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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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verlieren.
    „William?“, erklang plötzlich Gillys rauchige Stimme.
    Er drehte sich auf dem Absatz um, und da war sie, stand am Ende eines langen Flures. Sie war schlank, hatte dunkle Haare und Augen und war … abgeklärter, als jemand in ihrem Alter es sein sollte. Das hätte Hinweis Nummer eins sein müssen, dachte er.
    Vielleicht hatte er es gespürt, es aber nicht wahrhaben wollen.
    Sie trug Jeans, ein T-Shirt und Turnschuhe, in deren Sohlen sich Peilsender versteckten – natürlich ohne ihr Wissen. Die Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und ihr Gesicht war vollkommen ungeschminkt.
    Das schien den Jungen neben ihr nicht zu stören. Er starrte sie wie hypnotisiert an. Als sie jedoch Williams Namen ausgesprochen hatte, hatte der Junge die Stirn gerunzelt. Und als er ihrem Blick gefolgt war und William erblickt hatte, waren die Falten tiefer und sein Gesicht blass geworden.
    Ihr Freund? Oder Verehrer?
    Irgendwer würde der Sache einen Riegel vorschieben müssen. Sie war zu jung und hatte eine zu traumatische Vergangenheit. Sie brauchte Zeit für sich. Bis sie mindestens vierzig wäre.
    „Hey, Kleines“, begrüßte William sie und winkte ihr zu.
    Lächelnd lief sie auf ihn zu und warf sich in seine Arme. Er drückte sie fest, ehe er ihre Handgelenke umfasste und sie sanft von sich wegschob. Er mochte gern mit ihr zusammen sein und wollte nur das Beste für sie – aber er wollte ihr keine falschen Hoffnungen machen.
    „Was machst du hier?“, fragte sie.
    Der Junge, der sie begleitet hatte, tauchte hinter ihr auf. Er war groß für einen Teenager – er reichte William bis ans Ohr – und hatte braune Haare und blaue Augen.
    „Wer bist du?“, fragte William schroff.
    „C.Corbin, Sir.“
    „Was ist das denn für ein Name, ,Corbin Sir’? Und wenn du Gilly jemals wehtust, schwöre ich bei den Göttern, dass ich persönlich …“
    Gilly schlug William auf die Schulter. „Hör auf. Cori ist mein Freund. Er wollte einfach nur dafür sorgen, dass ich heil am Sekretariat ankomme.“
    „Tja, das ist bewundernswert“, meinte William, ohne seinen stechenden Blick von dem Jungen abzuwenden. „Solange er dich wirklich nur beschützen wollte.“
    Corbin zupfte am Kragen seines Hemdes. „Sind Sie ihr … Freund oder so was?“
    „Ihr Bruder“, antwortete William in dem Moment, als Gilly Ja sagte.
    Er sah sie an und zog eine Augenbraue hoch. Ja? Sie müssten definitiv ein ernstes Gespräch führen. Aber vielleicht später. Bei ihrer Antwort hatte sich irgendetwas in seiner Brust zusammengezogen. Zuerst musste er herausfinden, was es damit auf sich hatte.
    „Also? Was machst du hier?“, wiederholte sie ihre Frage, während ihr die Röte in die Wangen stieg.
    Es gefiel ihm zwar nicht, dass er sie in eine peinliche Situation gebracht hatte, aber jetzt konnte er nichts mehr daran ändern. „Aeron wurde verletzt. Es gibt Probleme in der Stadt, und wir möchten, dass du bei den anderen in der Burg bleibst, bis die Lage geklärt ist.“
    „Aeron?“, fragte Corbin.
    „Noch ein Bruder“, erklärte William ihm.
    Der Junge riss die Augen auf. „Wie viele Brüder hast du denn?“
    „Viele“, erwiderte Gilly mit einem müden Seufzen. „Wirst du auch da sein, Liam? In der Burg, meine ich?“
    Liam. Ihr Spitzname für ihn. Früher hatte ihm das mal gefallen. Jetzt betrachtete er ihn als den Kosenamen, der er sein sollte. Oh ja. Sie würden miteinander reden. Zum Teufel mit ihrer unwiderstehlichen Schönheit. „Ja, ich werde auch da sein. Lass uns nach Hause fahren, Kleines. Aeron wartet im Auto und muss dringend verarztet werden.“
    Trotz ihrer Angst vor den Herren wurde sie ganz blass vor Sorge, ergriff seine Hand und zog ihn aus dem Gebäude. „Ciao, Cori“, rief sie über die Schulter.
    „Ciao“, erwiderte der mit leicht scharfem Unterton.
    William spähte in den Wagen, konnte Olivia durch die getönten Scheiben jedoch nicht sehen. Ganz zu schweigen von der gotterbärmlichen Anzahl von Rehen, die das Auto umringten und ihm die Sicht versperrten. Doch auch ohne sie zu sehen, wusste er, dass sie – bei all ihrer Güte – einen ausgewachsenen Tobsuchtsanfall bekäme, wenn sie es nicht schafften, Aeron sicher in die Burg zu bringen. Er hatte sie in ihren Augen sehen können – diese brodelnde, nicht aufzuhaltende Leidenschaft, die kurz davor war überzukochen. Vermutlich war sie sich gar nicht bewusst, dass sie zu so etwas fähig wäre, aber William wusste es. Denn auch wenn er bei

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