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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Platzen brachte. Dann prallte eine Kugel an der Radfelge ab und fraß sich direkt in ihre Brust. Noch ein scharfer Schmerz explodierte in ihr. Okay, dieser Schmerz war nicht mehr so erträglich. Ihr Körper begann zu zittern, als sich ihre Muskeln zu harten Knoten zusammenzogen. Doch am meisten ärgerte sie, dass das warme Blut das hübsche neue T-Shirt verschandelte. Ein T-Shirt, das sie sich selbst ausgesucht hatte. Ein T-Shirt, auf das sie so stolz gewesen war und das sie so gern getragen hatte. Ein T-Shirt, das Sabin lüsterne Blicke entlockt hatte.
    Es ist ruiniert. Mein schönes neues T-Shirt ist ruiniert. Diese Feststellung verärgerte sogar die Harpyie, und endlich regte sie sich.
    Aber es war zu spät. Gwens Kraft floss zusammen mit ihrem Blut aus ihrem Körper. Ihr wurde schwarz vor Augen. Der Schlaf zerrte an ihr, lockte sie, lullte sie ein, doch sie wehrte sich dagegen. Ich darf nicht schlafen. Nicht hier, nicht jetzt. Sie war von viel zu vielen Leuten umgeben. Sie wäre verletzlicher denn je. Eine Schande für ihre Familie. Einmal mehr ein Zielobjekt.
    „Gwen!“, rief Sabin. In der Ferne vernahm sie ein widerwärtiges Geräusch, das sich so anhörte, als würden Gliedmaßen von einem Körper abgerissen, und das von einem Unheil verkündenden dumpfen Aufschlag gefolgt war. „Gwen, sprich mit mir.“
    „Es geht mir … gut.“ Dann verschluckte die Dunkelheit sie, und dieses Mal war sie machtlos dagegen.

15. KAPITEL
    D ie Versammlung mit Sabin sollte jeden Moment beginnen, auch wenn Aeron Paris noch nicht gesehen hatte. Die anderen hatten ihn auch weder gehört noch gesehen, obwohl die verschiedenen Turteltaubenpärchen zu unterschiedlichen Zeiten aus ihren Zimmern gestolpert waren, die alle in unterschiedlichen Richtungen lagen.
    Die gesamte Nacht über hatte Aeron sich um ihn gesorgt. Noch nie hatte er den normalerweise so optimistischen Mann derart freudlos erlebt. Das war falsch und würde nicht toleriert werden. Deshalb stand Aeron nun vor Paris’ Zimmertür und klopfte energisch an.
    Keine Antwort. Nicht mal das Geräusch von Schritten ertönte.
    Er hob die Faust, um noch einmal zu klopfen. Diesmal lauter und fester.
    „Mein Aeron, mein sssüssser Aeron.“
    Als er die vertraute kindliche Stimme vernahm, ergriff Hoffnung von ihm Besitz, und er wirbelte herum. Und da war sie. Sein Baby. Legion. Er kannte sie erst seit Kurzem, und doch war sie schon zum liebsten Teil seiner selbst geworden; hatte sich mit ihrer unbeirrbaren Loyalität für ihn in sein Herz geschlichen. Sie war die Tochter, die er sich insgeheim immer gewünscht hatte.
    Als sein Blick die hüfthohe, grün geschuppte, kahlköpfige, rotäugige kleine Dämonin mit den Klauen und der zweigeteilten Zunge erfasste, lösten sich alle seine Sorgen in Luft auf. Selbst Paris vergaß er für den Augenblick.
    „Komm zu mir rüber, du“, befahl er schroff.
    Mehr Ermutigung brauchte sie nicht. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen – das ihre scharfen kleinen Zähne enthüllte – sprang sie zu ihm hinüber, landete auf seinen Schultern und schlängelte sich um seinen Hals. Sie drückte fest zu und schnürte ihm dabei die Luft ab, doch das störte ihn nicht. Die Boaähnliche Umarmung war ihre Art, ihn in die Arme zu nehmen.
    „Legion hat Euch ssso vermissst“, säuselte sie. „Sssosssehr.“
    Er langte nach oben und kratzte sie genau so hinter den Ohren, wie sie es gernhatte. Schon bald schnurrte sie: „Wo warst du?“ Er hatte sie gern in seiner Nähe, weil er dann wusste, dass sie in Sicherheit war.
    „Hölle. Ihr wissst doch. Legion erzählte esss Euch.“
    Ja, das wusste er, aber er hatte gehofft, sie hätte vielleicht ihre Meinung geändert und wäre woandershin gegangen. Die Hölle war ein Ort, den sie verschmähte, an den zurückzukehren Sabin sie jedoch immer wieder ermutigte, um … um ihm bei der Aufklärungsarbeit zu helfen, wie er immer sagte. Mistkerl. Ihre Brüder dort spürten das Gute in ihr und hatten Spaß daran, sie zu verletzen, und so verhöhnten sie sie, als wäre sie eine verdammte Seele und keine von ihnen.
    „Hat dir jemand wehgetan?“, wollte Aeron wissen.
    „Versssucht. Legion lief weg.“
    „Gut.“ Wenn sie ihr nämlich auch nur eine Schuppe gekrümmt hätten, hätte er irgendeinen Weg in diese Feuerhöhle gefunden.
    Sie glitschte höher, stützte die Ellbogen auf seine Schultern und lehnte ihre Wange gegen seine. Ihre Haut war heiß und verbrannte ihn fast, doch er stieß sie nicht von sich. Er

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