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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zuckte auch nicht zurück, als sie mit der Spitze eines ihrer Giftzähne über die Bartstoppeln an seinem Kinn fuhr. Aus irgendeinem Grund bewunderte Legion ihn. Sie wäre lieber gestorben, als dass sie ihm etwas angetan hätte, und er wäre lieber gestorben, als dass er ihre Gefühle verletzt hätte.
    Legion war nur ein einziges Mal wütend auf ihn gewesen, und zwar, als er an den Stadtrand gefahren war, um die Einwohner zu beobachten. Das war eine Angewohnheit von ihm. Ihre Schwächen und ihre Zerbrechlichkeit ekelten und faszinierten ihn gleichermaßen. Sie schienen sich der Tatsache, dass sie irgendwann sterben mussten – einige sogar noch am selben Tag –, nicht bewusst zu sein, und er wünschte sich sehnlichst, ihre gedanklichen Prozesse zu verstehen.
    Legion hatte angenommen, er wäre auf der Suche nach einer potenziellen Liebhaberin gewesen, und war ausgeflippt. Ihr gehört mir. Mir!, hatte sie geschrien. Erst nachdem er ihr versichert hatte, dass er sich solch schwächlichen Geschöpfen niemals anbieten würde, hatte sie sich beruhigt.
    „Eure Augen sssind fort.“ Sie klang erleichtert.
    Seine Augen – sein Stalker. Und ja, seine „Augen“ waren fort. Aber für wie lange? Dieser Blick bohrte sich willkürlich in seinen Körper, nie zur selben Tages-oder Nachtzeit. Als er ihn das letzte Mal gespürt hatte, war er gerade dabei gewesen, sich fürs Duschen auszuziehen. Kurz bevor er die Boxershorts ausgezogen hatte, war er wieder allein gewesen.
    „Keine Sorge. Ich werde noch herausfinden, wer oder was das ist.“ Irgendwie, irgendwann. „Und ich werde ihn oder sie aufhalten.“ Egal, was dafür notwendig wäre.
    „Oh, oh. Legion hat Neuigkeiten für Euch!“ Sie klatschte glücklich in die Hände, zog dann aber einen Schmollmund. „Sssie ist ein Mädchen. Ein Engel.“ Ein leichtes Würgen, ein Schaudern.
    Er blinzelte. Bestimmt hatte er sich verhört. „Was meinst du mit ‚ein Engel‘?“
    „Ausss dem …“ Noch ein Würgen. „Himmel.“ Noch ein Schaudern.
    Warum sollte ihn ein Engel aus dem Himmel beobachten? Dazu noch ein weiblicher? Seine äußere Erscheinung dürfte alles verkörpern, was so ein Wesen missbilligte. Seine Tätowierungen, die Piercings … grobe Züge. „Woher weißt du das?“
    „In der Hölle reden alle. Dessshalb issst Legion zurückgekehrt, um Euch zu warnen. Sssie sssagen, Engel steckt in Schwierigkeiten, weil sssie Herrn der Unterwelt folgt. Sssie sssagen, sssie wird bald abstürzen.“
    „Aber … warum?“ Und was passierte mit Engeln, wenn sie abstürzten?
    „Legion weisss nicht. Aber sssie steckt in grosssen Schwierigkeiten. Grossse, grossse Schwierigkeiten.“
    „Sie müssen sich irren.“ Er könnte es verstehen, wenn ein Gott oder eine Göttin jeden seiner Schritte beobachtete. Sie wollten die Artefakte; sie wollten die Büchse. Cronus, König der Titanen, täte nichts lieber, als die Krieger noch einmal für seine Zwecke einzuspannen, indem er sie aufforderte, seine Feinde zu töten, und drohte, dass sie litten, wenn sie nicht gehorchten.
    Das wusste Aeron nur zu gut.
    „Legion hassst sssie“, zischelte die Dämonin.
    Wenn sein Schatten tatsächlich ein Engel war, erklärte das, warum Legion nicht in seiner Nähe bleiben konnte. Wie er von Danika gelernt hatte, waren Engel Dämonenmörder. Zwar wurden sie nicht von den Göttern kontrolliert, aber von einem einzelnen Wesen, das bisher noch niemand gesehen, sondern nur … gespürt hatte.
    „Vielleicht ist sie ja hier, um mich umzubringen“, sinnierte er. In Anbetracht dessen, was er war, ergab das durchaus einen Sinn. Aber warum ihn und keinen anderen der dämonenbesessenen Herren? Und warum jetzt? Er und die anderen Krieger lebten schon seit Jahrtausenden auf der Erde. Die Engel hatten sie immer in Ruhe gelassen.
    „Nein! Nein, nein, nein. Legion wird sssie töten!“, kam die inbrünstige Antwort.
    „Ich will nicht, dass du sie herausforderst, meine Süße.“ Aeron tätschelte Legion den Kopf. „Ich werde mir etwas einfallen lassen. Das verspreche ich dir. Und ich bin dir sehr dankbar für die Information.“ Er würde ein Todesurteil nicht einfach so hinnehmen; er musste doch Legion beschützen. Er würde auch nicht zulassen, dass seinen Freunden die Artefakte genommen wurden, falls der Engel das bezweckte. Es standen zu viele Leben auf dem Spiel.
    Er würde erst mal mit Danika sprechen, um so viel wie möglich über seinen neuen Schatten in Erfahrung zu bringen. Unter anderem, wie man ihn

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