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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Er hob defensiv die Hände, und sie stopfte sich den zweiten Kuchen in den Mund. Das Schwarz verschwand, und das Gold kehrte zurück. Krümel fielen ihr aus dem Mundwinkel.
    „Durst?“ Er hielt die Saftpackung hoch.
    Wieder streckte sie die Hand aus, und ihr Winken bedeutete ihm, sich zu beeilen.
    Innerhalb weniger Sekunden hatte sie das Saftpäckchen bis auf den letzten Tropfen geleert.
    „Mach langsamer, sonst wird dir noch schlecht.“
    Mit einem Mal kehrte das Schwarz in ihre Augen zurück. Doch zumindest lief es nicht in das Weiße über, so wie es nur wenige Momente vor ihrem Übergriff auf den Jäger geschehen war. Sabin schob den Teller zu ihr, und sie verspeiste das restliche Essen.
    Als sie fertig war, lehnte sie sich zurück und lächelte noch mal ihr zufriedenes Lächeln. Ihre Wangen waren rosig. Und vor seinen Augen füllten sich ihre Rundungen. Ihre Brüste schienen zu schwellen. Taille und Hüfte weiteten sich auf die perfekten Maße. Sündhaft. Schmerzhaft war er sich seiner Erektion bewusst, die immer noch beträchtlich war.
    Aufhören. Sofort. Vermutlich würde seine Erregung ihr Angst machen, weshalb er in der Hocke verweilte – Knie zusammen, Brust nach vorn.
    Und wenn es ihr gefällt? Was, wenn sie dich bittet, zu ihr zu kommen und sie zu küssen? Sie zu berühren?
    Klappe.
    In dem Moment wurde Gwen blass. Ihr Lächeln erstarb, wich einem Stirnrunzeln.
    „Was ist mit dir?“, fragte er.
    Ohne ein Wort zu sagen, riss sie die untere Zeltklappe auf, lehnte sich hinaus und würgte. Jeder Tropfen und jeder Krümel verließen ihren Magen wieder.
    Seufzend stand er auf und holte einen Lappen. Nachdem er ihn mit dem Inhalt einer Wasserflasche befeuchtet hatte, gab er ihn ihr in die Hand. Nach einer Weile kehrte Gwen ins Zelt zurück und wischte sich mit zittriger Hand den Mund ab.
    „Ich hätte es wissen müssen“, murmelte sie und kauerte sich wieder in ihrer vorherigen Stellung zusammen. Beine an die Brust gezogen und Arme fest darum geschlungen.
    Hätte es wissen müssen und nicht so schnell essen dürfen? Ah, ja. Weil er sie gewarnt hatte.
    Sabin räusperte sich und beschloss, es mit dem Essen noch mal zu versuchen, sobald sich ihr Magen beruhigt hatte. Jetzt sollten sie erst mal ihr Gespräch fortsetzen. Immerhin hatte sie ihren Teil der Abmachung erfüllt und etwas gegessen.
    „Du wolltest wissen, wofür ich dich brauche. Tja, ich brauche deine Hilfe, um die Männer zu finden und zu töten, die verantwortlich sind für deine … Misshandlung.“ Schön langsam. Bloß nicht mit schmerzhaften Erinnerungen ihre dunkle Seite wecken. Doch er konnte das Thema nicht umgehen. „Die anderen … sie haben uns erzählt, was die Menschen getan haben. Die Fruchtbarkeitsdrogen, die Vergewaltigungen. Dass früher noch mehr Frauen in den Zellen eingesperrt gewesen sind. Frauen, die auch vergewaltigt worden sind und denen man ihre Babys weggenommen hat. Einige schienen zu denken, dass es schon seit vielen Jahren so verlief.“
    Gwen hatte sich bereits mit dem Rücken gegen die sandfarbene Zeltwand gepresst. Und trotzdem versuchte sie, noch weiter zurückzurutschen, als müsste sie vor seinen Worten und den Vorstellungen und Erinnerungen fliehen, die sie heraufbeschworen.
    Sabin war selbst erschrocken, als er die Schauergeschichten gehört hatte. Er mochte zur Hälfte ein Dämon sein, aber niemals hatte er jemandem etwas so Grausames angetan wie die Jäger den Frauen in der Höhle.
    „Diese Männer sind abscheulich“, fuhr er fort. „Sie müssen vernichtet werden.“
    „Ja.“ Sie löste einen Arm aus der Umklammerung und zeichnete kleine Kreise in den Schmutz. „Aber ich … wurde nicht …“ Die Worte kamen so zaghaft aus ihrem Mund, dass Sabin sich anstrengen müsste, um sie zu verstehen.
    „Du wurdest nicht was? Vergewaltigt?“
    Während sie sich auf die Unterlippe biss – eine nervöse Angewohnheit von ihr? –, nickte sie. „Er hatte zu große Angst, meine Zelle zu öffnen, deshalb hat er mich in Ruhe gelassen. Zumindest körperlich. Er … hat die anderen vor meinen Augen missbraucht.“ In ihrer Stimme schwangen Schuldgefühle mit.
    Aha. Sie fühlte sich verantwortlich.
    Sabin verspürte nur Erleichterung. Der Gedanke daran, dass dieses elfenhafte Geschöpf festgehalten wurde, ihre Beine auseinandergedrückt, während sie weinte und um Gnade flehte – Gnade, die nie gewährt worden wäre … Er presste sich die Hände an die Hüften, während sich seine Fingernägel zu Krallen

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