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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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durch die Königin noch durch den König.“
    Niemand, der ihnen entgegenstand, aber auch niemand, der sie unterstützte.
    Ein Raunen ging durch die Menge. Und dann war aus aller Munde nur ein Wort zu hören: Ja.
    „Wir können ja sowieso nicht schlafen“, grummelte Maddox. „Nicht solange Albtraum hier ist. Apropos: Wann werden wir sie eigentlich wieder los sein?“
    Darauf wusste niemand eine Antwort. Dafür war die andere Frage schnell entschieden: Noch an diesem Abend würden sie angreifen.
    22. KAPITEL
    Gideon konnte hören, wie die Krieger über ihm hin und her liefen. Ihre Schritte klangen geschäftig, und er meinte, sogar das klickende Geräusch von Waffen zu vernehmen, die geladen und gesichert wurden, sowie das Sirren von Metall, das in lederne Scheiden gesteckt wurde. Es war ihm egal. Er rührte sich nicht. Fast vierundzwanzig Stunden waren vergangen, seit er den Kerker betreten hatte. Nachdem Scarlet verkündet hatte, was ihr auf dem Herzen lag – Lügen, endlich sind wir wieder vereint –, hatte sie ihn angezischt: „Und jetzt, da ich weiß, dass du es bist, kannst du gehen.“ Danach hatte sie ihm den Rücken zugekehrt, sich auf ihr Feldbett gelegt und ihn ignoriert. Und die ganze Zeit über hatte sie vor sich hin gesummt, als interessierte er sie nicht weiter. Bei Sonnenaufgang war sie eingeschlafen. Nichts, was er getan oder geschrien hatte, hatte sie wecken können, und erst als vor wenigen Minuten die Sonne wieder untergegangen war, war sie erwacht.
    Mit einem Keuchen war sie hochgefahren und hatte sich gehetzt umgesehen. Als sie ihn erblickt hatte, war die Panik von ihr abgefallen und durch Ärger und Verachtung ersetzt worden – was er beides nicht verstand. Dann hatte sie sich zurück auf die Matratze fallen lassen.
    „Ich kann nicht den ganzen Tag hierbleiben, weißt du“, sagte er. Torin, der ihn über die zahlreichen Kameras beobachtete, die hier installiert waren, hatte wohl Mitleid mit ihm gehabt, denn vor einiger Zeit hatte ihm Krankheit einen Stuhl gebracht. Einen Stuhl, den Gideon so nah wie möglich an Scarlets Zelle herangezogen hatte. Er hatte seine langen Beine ausgestreckt und die Füße gegen die Gitterstäbe gestützt. „Geh weg.“
    Ihre Stimme nach der langen Zeit der Stille zu hören war, wie auf einen Whirlpool voller Säure zu stoßen, in dem bereits mehrere Jäger brutzelten: fantastisch. Er fing sogar zu zittern an. Den Göttern sei Dank, dass er nie in der Lage wäre, das laut zuzugeben. Oberpeinlich.
    „Was ist? Hast du jetzt vor, mich zu ignorieren?“, grollte sie.
    Wenn man bedachte, wie sie ihn hatte abblitzen lassen, wäre es ihr ganz recht geschehen. „Ja. Ich ignoriere dich.“ Selbst wenn er nicht hinsah – in jeder Zelle seines Körpers fing er jede ihrer Bewegungen auf. Er hätte sie gar nicht mit Missachtung strafen können – selbst wenn er gewollt hätte.
    Beschämend. Männer sollten den Ton angeben, und Frauen sollten dankbar für jede Aufmerksamkeit sein. Männer sollten Befehle erteilen, und Frauen sollten sie ausführen.
    Na ja, gut. Eigentlich war das noch nie seine Einstellung gewesen, aber jetzt dachte er eben so, verflucht. Da war es ihm keine große Hilfe, dass Lügen wie Wachs in ihren Händen war. Er schwieg und summte voller Anerkennung und glücklich, in ihrer Nähe zu sein, leise vor sich hin.
    Wieder herrschte lange Zeit Schweigen, und er wusste, dass sie ihn bestrafte. Wofür allerdings wusste er nicht. Er war schließlich nicht derjenige gewesen, der sie eingesperrt hatte. Klar, er hatte sie auch nicht befreit, aber er war ja auch nicht dumm. Sie wäre doch nur weggelaufen.
    Scarlet – der Name gefiel ihm. Er passte zu ihr. Er passte zur Form ihrer sinnlichen Lippen, zu der Leichtigkeit, mit der sie ihm das Fell über die Ohren zog, und zu ihrer finsteren Persönlichkeit. Sie fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Geh einfach, okay. Ich bin fertig mit dir.“
    Endlich. Sie sprach. Er wäre für immer hier geblieben, nur um ihr nah zu sein. Was verdammt noch mal keinen Sinn ergab! „Ich heiße nicht Gideon.“ So. Schlicht und einfach. Und hoffentlich würde sie im Gegenzug auch persönliche Informationen von sich preisgeben. Wie zum Beispiel, woher sie ihn kannte. Wie zum Beispiel, weshalb er sie kannte, sich aber nicht an sie erinnerte.
    „Was du nicht sagst“, war alles, was sie erwiderte.
    Sie wusste es? Woher? Da er bezweifelte, dass sie es ihm verraten würde, fragte er erst gar nicht nach. „Ich weiß eine Menge

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