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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Gesprächen der Jäger umzuhören, egal wie sehr du es auch möchtest.“
    Maddox kniff die Augen zusammen. „Wir müssen sie irgendwie bändigen.“
    „Nein. Ich übernehme das.“ Sabin gefiel der Gedanke nicht, dass irgendein anderer sie berührte. Egal auf welche Weise. Er redete sich ein, dass es an der Folter lag, die sie höchstwahrscheinlich hatte erleiden müssen, an dem entsetzlichen Missbrauch, und dass sie zornig auf jeden reagieren könnte, der versuchte, sie anzufassen, aber …
    Im Grunde wusste er, dass das nichts war als eine faule Ausrede. Er fühlte sich zu ihr hingezogen, und ein Mann, der sich für eine Frau interessierte, konnte das Objekt seiner Begierde nicht einfach aufgeben. Selbst wenn dieser Mann den Frauen abgeschworen hatte.
    Cameo trat neben ihn, ohne die Frau aus den Augen zu lassen. „Paris kann sich um sie kümmern. Mit seiner Finesse kann er selbst die grausamsten Frauen in gute Stimmung versetzen. Du dagegen eher weniger, und wir sind eindeutig darauf angewiesen, dass diese hier gute Laune hat.“
    Paris, der jede Frau jederzeit verführen konnte, Unsterbliche wie Menschen? Paris, der Sex zum Überleben brauchte? Sabin biss fest die Zähne zusammen, als er es sich, ohne es zu wollen, vorstellte. Nackte, ineinander verschlungene Körper, die Hand des Kriegers, mit der er in das zerzauste Haar der Harpyie griff, Glückseligkeit auf ihrem Gesicht.
    Es wäre besser für sie. Es wäre wahrscheinlich für sie alle besser, wie Cameo gesagt hatte. Die Harpyie wäre geneigter, ihnen im Kampf gegen die Jäger zu helfen, wenn sie an der Seite ihres Liebsten kämpfen konnte – und Sabin war jetzt fest entschlossen, sie zur Unterstützung zu bewegen. Natürlich könnte Paris mehr als nur einmal mit ihr ins Bett steigen. Doch irgendwann würde er sie betrügen, weil er Sex mit verschiedenen Frauen brauchte, um zu überleben, und das würde sie vermutlich in Rage versetzen. So sehr, dass sie sich am Ende womöglich noch dazu entschloss, die Jäger zu unterstützen.
    Eine ganz schlechte Idee, beschloss er, und zwar nicht nur, weil er es so wollte.
    „Gebt mir fünf Minuten. Wenn sie mich umbringt, kann Paris sich ja an ihr versuchen.“ Sein trockener Tonfall löste nicht das leiseste Gelächter aus.
    „Lass wenigstens zu, dass Paris sie in Tiefschlaf versetzt so wie die anderen“, beharrte Cameo.
    Sabin schüttelte den Kopf. „Wenn sie zu früh aufwacht, bekommt sie nur Angst und greift euch am Ende noch an. Ich muss erst an sie herankommen. Und jetzt raus mit euch. Lasst mich arbeiten.“
    Eine Weile geschah nichts. Dann hörte Sabin, wie sie sich schlurfend in Bewegung setzten, schwerer als sonst, da die Krieger die anderen Frauen heraustrugen. Und dann war er mit dem Rotschopf allein. Oder war die korrekte Bezeichnung ihrer Haarfarbe eher Rotblond? Wahrscheinlich. Sie saß immer noch zusammengekauert da, murmelte immer noch vor sich hin, hielt immer noch die Luftröhre umklammert.
    Na, du bist aber ein schlechtes kleines Mädchen, hm?, rief der Dämon und schleuderte die Worte direkt in den Kopf der Harpyie. Und du weißt bestimmt auch, was mit schlechten kleinen Mädchen passiert, nicht wahr?
    Lass sie in Ruhe. Bitte!, flehte Sabin den Dämon an. Sie hat unseren Feind getötet und damit verhindert, dass sie weiter nach der Büchse suchen – und sie am Ende finden.
    Bei dem Wort „Büchse“ schrie Zweifel auf. Der Dämon hatte tausend Jahre in der Dunkelheit und dem Chaos der Büchse der Pandora verbracht und wollte nicht zurückkehren. Er täte alles, um diesem Schicksal zu entkommen.
    Sabin konnte nicht mehr ohne Zweifel existieren. Er war ein fester Teil von ihm geworden. Und sosehr er ihn auch manchmal hasste, er hätte lieber einen Lungenflügel geopfert als den Dämon. Ersteren konnte er schließlich erneuern.
    Nur ein paar Minuten Ruhe, fügte er hinzu. Bitte.
    Oh, sehr gerne.
    Zufrieden mit dem Ausgang seiner Verhandlung, trat Sabin in die Zelle ein. Er bückte sich, sodass er sich mit der Frau auf Augenhöhe befand.
    „Tut mir leid, tut mir leid“, wiederholte sie, als spürte sie seine Gegenwart. Aber sie sah ihn nicht an, sondern starrte weiter blind geradeaus. „Habe ich dich getötet?“
    „Nein, nein, es geht mir gut.“ Das arme Ding wusste ja gar nicht, was es getan hatte oder was es sagte. „Du hast etwas Gutes getan und einen durch und durch schlechten Mann umgebracht.“
    „Schlecht. Ja, ich bin sehr schlecht.“ Sie schlang ihre Arme fester um die

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