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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Jäger für die Geschehnisse in den Katakomben rächen würden.
    Sabin grunzte. „Eure Frauen sind fort.“
    „Nicht die Rothaarige. Wir haben sie mit dir gesehen. Diese Hure hat sich ja schnell bei dir eingeschmeichelt.“
    „Nenn sie nicht noch mal so. Ich warne dich.“ In seiner Stimme lag so viel Zorn, dass Gwen überrascht war, weil die Jäger nicht auf der Stelle Reißaus nahmen.
    „Sie ist eine Hure, und du bist ein Bastard. Ich werde deinen Köper zuerst mit Blei vollstopfen, dich danach wiederbeleben und schließlich den Rest meines Lebens damit verbringen, dich für das bezahlen zu lassen, was du in Ägypten angerichtet hast.“
    „Du hast unsere Freunde ermordet, du Hurensohn“, meldet sich ein anderer zu Wort.
    Sabin schwieg. Er schlug einfach nur weiter wild um sich, während seine Augen rot leuchteten und unter seiner Haut plötzlich die Umrisse scharfer, knorriger Knochen sichtbar wurden. Rings um ihn fielen Körper zu Boden, doch wie lange würde seine Kraft noch reichen? Es waren noch acht Jäger auf den Beinen. Acht, die immer noch auf ihn schössen. Da sie ihn nicht töten, sondern nur kampfunfähig machen wollten, zielten sie auf seine Waden und Oberarme.
    Gwen konnte seinen Dämon förmlich hören, wie er ihnen gefährliche kleine Unsicherheiten in die Ohren flüsterte: Im Grunde weißt du doch genau, dass du ihn nicht besiegen kannst, nicht wahr? Die Chancen, dass deine Frau heute Abend deine Leiche identifizieren muss, stehen gut.
    Während sie die Geräusche um sich herum ausblendete und jedes Quäntchen Mut zusammennahm, bewegte sie sich zentimeterweise vorwärts. Sie würde die Jäger ablenken und Sabin so die Möglichkeit geben, sie zu schlagen. Ja, ja. Guter Plan. Okay. Aber wie lenkte sie sie nur am besten ab, damit Sabin sich auf sie stürzen und ihnen den Garaus machen konnte? Ohne dass ich in dem Tumult getötet oder verstümmelt werde?, formulierte sie die Frage konkreter.
    Die Antwort traf sie wie eine Faust in den Magen, und sie hätte sich fast übergeben. Nein, nein, nein. Das ist die einzige Möglichkeit, sagte ein Teil von ihr.
    Das ist dämlich und selbstmörderisch, erwiderte der andere Teil. Egal. Gleich würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas Mutiges tun, und sie fühlte sich … gut. Sogar sehr gut. Zwar zitterte sie immer noch vor Angst, aber das würde sie nicht aufhalten. Dieses Mal nicht. Sabin hatte sie vor den Jägern gerettet, also schuldete sie ihm etwas. Mehr als das. Als sie zu den Männern hinüberblickte, von denen einige für ihre einjährige Gefangenschaft verantwortlich waren, verspürte sie eine Mischung aus Anspruchsberechtigung und dem Drang, sie zu verletzen.
    Sabin hatte recht gehabt. Es würde sich gut anfühlen, ihren Feind zu vernichten – und zwar Auge in Auge. Das einzige Problem war nur, dass sie im Gegensatz zu ihren Schwestern keine ausgebildete Soldatin war. Sie wusste, was zu tun war, aber würde es ihr auch gelingen?
    Versuch’s. Was konnte schlimmstenfalls schon passieren? Na ja, sie könnte sterben. Gwen holte tief Luft, zog die Schultern nach hinten und wedelte mit den Armen, sodass die Messerklingen in der Sonne funkelten. „Ihr wollt mich? Dann fangt mich doch.“
    Der Todestanz erstarb, als sich aller Augen auf sie richteten und sie ein Messer warf. Es rauschte durch die Luft, als würde es jeden Moment großen Schaden anrichten, und landete dann nutzlos auf dem Boden. Verdammt!
    Sie duckte sich, doch einer der Jäger feuerte einen Schuss auf sie ab, bevor sie vollkommen in Deckung gegangen war. Sein Freund schrie: „Bring sie nicht um!“, und schlug ihm gegen den Arm, damit Gwen aus der Schusslinie kam. Doch es war zu spät. Die Kugel traf sie an der Schulter. Ein scharfer Schmerz durchzuckte ihren Körper und warf sie zurück.
    Einen Moment lang lag sie völlig benommen und keuchend da, das Stechen in ihrem Arm war schlimm. Aber angeschossen zu werden ist gar nicht so schlimm, wie ich immer dachte, stellte sie fest. Klar, es tat sehr weh, aber der Schmerz war durchaus erträglich. Vor allem, als sich ihre Sicht trübte. In einer Sekunde waren der blaue Himmel und die weißen Wolken noch da gewesen, in der nächsten nicht. In der Ferne hörte sie stampfende Schritte und Autos, die auswichen. Hoffentlich hatte sie die Jäger genügend abgelenkt, damit Sabin sie besiegen konnte.
    „Haltet ihn zurück“, rief jemand. „Ich hole das Mädchen.“
    Sabin brüllte, ein entsetzliches Geräusch, das ihr Trommelfell fast zum

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