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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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nahmen, oder ihre Schwestern aufhalten – wobei sie riskierte, sie zu verletzen – und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    „Gwen“, meldete sich Torin zu Wort und riss sie aus den Gedanken. „Du darfst nicht zulassen, dass sie das tun.“
    „Aber ich liebe sie.“ Sie waren immer für sie da gewesen. Sie hatten ihr so einfach vergeben, dass sie ihre Geheimnisse ausgeplaudert hatte. Sie hatten sogar versucht, sie vor ihren eigenen Erinnerungen zu beschützen. Das zu tun …
    „Die Männer werden diese Frauen bis aufs Blut verteidigen. Und falls deine Schwestern es schaffen sollten, sie zu besiegen – und das ist wirklich ein großes ‚Falls‘, denn immerhin sind sie nicht im Vollbesitz ihrer körperlichen Fähigkeiten –, würde das Krieg zwischen den Herren und den Harpyien bedeuten.“
    Ja, das würde es.
    „Es würde die Krieger spalten, denn ich vermute, dass Sabin sich für dich entscheiden würde. Und das wiederum würde uns zur leichten Beute für die Jäger machen. Dann hätten sie einen großen Vorteil. Falls sie den nicht ohnehin schon längst haben. Ich versuche schon den ganzen Tag vergeblich, Lucien zu erreichen. Und Anya, Strider oder irgendeinen der anderen, die nach Chicago gereist sind, kann ich auch nicht kontaktieren. Das passt so gar nicht zu ihnen, und ich fürchte, ihnen ist irgendetwas zugestoßen. Sabin muss unbedingt nach ihnen sehen, aber er sitzt hier fest, weil er kämpfen muss.“
    Was ihr erster Gedanke war? Sie hoffte, dass es den Herren in Chicago gut ging. Und ihr zweiter? Dass Sabin sie auswählte? Unwahrscheinlich. „Er hätte meine Hilfe haben können, aber er vertraut mir nicht.“
    „Doch, das tut er. Er hat es nur als Ausrede benutzt, um dich zu beschützen. Das weiß sogar ich, obwohl ich nicht besonders eng mit ihm befreundet bin.“ Eine schwere Pause, knisternder Atem. „Also, du solltest dich auf jeden Fall schnell entscheiden, denn deine Schwestern haben sich tatsächlich Schusswaffen geschnappt und nähern sich ihren Zielobjekten.
    Sabin duckte sich im Schatten. Kane war links von ihm, Cameo rechts; sie waren mit genügend Waffen beladen, um ein kleines Land zu vernichten. Nur traurigerweise war das für die bevorstehende Schlacht wahrscheinlich noch immer nicht genug.
    Die Jäger waren überall. Sie kamen aus Geschäften, schlenderten die Gehwege entlang, saßen vor den Cafes und aßen. Wie ein Schwärm Fliegen summten sie durch die Gegend und ärgerten Sabin unsäglich.
    Er sah harmlos wirkende Frauen, die sich allein durch ihre weite Kleidung verrieten und Messer und Pistolen bei sich trugen. Große, muskulöse Männer, die aussahen, als kämen sie direkt aus einer Schlacht und wären scharf auf die nächste, standen auf den Dächern der Gebäude und blickten auf das Treiben in der Stadt hinab. Außerdem musste Sabin bestürzt feststellen, dass neben ihnen auch Kinder zwischen acht und achtzehn Jahren durch die Straßen schlenderten. Einen der Teenager hatte Sabin bereits durch eine Wand gehen sehen. Er war einfach hindurchgegangen, als wäre sie gar nicht da.
    Was hatten die anderen wohl für Fähigkeiten?
    Er war ihnen zahlenmäßig weit unterlegen. Und so verdorben er auch war, er wusste, dass er die Kinder nicht verletzen würde. Wahrscheinlich hatten die Jäger genau darauf gesetzt. Jetzt könnte ich gut eine Harpyie gebrauchen.
    Er umklammerte seine Pistolen so fest, dass beinah seine Knochen brachen. Hör auf, darüber nachzudenken. Er beobachtete die Szene nun schon seit einer Weile und versuchte sich einen Plan zurechtzulegen. Doch statt mächtig, fühlte er sich hilfloser denn je. Er wusste einfach nicht, was sie tun sollten.
    Am schlimmsten war, dass er Gwen in der Burg eingesperrt hatte – er dachte also doch darüber nach. Zu Hause erwartete ihn also eine weitere Schlacht. Wie dumm. Er hatte zugelassen, dass seine Sorge um Gwen seinen gesunden Menschenverstand außer Kraft gesetzt hatte. Das war halt die Gefahr, wenn man einer Frau gegenüber weich wurde. Gefühle und Gedankengänge rangen miteinander und ließen einen dumm handeln. Aber er konnte nicht zu ihr zurückgehen, sich entschuldigen und sie um ihre Unterstützung bitten. Er hatte ihren Schwestern wehgetan. So loyal und liebevoll, wie sie miteinander umgingen, wäre Gwen niemals fähig, ihm zu vergeben.
    Wieder und wieder versuchte er sich einzureden, dass es so besser war. Dass er die Jäger auch schon vor ihr bekämpft und besiegt hatte und dass er sie auch nach ihr

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