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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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kein Problem damit, dir bei den organisatorischen Dingen unter die Arme zu greifen. Dir zum Beispiel die Internetrecherche oder lästigen Papierkram abzunehmen. Falls du Buch über deine, äh, Morde führst, könnte ich mich ja darum kümmern. Ich könnte sogar diese Artefakte recherchieren, nach denen du suchst. So etwas habe ich vor meiner Entführung auch gemacht. Ich habe in einem Büro gearbeitet, mir Notizen gemacht, Fakten geprüft – so einen Kram halt. Und ich war verdammt gut darin.“
    Noch nie hatte er mehr Stolz in einer Stimme gehört. Aber war sie stolz auf ihre Arbeit oder auf ihre Fähigkeit, sich an die normale Welt anzupassen?
    „Und hat dir diese Arbeit gefallen?“, wollte er wissen.
    „Natürlich.“
    „Du warst nicht gelangweilt?“ Die eigentliche Frage war, wie ihre Harpyie mit der Eintönigkeit zurechtgekommen war. Sabin vermutete, dass ihre dunkle Seite der seinen in weiten Teilen glich. Es war eine treibende Kraft, ein Fluch, eine Krankheit, aber dennoch ein Teil von ihr, der sich nach Spannung und Gefahr sehnte. Ein Teil von ihr, der nervös wurde, wenn man ihn zu lange ignorierte.
    „Na ja, ein bisschen vielleicht“, räumte sie ein und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.
    Er hätte beinah gelacht. Sabin hätte sogar Geld darauf gewettet, dass sie sich zu Tode gelangweilt hatte. „Ich werde dich für deine Hilfe entlohnen“, sagte er, als er sich Anyas Worte über die Harpyien ins Gedächtnis rief. Sie mussten sich ihr Essen entweder stehlen oder es sich verdienen. In jedem Fall brauchte Sabin sie auf dem Schlachtfeld … Er hätte jedoch nichts dagegen, wenn sie auch ein paar Recherchearbeiten für ihn erledigte. Zumindest am Anfang. „Sag, was du willst, und es gehört dir.“
    Einige Minuten des Schweigens verstrichen, dann sagte sie: „Ich habe gerade einen Blackout. Ich muss erst darüber nachdenken.“
    „Es gibt nichts, das du haben willst?“
    „Nein.“
    Da sie wusste, wie sehr er den Sieg wollte, hätte sie ihn um alles bitten können – sogar um den Mond und die Sterne. Dennoch fiel ihr offenbar keine einzige Sache ein. Seltsam. Die meisten Leute würden eine astronomische Summe in den Raum werfen und dann darüber verhandeln. Er fragte sich, welche Dinge bei Geschöpfen wie ihr als wertvoll galten. Geld? Geschmeide? „Wie verdienen sich eigentlich deine Schwestern ihren Lebensunterhalt?“
    Sie presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
    Was sollte das? Wollte sie es ihm nicht verraten, oder missfiel ihr, womit sich ihre Schwestern ihr Leben finanzierten? „Als Nutten?“, riet er, nicht nur um sie zu provozieren, sondern auch um zu testen, wie weit er gehen konnte, ehe die Harpyie seinen Kopf auf einem Silbertablett forderte.
    Sie seufzte, verpasste ihm eine Ohrfeige und zog dann schnell die Hand zurück, als könnte sie nicht glauben, dass sie so etwas getan hatte. Hatte sie Angst, dass er sie für so etwas Harmloses bestrafen würde? Da kannte sie ihn schlecht.
    „Die Ohrfeige hast du dir verdient, ich werde mich also nicht dafür entschuldigen. Sie sind keine Nutten.“
    „Mörderinnen?“
    Kein Schnaufen. Keine Ohrfeige. Nur ein Zusammenkneifen der Augen. Volltreffer.
    „Sie sind Söldnerinnen.“ Keine Frage. Welch unfassbares Glück.
    „Ja“, erwiderte sie gepresst. „Genau das.“
    Sabin hätte am liebsten gelacht. Wenn eine Harpyie eine gesamte Armee vernichten konnte, was konnten dann vier von ihnen anrichten? Er könnte sie für ihre Dienste bezahlen. Das Geld dazu hatte er, der Preis spielte keine Rolle.
    „Ich kann es in deinem Kopf förmlich rattern hören.“ Mit der freien Hand trommelte sie auf das Kopfkissen unter ihrem Kopf. „Aber du solltest wissen, dass sie mich lieben und keinen Job annehmen werden, wenn ich sie bitte, es zu lassen.“
    Nun kniff er die Augen zusammen und sah sie forschend an. Sie strahlte etwas Unschuldiges aus, wenn auch mit wütenden Zügen. „Ist das eine Drohung, mein Schatz?“
    „Versteh es, wie du willst. Ich will auf keinen Fall, dass sie gegen diese verachtenswerten Jäger kämpfen.“
    „Warum nicht? Wie du selbst sagst: Sie sind verachtenswert. Böse. Sie hätten irgendwann einen Weg gefunden, dich unter Drogen zu setzen, dich zu vergewaltigen und dir dein Baby wegzunehmen, wenn ich dich nicht gerettet hätte. Du solltest deine Schwestern anflehen, gegen sie zu kämpfen.“
    „Du hast sie bereits für alles büßen lassen, was sie mir und den anderen Frauen angetan haben.“ Ihre Stimme

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