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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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er.
    Fast ihr gesamtes Leben lang hatte sie eine offenbar nicht zu unterdrückende Bestie in Schach gehalten. Sabin hatte schon Probleme, seinen Dämon länger als einen Tag einzusperren. Sie hatte ihre Familie verlassen, um ihren eigenen Traum zu leben. Sie war nicht vor ihm davongelaufen – selbst dann nicht, als sie herausgefunden hatte, was er war, und sich vor ihm gefürchtet hatte.
    Oh ja. In dieser zierlichen Frau steckte mehr Mut, als irgendwer je bemerkt hatte. Gwen selbst eingeschlossen. Jetzt wollte sie seinetwegen die Jäger angreifen. Sie war bereit, sich jeden Tag aufs Neue der Gefahr auszusetzen.
    Im Falle einer Verletzung würde ihr Körper wieder heilen. Das wusste er. Oder besser: Sein Kopf wusste das. Denn beim Gedanken an eine verletzte, blutüberströmte Gwen hätte er fast laut losgebrüllt, während er durch einen der Hintereingänge der Burg schlüpfte. Ich bin ein bescheuerter Vollidiot!
    Da widerspreche ich dir nicht.
    Er zog die Augenbrauen hoch und bahnte sich seinen Weg zu einem Geheimgang – ein Gang, den Torin mit Monitoren überwachte.
    Sabin sah zu einer der versteckten Kameras hoch und schüttelte den Kopf. Mit dieser Geste befahl er seinem Freund, Stillschweigen zu bewahren. Doch er verlangsamte seine Schritte nicht. Als er sein Schlafzimmer erreicht hatte, sperrte er die Tür hinter ihnen ab. Liebte Gwen ihn? Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, sonst hätte sie sich ihm nicht hingegeben. Und noch dazu so leidenschaftlich, dass sie ihm den besten Orgasmus seines langen, langen Lebens beschert hatte. Sie vertraute ihm, sonst hätte sie ihm nicht ihre größte Schwäche offenbart. Aber liebte sie ihn?
    Und wenn sie ihn liebte, könnte diese Liebe die Zeit auf den Wegen überstehen, die sie mit Sicherheit betreten würden? Ob ja oder nein, auf einmal wusste er, dass er sie nicht gehen lassen würde. Sie gehörte jetzt zu ihm, und er gehörte zu ihr. Er hatte sie schließlich davor gewarnt, dass es Konsequenzen hätte, wenn sie sich ihm hingab.
    Er wollte alles von ihr wissen. Er wollte jedes ihrer Bedürfnisse kennen. Sie verwöhnen. Jeden umbringen, der sie verletzte – sogar ihre Schwestern.
    Er hatte ihr einst gesagt, dass er mit einer anderen Frau schlafen könnte – und würde – als mit der, die er liebte, sofern ihm das in seiner Sache weiterhalf. Wie albern von ihm. Wie naiv. Die Vorstellung, mit einer anderen Frau ins Bett zu steigen, ließ ihn kalt. Ihm wurde sogar schlecht dabei. Keine würde sich so anfühlen, so anhören und würde so schmecken wie seine Gwen. Außerdem würde es sie verletzen, und er konnte sie nicht verletzen. Die Vorstellung von Gwen, wie sie mit einem anderen Mann schlief – wie sie ihn berührte, küsste, sich gehen ließ –, nur um eine Schlacht zu gewinnen, allein das versetzte Sabin in Mordlaune.
    Was, wenn sie einen anderen Mann will? Wenn sie ihn begehrt? Wenn sie sich danach sehnt…
    Noch ein Wort, und ich finde die Büchse der Pandora und sauge dich aus meinem Körper, das schwöre ich dir bei den Göttern.
    Du würdest sterben. Die Stimme zitterte.
    Du würdest leiden. Und wir wissen beide, dass ich mich opfern würde, um meinen Feind zu vernichten.
    Und wer würde dann deine kostbare Gwen beschützen?
    Ihre Schwestern. Soll ich sie holen? Damit du dich mit ihnen unterhalten kannst?
    Stille. Süße Stille.
    Sabin legte Gwen sanft aufs Bett und steckte die Decke um sie herum fest. An der Tür klopfte es laut, und er murrte. Doch Gwen bewegte sich weder, noch stöhnte sie oder brachte auf andere Art zum Ausdruck, dass sie die Störung irgendwie wahrnahm. Das rettete dem Eindringling das Leben.
    Drei lange Schritte, und er hatte die Tür erreicht, entriegelte sie und riss sie auf.
    Kaia versuchte sich an ihm vorbei ins Zimmer zu drängen. „Wo ist sie? Ich kann nur hoffen, dass du ihr nichts angetan hast, Mr. Ich-schlag-aus-Spaß-auf-Gwen-ein.“
    „Das war kein Spaß. Es war, um sie zu stärken, und das weißt du genau. Du solltest mir dankbar sein, denn du hast deine Aufgabe ja nur schändlich erfüllt. Und jetzt geh.“
    Sie sah mit starrem Blick zu ihm auf und stemmte die Hände in die Hüfte. „Ich gehe nicht, bevor ich sie gesehen habe.“
    „Wir sind beschäftigt.“
    Goldene Augen, die Gwens unheimlich ähnlich waren, betrachteten seinen nackten Körper. „Das sehe ich. Ich will trotzdem mit ihr reden.“
    Sie dürfen mich nicht so sehen, hatte Gwen ihn angefleht. „Sie ist nackt.“ Wahr. „Und ich möchte jetzt zu ihr

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