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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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versorgt würde, aber die Männer hatten recht. Gilly war ein Mensch und musste beschützt werden.
    „Mist“, wiederholte Paris. „Sie ist an der American International School von Budapest, und die liegt auf dem Nagykoväcsi-Campus. Glaube ich jedenfalls. Das ist ganz schön weit.“
    „Aber nicht zu ändern.“
    Williams Stimme klang seltsam zärtlich, wenn er von dem Mädchen sprach. Dabei war sie viel zu jung für ihn. Zu jung für jeden der Männer, die in der Burg lebten. Wenn Olivia den Krieger von Gilly fernhalten müsste, wäre er von ihren Methoden sicher nicht begeistert. Dabei würden nämlich ein Messer und eine kleine Plastiktüte eine entscheidende Rolle spielen.
    Lernst du etwa allmählich das Kriegerleben schätzen, das du noch vor Kurzem, so einfach weggeworfen hast?
    „Ich bezweifle, dass sie sich über unseren Anblick freuen wird“, meinte Paris.
    „Sprich bitte nur von dir. Anya sagt, sie sei in mich verliebt.“ William klang stolz.
    „Sie ist noch ein Kind“, erinnerte Olivia ihn. Und es ist mir egal, ob ich als Kriegerin gelte oder nicht, ich werde mir wirklich eins von Aerons Messern schnappen und…
    William drehte sich auf dem Sitz um und sah Olivia an, ohne seinen Griff um Scarlet zu lockern. Sein Mund verzog sich zu einem ungezogenen Grinsen. „Das weiß ich, aber du wirst sehen: Wenn es um meine Anziehungskraft geht, spielt das Alter keine Rolle. Das Geschlecht übrigens auch nicht. Ich bin einfach unwiderstehlich.“
    „Was hast du denn für Absichten?“
    Er verdrehte die Augen. „Ich habe überhaupt keine Absichten. Ich mag es eben, angehimmelt zu werden, und sie himmelt mich gerne an. Das ist alles.“
    „Gut.“ Olivia hörte keine Lüge in seiner Stimme. Trotzdem. Sie würde kein Risiko eingehen. Nicht wenn es um Gillys Wohlergehen ging. „Sie hatte es in ihrem jungen Leben nicht leicht. Der Mann ihrer Mutter … hat schlimme Sachen mit ihr gemacht.“ Vielleicht hätte sie Gillys Geheimnisse nicht ausplaudern sollen, aber sie wusste, wie die Erinnerungen in dem Mädchen gärten. Sie endlich ans Licht zu bringen wäre womöglich der erste Schritt zur Heilung. „Sie hat es ihrer Mom gesagt, doch die Frau weigerte sich, ihr zu glauben. Sie hat sie sogar beschuldigt, ihr wundervolles neues Leben zerstören zu wollen.“
    „Das wissen wir“, erwiderte Paris sanft. „Danika hat es uns erzählt.“
    „Mir nicht.“ William drehte sich wieder nach vorn, doch ihr entging nicht der Ausdruck purer Wut, der sich auf sein Gesicht gelegt hatte. „Woher weißt du eigentlich davon?“
    „Ich war einst für ihr Wohl zuständig.“
    Die restliche Fahrt über herrschte angespanntes, drückendes Schweigen. Endlich fädelten sie sich durch die Straßen eines kleinen Vorortes mit hübschen, einladenden Häusern. Dicht belaubte Bäume schmückten die Gegend, die sich linker Hand auf einem Hügel ausbreitete, der sich majestätisch über ihnen erhob.
    Paris hielt auf einem Parkplatz und warf William einen bedeutsamen Blick zu. „Ich bin in einer Minute zurück. Behalt du unsere Fracht im Auge.“
    Ohne Warnung und so schnell, dass Paris keine Gelegenheit hatte zu reagieren, warf William seinem Freund Scarlet in den Schoß – und zwar alles andere als sanft. „Ich bin in einer Minute zurück. Du jagst Gilly nur Angst ein, und darauf habe ich keine Lust. Nicht heute.“
    „Ich jage Frauen keine Angst ein. Ich mache sie glücklich. Außerdem stehst du hier nicht auf den Gästelisten, und ich wohl.“
    William verdrehte die Augen – das tat er offenbar gerne – und stieg aus dem Wagen. „Als ob mich das aufhalten würde. Siehst du meine Augen? Die sind elektrisierend. Die Frauen brauchen mich nur einmal anzusehen und setzen mich sofort auf jede Gästeliste, die es gibt.“
    „Hör auf, dich selbst zu loben, und beeil dich“, sagte Olivia, als er die Tür zuwarf.
    Er winkte ihr lächelnd zu.
    Sie beobachtete, wie er das Schulgebäude betrat, und streichelte dabei unablässig Aerons Stirn. Statt dass es ihm besser ging, hatte er leicht zu zucken angefangen. Auf seiner Stirn glitzerten unzählige Schweißperlen, und er biss sich fest auf die Unterlippe.
    Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, begann sie zu singen. Schöne Lieder von Frieden und Gesundheit. Nach einigen Strophen wurde Aeron ruhiger, und sogar sein verhärmtes Gesicht entspannte sich etwas.
    „Meine Götter“, flüsterte Paris gebrochen.
    Sie hielt inne und blickte zu ihm auf. „Was? Was ist los?“
    Aeron

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