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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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lehnte den Kopf gegen die Stütze, ohne den Blick von der Straße abzuwenden. „Danika ist das Auge.“
    Okay, Doppel-Wow. Die kleine Blondine, die so normal aussah, konnte die Wunder des Himmels und die Schrecken der Hölle sehen? Das arme Ding. Gwen wusste, wie es war, anders zu sein … mehr zu sein. Vielleicht könnten sie ja Freundinnen werden, ein paar Gläser Wein trinken und über ihre Probleme reden. Wie cool wäre das denn? So was hatte sie noch nie gemacht. „Und wie habt ihr das Auge und den Käfig gefunden?“
    „Wir sind einigen Hinweisen gefolgt, die Zeus hinterlassen hatte, damit er sie eines Tages selbst zurückholen konnte.“
    Wie eine Schatzsuche. Nicht schlecht. „Kann ich den Käfig mal sehen?“ Sie konnte ihre Aufregung nicht verbergen. Wenn ihre Schwestern ihrer Tätigkeit als Berufssöldnerinnen nachgegangen waren, hatten sie sie oft allein zu Hause gelassen und nur an das Jagen gedacht. Sie hatte immer mitkommen wollen. Oder zumindest hatte sie sich gemeinsam mit ihnen an der Ausbeute erfreuen wollen. Doch sie hatten die Objekte stets ihren neuen Besitzern übergeben, bevor sie nach Hause zurückgekehrt waren, und so war Gwens Wunsch unerfüllt geblieben.
    Sabin schenkte ihr für ein paar Sekunden seine Aufmerksamkeit, und Gwen spürte die Hitze in seinem Blick. „Dafür gibt es keinen Grund“, erwiderte er unfreundlich.
    „Aber …“
    „Nein.“
    „Es könnte doch nicht schaden.“
    „Doch, könnte es.“
    „Na schön.“ Wieder einmal war sie außen vor. Sie bemühte sich, ihre Enttäuschung zu verbergen. „Was werdet ihr mit der Büchse der Pandora machen, wenn ihr sie gefunden habt?“
    Er umklammert das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Sie in abertausende Stücke zerschmettern.“
    Das war die Antwort eines Kriegers, stellte Gwen froh fest. „Anya hat erwähnt, dass die Büchse die Dämonen aus euren Körpern ziehen, euch töten und die Dämonen wegsperren könnte.“
    „Das stimmt.“
    „Und was passiert, wenn ihr ohne die Büchse getötet werdet? Sterben die Dämonen dann auch?“
    „Tz, tz, tz, so viele Fragen.“
    ,,’tschuldigung.“ Sie zeichnete einen Kreis auf ihr Knie. „Ich war schon immer neugieriger, als gut für mich ist.“ Diese Neugier hätte sie schon mehrmals fast das Leben gekostet. Einmal, als kleines Kind, hatte sie den Berg ihrer Familie erkundet und einen ruhigen, harmlosen Fluss gefunden. Ob ich Fische sehe, wenn ich darin tauche?, hatte sie sich gefragt. Und wenn ja, wie viele wohl, und welche Farbe haben die wohl, und ob ich vielleicht sogar einen fangen kann?
    In dem Augenblick, als sie in das eiskalte Wasser eingetaucht war, hatte es ihr jegliche Kraft geraubt. Es spielte keine Rolle, dass der Fluss keine Strömung hatte. Sie hatte auch so keine Kraft, sich über Wasser zu halten. Die Harpyie hatte die Kontrolle übernommen, doch das Wasser hatte ihre Flügel am Rücken festfrieren lassen und sie daran gehindert, aus dem Fluss zu fliegen.
    Kaia hatte ihre panischen Schreie gehört und sie gerettet, und dann hatte Gwen eine ordentliche Tracht Prügel bekommen. Doch das hatte sie nicht davon abgehalten, weiterhin über diese albernen Fische nachzudenken.
    „… du mir zu?“ Sabins Stimme drang zu ihr vor.
    „Nein, entschuldige.“
    Seine Lippen zuckten. Sie mochte das. Dadurch wirkte der überlebensgroße Mann irgendwie menschlich. „Was ich dir hier erzähle, sind privilegierte Informationen, Gwen. Du verstehst doch, was das bedeutet, oder?“
    Oh ja. Das tat sie. Man könnte sie gegen ihn verwenden, indem man sie den Jägern übermittelte, sodass sie ihm etwas antun konnten. „Du hast mich gerettet. Ich werde dich nicht verraten, Sabin. Aber wenn du mir nicht vertraust, warum willst du mich dann in deinem Team haben?“ Sein Misstrauen verletzte sie mehr, als sie es für möglich gehalten hätte. Vielleicht kann er nicht anders. Vielleicht hält sein Dämon ihn davon ab, irgendjemandem zu vertrauen. Sie blinzelte nachdenklich. Das ergab durchaus Sinn, und außerdem tat es nicht mehr so weh, wenn es so war.
    „Ich vertraue dir ja. Aber man könnte dich entführen und foltern, um an diese Informationen zu gelangen. Du bist stark und schnell, und ich denke nicht, dass es dazu kommen wird, aber sie haben es schon mal geschafft, und deshalb …“
    Ihr Mund wurde staubtrocken. „Ich … äh …“ Gefoltert?
    „Das heißt nicht, dass ich zulassen würde, dass so etwas geschieht.“
    Langsam beruhigte sie sich

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