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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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erklärt hatte, wer sie war – und warum sie plötzlich so anders aussah –, hatten sie ihr nicht den Todesstoß versetzt.
    Ich hätte einfach still sein sollen, dachte Olivia. Doch das hätte auch nichts genützt. Denn Torin, der seine Augen und Ohren überall in der Burg hatte, hatte ihre Geschichte umgehend bestätigt.
    „Aber du kannst es uns nicht vorwerfen“, fuhr William mit weicher Stimme fort. „Deine Veränderung ist wirklich überwältigend. Außerdem dachte ich, wir hätten das Limit an schönen Frauen in dieser Burg schon längst erreicht. Ich hielt es einfach nicht für möglich, dass uns noch eine geschenkt wurde.“
    Igitt. Er flirtete. Legte William denn nie eine Pause ein? Das einzige Mal, dass sie ihn nicht flirtend erlebt hatte, war während ihrer Rückfahrt zur Burg gewesen. Gilly hatte versucht, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber er war seltsam still gewesen.
    „Na ja, es ist ja nicht gerade so, als wärt ihr für mich ernst zu nehmende Gegner“, grummelte das Dämonenmädchen, das vermutlich gegen seinen Willen entzückt von ihm war. Aber waren sie das nicht alle?
    „Du hast meine Ehre verletzt.“ Er hielt sich die Brust.
    „Wir müssen später unbedingt noch mal kämpfen, um zu sehen, wer am Ende oben ist. Ich kämpfe übrigens am liebsten nackt. Und du?“
    „Du wolltest doch mit den anderen reden“, unterbrach Olivia ihn, um endlich zum eigentlich Wichtigen zu kommen. „Hat irgendjemand eine Ahnung, was mit Aeron los sein könnte?“
    „Deshalb bin ich eigentlich hier.“ William nahm den Themenwechsel ohne Protest hin. „Torin glaubt, dass er vergiftet wurde.“
    Gift. Das klang logisch. Und angesichts der göttlichen Kontakte, die die Jäger hatten, hätte sie darauf wetten können, dass das Gift direkt aus dem Himmel kam. Menschengift hätte ihn, genau wie der Alkohol der Menschen, niemals derart beeinträchtigt. „Hat Torin ein Gegenmittel?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    William schüttelte den Kopf. „Er hat die Frauen angewiesen, Cronus’ Schriftrollen danach zu durchforsten. Gib ihnen also noch ein paar Stunden, bevor du in Panik gerätst.“
    Stunden? Blieb Aeron überhaupt noch so viel Zeit? Sie schluckte, und in ihren Augen brannten Tränen. Vielleicht sollte sie doch wieder das Thema wechseln. Wenn sie zusammenbräche, wäre sie niemandem mehr eine Hilfe.
    „Wie geht es Scarlet?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
    „Ist eingesperrt und schläft immer noch. Das süße kleine Ding“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. „Vielleicht sollte ich es mal bei ihr probieren.“
    „Also, ich finde sie hässlich“, kommentierte Legion verstimmt. „Genau wie den Engel.“
    „Gefallen.“ Statt sie auch nur eine Sekunde lang anzusehen, ließ Olivia ihren Blick auf William ruhen. „Das süße kleine Ding kann jeden, der hier rumläuft, töten. Sag den Herren und den Frauen, dass sie wach bleiben sollen, solange es geht. Sobald sie einschlafen, kann Scarlet in ihre Träume eindringen, auch wenn sie selbst schläft. Sie werden das, was in diesen Träumen geschieht, für wahr halten, und ihre Körper werden dementsprechend reagieren. Jede Verletzung, die sie ihnen im Traum zufügt, wird real werden.“
    Moment. Aeron … schlief … Albtraum … Hatte Scarlet ihn bereits angegriffen? Bei dem Gedanken musste Olivia einen Schrei unterdrücken. Sie musste ihn wecken, und zwar schnell.
    William schürzte die Lippen. „Dieses hübsche Detail hättest du uns nicht zufällig verraten können, bevor wir sie hergebracht haben, nicht wahr?“
    „Hätte es denn etwas geändert?“ Zum Beispiel Aeron gerettet? Ich bin sogar eine noch miesere Freundin, als ich dachte.
    „Nein“, seufzte er. „Vermutlich nicht.“
    Er sagte die Wahrheit. Oder versuchte er nur, sie von jeglicher Schuld freizusprechen?
    „Ach, wo wir gerade von Albträumen sprechen“, fügte er hinzu, „rings um die Burg haben sich Tiere versammelt. Genauso wie vorhin ums Auto vor Gillys Schule und auf dem Friedhof. Möchtest du mir das vielleicht erklären?“
    „Ich wünschte, ich könnte es“, erwiderte Olivia, die ihm plötzlich unendlich dankbar war und den Wunsch verspürte, ihm so viel zu helfen wie nur möglich. „Seit ich die Gruft verlassen habe, suchen sie meine Nähe, und ich habe keinen Schimmer, warum.“ Das Letzte, was sie getan hatte, war, ihr inneres Licht herbeizurufen und …
    Das war es. Ihr inneres Licht. Natürlich. Sie hatten das Licht gespürt und suchten jetzt nach

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