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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Frage auf, warum jemand seine Erinnerung hätte auslöschen sollen. Was hätte eine solche Tat gebracht? Oder verhindert?
    „Hast du keinen Mann?“ Seine Stimme war so rau und heiser, dass man hätte denken können, er müsste sich noch von einer schweren Halsentzündung erholen. Doch ein Ehemann wäre eine Erklärung. Er hätte Gideon aus dem Weg räumen wollen.
    „Nein“, flüsterte sie so traurig, dass es ihm die Tränen in die Augen trieb. So traurig, dass sie Cameo, der Hüterin des Dämons Elend, ernste Konkurrenz machte. „Habe ich nicht.“
    „Keinen Vater?“
    „Mein Vater ist tot.“ Sie legte sich wieder auf ihr Feldbett und starrte an die Decke. „Und zwar schon seit langer, langer Zeit.“
    Wahrheit? Verdammt noch mal, Dämon! Ich bitte dich, hilf mir. „Keine Mutter?“
    „Meine Mutter hasst mich.“
    Er würde ihre Worte als Evangelium hinnehmen müssen. „Gibt es jemanden, der dich gern … glücklich sähe?“ Bitte begreif, dass ich unglücklich meine.
    Statt zu antworten, rollte sie sich auf die Seite, sodass sie ihm den Rücken zukehrte. „Wenn ich dir sage, was du wissen willst, lässt du mich dann in Ruhe? Diesmal tue ich nicht nur so, als ob ich mit dir verhandeln wollte, Gideon. Wenn ich es dir sage und du nicht gehst …“
    Er wollte nicht gehen. Mehr als je zuvor wollte er bleiben. Aber er musste die Antwort erfahren. Vielleicht würde es ihm dabei helfen, das Rätsel zu lösen. „Nein. Sag es mir, und ich bleibe.“
    Eine Pause. Dann: „Vorhin, als ich so getan habe, als würde ich dich nicht erkennen, habe ich gelogen. Ich habe dich vom ersten Moment an erkannt. Sich trennen heißt zu sterben“, krächzte sie. „Diese Worte hast du einst zu deiner … Frau gesagt.
    23. KAPITEL
    Aeron stand auf dem Balkon neben seinem Zimmer, hielt sich am Geländer fest und blickte in den indigoblauen Himmel. Sich zwischen Legions und Olivias Leben zu entscheiden war die schwerste Entscheidung, die er je hatte treffen müssen. Wenn er Olivia wählte, wie er es sich – immer noch – so sehnlich wünschte, müsste Legion bis in alle Ewigkeit leiden. Seine Freunde wären in Gefahr. Und zwar durch niemand Geringeren als Luzifer. Wenn er Legion wählte, würde er sie und seine Freunde retten, und Olivia könnte unversehrt nach Hause zurückkehren. Sie könnte das tun, wozu er sie einst hatte zwingen wollen. Und was er nun am liebsten lauthals beklagt hätte. So wie Zorn es in seinem Kopf hemmungslos tat.
    Behalt sie. Bitte. Wir brauchen sie.
    Blende es aus. Hör nicht hin, befahl er sich selbst.
    Wäre Legion in diesem Moment aufgetaucht, hätte er sie womöglich geschüttelt. In was für eine furchtbare Situation sie ihn gebracht hatte … Was er nun ihretwegen ihr und Olivia antun müsste … Er spürte, wie seine Fingernägel sich zu Krallen verformten und sich in seine Handflächen bohrten, wobei das Metall ächzte und sich wie Wachs verbog. Doch das Schlimmste? All die Dinge, die er nicht mit Olivia machen könnte. Nicht mehr.
    Nie mehr würde er die Freuden der körperlichen Liebe mit ihr teilen können. Und genau das war es gewesen: Liebe. Obwohl er es nicht gewollt und versucht hatte, sich dagegen zu wehren, hatte es am Ende sogar sein Körper gewusst. Mit Olivia zusammen zu sein war richtig. Perfekt.
    Doch jetzt konnte er sie unmöglich noch bei sich behalten. Selbst wenn es bei seiner Entscheidung nicht um Leben und Tod ginge, so würde doch keine Frau bei ihm bleiben, wenn sie wusste, dass er bald mit einer anderen schlafen würde. Und das würde er. Ihm kam die Galle hoch. Er würde es nicht zulassen, dass jemand von Legion Besitz ergriff. Er würde den zerstörungswütigen Luzifer nicht in sein Reich lassen.
    Irgendwann wird Olivia mir dafür dankbar sein. Jedenfalls redete er sich das auf der Suche nach etwas Trost ein. Wenn sie hier bliebe, würde sie ein Mensch werden. Sie würde dahinwelken und sterben, und er müsste ihr hilflos dabei zusehen. Diese Aussicht hatte ihn schon immer abgeschreckt. Und trotzdem hätte er in diesem Moment alles dafür gegeben, mehr Zeit mit ihr verbringen zu können.
    Wir können sie nicht verlieren.
    Wir müssen. Am liebsten hätte er sie festgehalten, nachdem sie sich geliebt hatten, während er in Gedanken an ein ewiges Zusammensein mit ihr schwelgte. Jetzt würde er den Rest seines Lebens ohne sie verbringen müssen, in dem Wissen, dass sie irgendwo da draußen war und er sie nie wieder sehen, hören oder schmecken könnte.
    Nein!
    Wie sollte

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