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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Schlafzimmer in einer fremdartigen und massiven Burg mit einem gar nicht fremdartigen und faszinierenden Mann, den sie auf gewisse Art und Weise geküsst hatte und gern wieder geküsst hätte, jedoch nicht küssen konnte, weil er nichts von ihr wollte. Und eigentlich war auch nicht sie diejenige, die sich nach diesem Kuss sehnte, sondern die Harpyie. Zumindest redete Gwen sich das ein. Die Harpyie mochte die Gefahr und das Düstere, der dämonische Sabin traf bestimmt genau ihren Geschmack.
    Gwen hingegen mochte biedere Sicherheit, auch wenn es langweilig war.
    Sie beobachtete den absolut nicht biederen Sabin dabei, wie er mit Bewegungen, die genauso steif waren wie eben gerade sein Tonfall, seine Tasche auspackte. Seine distanzierte Art ist für uns beide am besten, sagte Gwen sich. Und natürlich war es das Beste für die Harpyie. Den berauschenden und Wut auslösenden Sabin noch einmal zu küssen wäre alles andere als klug gewesen. Er war zu ernst, ein zu großes Rätsel für sie und ihr Bedürfnis nach Ruhe. Aber zum Teufel, er war sexy – obwohl er offensichtlich stark verärgert war, glich das Auspacken seiner Tasche einem Vorspiel. Wie sich seine Muskeln bewegten …
    Hör auf, ihn anzusehen. Ist ja eher unwahrscheinlich, dass du eine Beziehung mit ihm anfangen kannst. Wer hatte was von einer Beziehung gesagt? Aus Furcht vor ihrer düsteren Seite hatte Gwen immer zu den Frauen gehört, die sich von einem Mann nahmen, was sie brauchten, und danach schnell verschwanden. Ihre sechsmonatige Beziehung mit Tyson war schon ungewöhnlich gewesen.
    Was Tyson jetzt wohl machte? Ob er eine neue Freundin hatte? Vielleicht sogar eine Ehefrau? Und wie erginge es ihr, wenn dem so wäre? Dachte er manchmal an sie? Fragte er sich, wo sie war oder warum man sie entführt hatte? Wahrscheinlich sollte sie ihn anrufen.
    Konzentriere dich auf das aktuelle Problem. „Wieso muss ich mit in dein Zimmer einziehen?“, stellte sie Sabin zur Rede.
    „Ist sicherer so.“
    Für wen? Für sie? Oder für seine Freunde? Der Gedanke deprimierte sie, obwohl es natürlich auch gut war, dass die Männer Angst vor ihr hatten. Denn dann würden sie sie in Frieden lassen. Aber gab es wirklich Dämonen, denen es zu gefährlich war, mit ihr Zeit zu verbringen? Eigentlich ein Witz! „Ich habe dir doch schon versprochen, in Budapest zu bleiben. Ich werde nicht weglaufen.“
    „Egal.“
    Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Seine knappen Antworten gingen ihr auf die Nerven. „Hast du auch eine Freundin, so wie die anderen? Oder eine Frau?“ Schlampe, schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf. „Ich bin sicher, dass sie bei dieser Entscheidung gern mitreden möchte.“
    „Hab ich nicht. Und wenn doch, wäre es egal.“
    Sie sah ihn fassungslos an. Bestimmt hatte sie sich verhört. „Es wäre egal? Warum? Sind deine Freundinnen es nicht wert, dass du nett zu ihnen bist und Rücksicht auf sie nimmst?“
    Mit einer Hand umklammerte er einen Samtbeutel mit … Wurfsternen? Sie klimperten Unheil verheißend, als er sie zu einer Truhe brachte und darin einschloss. Einen zweiten Samtbeutel ließ er an seiner Taille befestigt. „Ich habe noch nie eine Frau betrogen. Ich bin immer treu. Aber der Krieg kommt vor den Gefühlen jedes anderen. Und zwar immer.“
    Wow. Krieg vor Liebe. Er war zweifellos der unromantischste Mann, dem sie je begegnet war. Sogar noch unromantischer als ihr Urgroßvater, der ihre Urgroßmutter nach der Geburt von Gwens Großmutter lachend in den Flammentod geschickt hatte. Gwen neigte den Kopf zur Seite, während sie Sabin noch intensiver musterte. „Würdest du deine Freundin betrügen, wenn es dir helfen würde, den Krieg zu gewinnen?“
    Zurück an seinem Koffer, nahm er ein Paar Kampfstiefel heraus. „Was spielt das für eine Rolle?“
    „Ich bin einfach neugierig.“
    „Dann ja.“
    Sie blinzelte überrascht. Erstens hatte sie in seiner Stimme kein Bedauern gehört. Und zweitens hatte er nicht gezögert. „Ja wie Ja, das würde ich‘?“
    „Ja. Würde ich. Wenn das den Sieg bedeutete, würde ich sie betrügen.“
    Doppel-Wow. Seine Ehrlichkeit … war deprimierend. Er war ein Dämon, aber irgendwie hatte sie mehr von ihm erwartet – oder gewollt? Sie wäre niemals fähig, mit einem Mann zusammen zu sein, der bereit war, sie zu betrügen. Nicht dass sie vorhatte, mit Sabin zusammenzukommen.
    Gwen wollte das Ein und Alles eines Mannes sein. Immer. Im Teilen war sie noch nie gut gewesen, es widersprach

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