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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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William, die mit unzähligen Waffen beladen auf und ab gingen. Ashlyn und Danika standen hinter ihnen und rangen die Hände.
    „Ich mache mir Sorgen“, konnte sie Danika sagen hören. „Der Traum, den ich letzte Nacht hatte … Ich habe Reyes gesehen. Er war in einer dunklen Kiste gefangen, und sein Dämon schrie und schrie und schrie um Hilfe.“
    Ashlyn rieb sich über den runden Bauch. Sie war blass um die Nase. „Vielleicht sollten wir nach Chicago fliegen. Ich könnte mich ein wenig umhören, um herauszufinden, ob die Jäger sie versteckt halten und wo.“
    „Nein“, widersprach Maddox.
    „Gute Idee“, übertönte Danika ihn. „Aber was ist mit Turins Warnung? Dass es in Buda von Jägern wimmelt?“
    „Geh lieber schnell in die Stadt“, sagte Torin unvermittelt und riss ihre Aufmerksamkeit von den Bildschirmen. Er klang jetzt nicht mehr amüsiert. „Ich habe soeben eine Nachricht von Sabin erhalten. Aeron und Paris sind verletzt und werden gerade in einen Van verfrachtet. Die Jäger schwärmen aus, und Sabin wird jeden Moment in den Kampf ziehen.“
    Gwens Magen zog sich schmerzhaft zusammen. „Wo sind sie?
    „Ich habe einen Peilsender in Sabins Handy eingebaut, und der zeigt seine Position zwei Meilen nördlich von hier an. Nimm den Hinterausgang und fahr dann den Hügel runter, und zwar immer geradeaus. Dann kommst du direkt auf ihn zu.
    „Danke.“ Sie brauchte Waffen. Viele Waffen. Unvermittelt dachte sie an die Waffentruhe in Sabins Schrank. Perfekt! Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte gerade aus Torins Zimmer eilen, da sagte er: „Ach so, Gwen?“
    Sie drehte sich um und sah ihn an.
    Auf einem der Monitore erschien eine Karte der umliegenden Waldstücke, auf der eine rote Linie eingezeichnet war, die ihre Route abbildete. „Wir haben Fallen aufgestellt, und zwar da, da und da. Sei also vorsichtig, wenn du runterfährst, sonst erwischt es dich aus heiterem Himmel.“
    „Danke.“ Dann raste sie auch schon in Sabins Schlafzimmer. Dank ihrer Schwestern war die Truhe unverschlossen und fast leer geräumt. Nur noch eine Pistole und ein Messer lagen darin. Sie nahm beides. Jetzt war keine Zeit, sich mit einer halb automatischen Feuerwaffe zu beschäftigen. Zielen und Schießen würde hoffentlich reichen.
    „Los geht’s“, murmelte sie, und ihre Flügel flatterten fanatisch. Sie raste aus der Burg hinaus und den Hügel hinunter, ohne dem Geländewagen, der am Hinterausgang parkte, auch nur einen Blick zu schenken. Als Harpyie war sie schneller vor Ort.
    Sie legte die zwei Meilen lange Strecke in weniger als einer Minute zurück. Und sie brauchte auch nur so lange, weil sie den Sprengfallen der Herren ausweichen musste. In der Stadt wimmelte es von Fußgängern. Aber so verschwommen, wie ihre Gestalt war, hatte sie bisher zum Glück noch niemand entdeckt. Doch einige spürten sie und sahen irritiert aus, als sie an ihnen vorbeisauste und eine zarte Brise hinterließ.
    An ihrem Ziel angekommen, behielt sie ihre schnellen Bewegungen bei und konzentrierte sich auf die Szene. Eine Gruppe Männer, die wie Soldaten gekleidet waren, stand um einen geöffneten Van. Wie Torin gesagt hatte, lagen zweibewusstlose Männer in dem Wagen. Drei Wachmänner kauerten daneben und hielten ihre Gewehre, aus deren Läufen Rauch aufstieg, im Anschlag.
    Es saß kein Fahrer hinter dem Steuer. Seltsam, dachte sie, bis sie merkte, dass Kane hinter einem Gebäude stand und jeden tötete, der sich dem Lenkrad näherte. Die Windschutzscheibe war bereits zerschmettert, und von dem Lenkrad tropfte Blut. Vier reglose Körper lagen vor der geöffneten Tür.
    Wenn ein Jäger sich ihm näherte, wechselte Kane einfach die Position und versteckte sich, jedoch ohne den Van aus dem Blick zu lassen.
    Wo war Sabin?
    Warum schrien keine Menschen?
    Während sie sich diese Fragen stellte, fiel ihr Blick auf ein junges Mädchen, das mit ausgestreckten Armen dastand. Eine leise Stimme waberte durch Gwens Kopf: Bleib ruhig. Geh nach Hause. Vergiss, dass du in die Stadt gekommen bist. Vergiss, was du gesehen hast.
    Die verführerische Stimme löste in Gwen den Wunsch aus, dem Vorschlag zu folgen. Die Erinnerungen verblassten bereits, und sie wandte sich in Richtung Burg um. Vielleicht hätte sie am Ende sogar gehorcht, wenn ihre Harpyie nicht gewesen wäre. In ihr begann die dunkle Seite ihres Wesens zu kreischen und ihre Krallen zu wetzen, was die Stimme komplett ausblendete und Gwen wieder an ihr eigentliches Vorhaben

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