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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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er mit Legion schlafen, wenn Olivia doch die einzige Frau war, die ihn erregte? Er lachte bitter. Vom fest überzeugten Junggesellen war er zu einem Mann geworden, der – unfreiwillig – zwei Eisen im Feuer hatte. Die eine Frau begehrte er nicht, und die andere war kurz davor, ihn zu verlassen.
    Schon bald werde ich gehen, hatte Olivia gesagt.
    Sogleich war er in Panik geraten. Ich kann sie jetzt nicht verlieren, hatte er gedacht. Deshalb hatte er ihr gesagt, dass sie noch Zeit hätten und sie hierbleiben sollte. Doch damit hatte er nichts getan, als das Unvermeidbare hinauszuzögern und die Trennung noch schmerzhafter für sie beide zu machen. Doch das war ihm scheißegal gewesen!
    „Aeron“, ertönte eine leise Stimme hinter ihm.
    Himmel, seufzte Zorn.
    Bleib stark. Widersteh ihr. Er erlaubte sich nicht, sich umzudrehen, sondern rief nur: „Hier draußen.“
    Er vernahm leise Schritte, dann stand Olivia neben ihm und blickte in die heraufziehende Nacht, während ihr wilder Duft ihn einhüllte. Sie zu riechen, ohne sie zu berühren, war Folter. Eine Folter, die er verdiente.
    „Wo ist Legion?“, fragte er. Er rechnete damit, dass das Mädchen jede Sekunde ins Zimmer platzte.
    „Sie schläft.“
    Ohne dass Aeron bei ihr war? „Das klingt so gar nicht nach ihr.“
    Olivia zuckte eine zierliche Schulter. „Wenn du es genau wissen willst, ich habe sie unter Drogen gesetzt. Und es tut mir nicht leid!“
    Seine Lippen zuckten. Götter, er lieb… bewunderte diese Frau. Dann erstarb sein winziges Lächeln.
    Denn plötzlich zog eine von Zorns Visionen durch seinen Kopf: Olivia und Legion schlichen auf Zehenspitzen durch die Flure der Burg, während sie einander immer wieder anrempelten. Legion trug eine Flasche Wein und Olivia zwei Gläser.
    Sie waren eindeutig in der Küche gewesen. Und zwar ausgerechnet, um sich Alkohol zu beschaffen. Aber wohin waren sie noch gegangen und warum?
    Sie erreichten sein Schlafzimmer, und Olivia sagte: „Einen Toast auf deinen Erfolg.“
    „Stimmt“, erwiderte Legion selbstgefällig. „Mein Erfolg. Ich habe dir doch gesagt, dass Aeron niemals dir gehören wird, sondern mir.“
    Wieder hätte Aeron sie am liebsten geschüttelt.
    „Und du hattest recht.“ Olivia wurde blass, als sie den Wein einschenkte. Mit dem Rücken zu Legion riss sie ein klitzekleines Stückchen Stoff vom Ärmel ihrer Robe ab und ließ es in eins der Gläser fallen.
    „Schlaf“, flüsterte sie, als sich der Stoff auflöste. Dann drehte sie sich mit einem aufgesetzten Lächeln zu Legion um. „Ich weiß, wann ich verloren habe.“
    Gierig stürzte die Dämonin den Wein herunter, und noch ehe sie das Glas geleert hatte, begann sie zu schwanken. Ihr Blick fiel auf Olivia. „Irgendetwas … stimmt nicht …“
    „Natürlich nicht. Hast du wirklich gedacht, ich würde deinen Wein nicht präparieren?“
    „Schlampe“, brachte Legion noch undeutlich heraus, als ihre Knie nachgaben. Als sie auf dem Boden aufschlug, schnarchte sie bereits.
    Olivias Robe hatte mehr Fähigkeiten, als Aeron gewusst hatte, und in diesem Augenblick hätte er eigentlich das Verlangen verspüren müssen, Olivia unter Drogen zu setzen. Doch zu seinem unendlichen Erstaunen war Zorn von ihrer Tat … verzaubert. „Himmel“ hatte mit „Hölle“ doch bloß gespielt, und der Dämon wollte den Gewinner dieses Spiels in die Arme schließen.
    „Bist du wütend auf mich?“, fragte Olivia und riss ihn aus seinen seltsamen Gedanken.
    „Dankbar.“ Momentan war er zu durcheinander, als dass er sich mit Legion hätte befassen können. Zu durcheinander, als dass er über das Mädchen hätte nachdenken können, das er als seine Tochter ansah. Wechsel das Thema. Sofort. „Irgendetwas an deiner Stimme ist anders. Es ist mir schon früher aufgefallen, aber jetzt ist es noch deutlicher.“ Sie hatte ihm von Legion erzählt, doch er hatte nicht den Zwang verspürt, ihr zu glauben.
    „Ja“, erwiderte sie. „Es ist etwas anders.“
    „Und was?“, wollte er wissen, auch wenn er meinte, die Antwort bereits zu kennen. Offenbar verlor sie umso mehr ihrer engelhaften Fähigkeiten, je länger sie hierblieb.
    Wie würden die anderen Engel darauf reagieren, wenn sie nach Hause zurückkehrte? Der Gedanke, dass sie eine so wundervolle Frau mieden, missfiel ihm.
    Wieder zuckte sie mit den Schultern, und diesmal streifte ihre Haut seine. Einen Moment lang schloss er die Augen und genoss die weiche Berührung. Und als eine kühle Brise über den Balkon

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