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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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solche Visionen hätte?, fragte er sich. Würde sie genauso zittern wie damals in der Pyramide? Oder würde sie mit gefletschten Zähnen angreifen wie die Harpyie, als die sie geboren wurde?
    „Sabin?“, fragte Kane. „Deine Zerstreutheit beleidigt unseren Stolz.“
    „Entschuldigt. Ja, bitte. Ich möchte es sehen.“
    Danika wollte gerade aufstehen, da hielt Kane sie zurück. „Bleib hier. Ich hole es.“ Er verschwand im Flur und kehrte wenige Minuten später mit einer Leinwand zurück, die so breit war wie sein Arm lang. Er hielt sie hoch, und das Licht brachte die dunklen Farben zum Glänzen.
    Es sah aus wie eine Höhle. Die zerklüfteten Felsen waren mit Blut und Ruß besprenkelt. Auf dem mit Zweigen und Schmutz bedeckten Boden lagen ein paar Knochen verstreut. Höchstwahrscheinlich von einem Menschen. Und dort, in der Ecke am anderen Ende der Höhle, stand Galen, die gefiederten Flügel ausgebreitet. Sein blasses Gesicht war dem Betrachter zugewandt, und in der Hand hielt er ein … Sabin musste die Augen zusammenkneifen, um es zu erkennen. Ein Blatt Papier?
    An seiner Seite stand tatsächlich eine Frau, die man allerdings nur undeutlich im Profil sah. Sie war groß und dünn und hatte schwarze Haare. Aus ihren Mundwinkeln tropfte Blut. Sie sah sich ebenfalls das Blatt an.
    „Ich habe sie noch nie gesehen.“
    „Wir auch nicht“, erwiderte Kane. „Trotzdem wirkt sie auf seltsame Art vertraut, findest du nicht auch?“
    Er betrachtete sie genauer. Nein, keiner ihrer Gesichtszüge kam ihm vertraut vor. Außer vielleicht die Art, wie sie die Stirn runzelte … die Falten in den Augenwinkeln … vielleicht.
    „Ich wünschte, ich hätte sie besser sehen können“, sagte Danika.
    „Es ist schon ein Wunder, dass du überhaupt etwas gesehen hast“, versicherte Ashlyn ihr.
    Kane nickte. „Torin wird das Bild einscannen und mit ein bisschen Zauberei ein komplettes Profil daraus basteln. Vielleicht erfahren wir dann mehr über sie. Wenn sie eine Unsterbliche ist, taucht sie vermutlich in keiner Datenbank der Menschen auf, aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.“
    „Warum sind sie auf dem Bild zu sehen?“, fragte Sabin, während er seine Aufmerksamkeit von der Frau abwandte und sich auf ihre Umgebung konzentrierte.
    „Das weiß ich nicht, aber auch dem werden wir nachgehen.“ Kane stellte das Gemälde auf seinen Stiefelspitzen ab. „Galen zu finden ist zur obersten Priorität geworden. Wenn es uns gelingt, ihn zu töten, können wir den Jägern ein für alle Mal den Garaus machen. Ohne ihn als unsterblichen Anführer müssten die anderen eigentlich zerfallen.“
    Gwen bewegte sich, und ihre Knie streiften Sabins Oberschenkel.
    Er erstarrte, traute sich nicht mal mehr zu atmen. Sie sollte endlich aufwachen. Andererseits sollte sie auch keine Schmerzen spüren. Mehrere Minuten vergingen, ohne dass sich ihr Zustand veränderte.
    Ich schätze, dass sie sterben wird.
    Fick dich.
    Du bist schuld an der Sache, nicht ich.
    Das konnte er nicht anfechten. „Wie steht es mit unserer Suche nach der Büchse?“, fragte er Kane. „Was ist mit der Trainings anläge oder dem Internat oder was es auch immer für ein Ding ist, wo sie die Kinder verstecken? Und ich möchte noch mal in den Tempel der Unerwähnten gehen und ihn durchsuchen.“
    Der Tempel befand sich in Rom und hatte sich erst vor Kurzem aus dem Meer erhoben – als Endpunkt eines Prozesses, der begonnen hatte, als die Titanen die Griechen gestürzt und die Kontrolle über den Himmel an sich gerissen hatten. Dank Anya wusste Sabin, dass diese Tempel ursprünglich als Orte der Verehrung vorgesehen waren. Als Mittel, um die Welt wieder zu dem zu machen, was sie einst gewesen war: ein Spielplatz für die Götter.
    „Das sind die Prioritäten zwei, drei und vier“, erklärte Kane, „aber so wie ich Torin kenne, führt er auf verschiedenen Computern mehrere Suchen gleichzeitig durch. Nur noch ein paar Tage, dann können wir sehr wahrscheinlich wieder aktiv werden.“
    Ob Gwen sich bis dahin erholt hatte? „Irgendwelche Neuigkeiten zum dritten Artefakt?“ Manchmal hatte der Tag einfach nicht genügend Stunden, um alles zu erledigen, was erledigt werden musste. Die Jäger bekämpfen, die alten Reliquien der Götter finden, am Leben bleiben. Eine zierliche Frau heilen.
    „Noch nicht. Maddox und Gideon bringen Ashlyn später in die Stadt, damit sie sich umhören kann.“
    Hoffentlich sprachen die Jäger, die gekommen waren, um Gwen zu holen, über

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