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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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wenn sein Feind ihr einst dasselbe angetan hatte.
    Auch Gwen schlug mit der Faust gegen die Gitterstäbe. Das Metall quietschte, als es sich verbog. „Ich werde … He, habt ihr das gesehen?“ Erschrocken sah sie sich ihre Faust an. Eine rote von dem Schlag verursachte Linie verlief quer über ihre Finger, aber die Knochen waren heil. Zögernd schlug sie noch einmal gegen das Metall. Wieder verbog es sich. „Oh ja, ich werde meinen süßen Hintern so schnell wie möglich hier herausbefördern.“
    Kaia starrte sie an. „Wie ist das möglich? Bei mir hat sich das Gitter keinen Millimeter bewegt!“
    „Er hat unsere Flügel beschädigt und uns sämtliche Kräfte geraubt“, erklärte Taliyah. Diese Einsicht musste sie höllisch schmerzen. „Gwens Flügel hat er nur so lange zusammengedrückt, bis sie in diesem Käfig saß. Sie ist genauso stark wie zuvor. Aber ich frage mich, woher er wusste, dass die Flügel unser Schwachpunkt sind, und warum er zu Gwens so sanft war.“
    Die ersten Worte ihrer Schwester dämpften Gwens Begeisterung ein wenig. „Es tut mir leid. Es ist meine Schuld. Ich wollte nicht … ich dachte … Es tut mir unendlich leid. Ich habe es ihm verraten. Ich dachte, er könnte mir helfen, dagegen zu trainieren.“
    „Er ist deine erste Liebe“, erwiderte Bianka überraschend sanftmütig. „Da ist das verständlich.“
    So dankbar Gwen ihrer Schwester für ihre Nachsicht auch war, ihre Worte machten sie doch wütend. „Erste Liebe“ implizierte, dass es noch viele weitere geben würde. Ihr missfiel der Gedanke, mit einem anderen zusammen zu sein. Ihr missfiel der Gedanke, einen anderen zu berühren und zu küssen. Vor allem, weil sie von Sabin noch nicht annähernd genug bekommen hatte. Aber liebte sie ihn?
    Unmöglich. Nicht nach dieser Aktion.
    „Ihr macht mir keine Vorwürfe?“
    Sie bildeten einen Kreis um sie und umarmten sie, und Gwen spürte ihre Liebe zu ihnen wachsen. Wenn sie ehrlich war, erlebte sie gerade einen der besten Familienmomente ihres Lebens. Ihre Schwestern unterstützen sie, obwohl sie die Regeln gebrochen und riesigen Mist gebaut hatte.
    Als sie einander losließen, gab Taliyah ihr einen sanften Schubs und wies mit dem Kinn auf die Stäbe. „Mach es noch mal. Fester.“
    „Es wird höchste Zeit, dieses Dreckloch zu verlassen.“ Kaia klatschte in die Hände, während sie sprach.
    Gwens Herz klopfte wild, als sie gehorchte und wieder und wieder mit der Faust gegen das Metall schlug. Ein Gitterstab verbog sich und knarrte und verbog sich noch mehr.
    „Weiter so“, feuerten Kaia und Bianka sie im Chor an. „Gleich hast du’s!“
    Indem sie jedes Gramm Wut und Frust in ihre Schläge warf, erhöhte sie die Geschwindigkeit ihrer Schläge, bis sich ihre Faust so schnell bewegte, dass sie sie nur noch unscharf erkennen konnte. Sabin musste davon ausgegangen sein, dass sie vollkommen die Kraft und den Verstand verlor, denn er hatte keine Wache dagelassen. Vielleicht waren jetzt auch alle mitten in der Schlacht, bis auf die Frauen und Torin. Gwen hatte den zurückgezogenen Krieger während ihres Aufenthalts kaum gesehen. Aber Sabin hatte erwähnt, dass er nie die Burg verließ und die Bildschirme in seinem Zimmer seine einzige Verbindung zur Außenwelt waren.
    Ob hier auch eine Kamera hing? Vermutlich.
    Gwen ließ nicht zu, dass der Gedanke ihre Geschwindigkeit beeinträchtigte. Bum, bum, bum!
    Endlich brach der Stab durch, und es klaffte eine Lücke, durch die sie hindurchschlüpfen konnten. Erfolg – und das fühlte sich verdammt gut an. Nacheinander stiegen die Schwestern hinaus. Als die Jäger sie vor der Zelle sahen, klammerten sie sich wie wahnsinnig an die Gitterstäbe.
    „Lasst uns raus.“
    „Bitte. Zeigt mehr Gnade als wir.“
    „Wir sind nicht böse. Sondern sie. Helft uns!“
    Die Stimmen waren ihr vertraut. Sie hatte sie ein ganzes Jahr lang gehört – das schlimmste Jahr ihres Lebens. Jäger. Ganz nah. Verletzen. Gwen fühlte, wie ihre Harpyie die Kontrolle übernahm, denn alle Farben außer Rot und Schwarz wichen aus ihrer Sicht. Verletzen. Vernichten. Unter ihrem Shirt flatterten ihre Flügel wie verrückt.
    Diese Männer hatten ihr zwölf Monate ihres Lebens geraubt. Sie hatten vor ihren Augen andere Frauen vergewaltigt. Sie waren böse. Sie waren ihre Feinde. Sabins Feinde. Angeführt von ihrem Vater. Einem Mann, der nicht der wohlwollende Engel war, für den sie ihn immer gehalten katte. Sie sollte auck ikn umbringen. Er katte all ikre Träume

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