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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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geredet?“
    „Natürlich.“ In seiner Stimme schwang Stolz mit. Er war nicht eingebrochen. Nicht ein einziges Geheimnis hatte er verraten.
    „Genau wie ich dachte.“
    Er biss die Zähne aufeinander. Sie wusste, dass er Lügen war. Hatte es die ganze Zeit gewusst. Sie wusste auch, dass er nicht die Wahrheit sagen konnte, und trotzdem tat sie permanent, als nähme sie seine Worte für bare Münze. Wollte sie ihn ärgern? Weil sie wütend auf ihn war? Auch wenn er noch immer nicht verstand, weshalb.
    „Waren das die Jäger?“, fragte sie.
    „Nein.“
    „Wie läuft es eigentlich? Der Krieg gegen sie, meine ich.“
    Auch davon wusste sie also, während er nie von ihren Aktivitäten gehört hatte. Wie ging das? Sie wusste verdammt vieles, was eigentlich geheim sein sollte. „Wir sind dabei, zu verlieren.“ Sie standen vor einem Sieg, wenn auch nur vor einem knappen. Zwei Artefakte gegen eins. Die Befreiung dieser Halblingkinder, die die Jäger mit abscheulichen Mitteln gezüchtet hatten. Die Entdeckung ihres Verstecks in Buda. Doch all das konnte er Scarlet nicht erzählen. „Da du mich offenbar nicht kennst, frage ich mich nicht, ob du meinetwegen hergekommen bist.“
    „Wie du meinst“, blaffte sie. „Sieh mal, ich habe deinem Kumpel gesagt, dass ihr Jungs mich in Ruhe lassen sollt. Ich wusste, dass ihr auf der Suche nach mir wart. Ich wollte, dass ihr aufhört. Das ist alles.“
    Nein. Das war nicht die Wahrheit. Unmöglich. Nur dass er es nicht beweisen konnte. Lügen verweigerte ihm immer noch jegliche Hilfe. „Wieso kennst du mich nicht? Wieso habe ich das Gefühl, dich nicht zu kennen, obwohl ich dir schon mal begegnet bin?“
    Sie sah ihn an und kniff leicht die Augen zusammen. Ihr Blick füllte sich mit Wut. „Du erinnerst dich nicht an mich?“ Okay. Wut traf es nicht ganz. Jedes einzelne Wort vibrierte vor Empörung. „Du erinnerst dich nicht an Details?“
    „Ich weiß ni…“ Lügen, lügen. Jetzt musste er sich auch schon daran erinnern, verdammt. Das durfte doch nicht wahr sein! „Doch, das tue ich.“ Aber er konnte ihr unmöglich schon mal begegnet sein. Eine Frau wie sie hätte er doch nicht vergessen. Sie war wunderschön und wild, wie ein Raubtier. Unverblümt, hart und doch irgendwie verletzlich.
    Während all der Jahre war er mit vielen Frauen zusammen gewesen. Meist waren es One-Night-Stands gewesen. Frauen kamen nicht wieder, wenn der Mann, mit dem sie zusammen waren, ihnen ständig sagte, wie hässlich und dumm sie waren. Oder wenn der Mann überhaupt nichts sagte. Natürlich erinnerte er sich nicht an jedes einzelne Gesicht, aber trotzdem: Das war keine Frau, die er vergessen hätte.

„Wir hatten mal was miteinander“, sagte er, um die Sache voranzutreiben. „Das fällt also nicht weg.“
    „Ha!“ Wieder sah sie ihn an und musterte ihn von oben bis unten. „Ich bin mir nicht sicher, ob mir das Gesamtpaket gefällt, also nein, wir hatten nichts miteinander.“
    „Ich glaube, ich verstehe nicht ganz, was du meinst“, erwiderte er, weil er sie genau verstand. Ihr gefiel sein Aussehen nicht. Er ballte die Fäuste. „Zu deiner Information: Ich bin so hässlich, wie es nur geht.“
    Ihr Blick war süffisant, als sie erwiderte: „Ja, ich weiß. Genau das habe ich gerade gesagt.“
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. Ich bin sexy, verflucht! Gut, sein Äußeres war vielleicht etwas unorthodox. Blau gefärbte Haare, ein paar Piercings, Tätowierungen – wenn auch nicht zu vergleichen mit Aeron. Der Junge sah ja aus wie ein Bilderbuch. Doch Gideon hatte sich und die Tinte unter Kontrolle. Er hatte Motive gewählt, die ihm etwas bedeuteten.
    Ein Paar schwarze Augen, die er jedes Mal sah, wenn er seine Augen schloss. Ein Paar blutrote … Lippen … Wie vom Blitz getroffen fuhr er hoch und starrte zu Scarlet hinüber. Die schwarze Augen hatte. Und blutrote Lippen.
    „Was?“, knurrte sie. „Ich weiß, dass ich umwerfend bin, ganz im Gegensatz zu dir, aber komm schon. Leg um Himmels willen ein paar Manieren an den Tag.“
    Solange er denken konnte, hatte er Bilder in seinem Kopf. Schwarze Augen, rote Lippen und einen Satz, an den er nur in den dunkelsten Stunden der Nacht dachte: SICH TRENNEN HEISST ZU STERBEN. Leuchtend rote Blumen rankten sich unter den Worten entlang.
    In seinem Kopf hatten sich diese Worte und Blumen von hinten um die Taille einer Frau geschlungen. Jedes Mal, wenn er daran dachte, beschleunigte sich sein Herzschlag, also hatte er sich die Worte

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