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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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eigentlich bei mir abhängen?“ Er würde ihr nicht verraten, was er vorhatte. Sie könnte versuchen, ihn aufzuhalten. „Wodurch untersckeide ich mich von den anderen?“
    Sie leckte sich über die Lippen, doch noch ehe er ihre rosa Zungenspitze richtig sehen konnte, war sie auch schon wieder verschwunden. „Na ja, du rauchst nicht.“
    Das war es, was sie anziehend fand? „Genau wie die anderen Männer hier. Aber im Gegensatz zu ihnen habe ich mir überlegt, damit anzufangen.“ Und das würde er augenblicklich tun. „Und zwar ohne Filter!“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte mit den Fingern auf ihre Oberarme. „Es ist mehr als das. Du bist schön – aber das weißt du ja selber.“
    „Tja, das lässt sich nicht leugnen.“
    „Und auch noch bescheiden“, fügte sie trocken hinzu.
    Er war, was er war. Er kannte seine Wirkung und schämte sich nicht, dazu zu stehen. „Aber Aussehen ist nicht alles. Vor allem weil ich so viel Tiefgang habe wie eine Pfütze. Ich benutze Frauen, Gilly. Ich schlafe mit ihnen, und danach lasse ich sie fallen, auch wenn sie mehr von mir wollen.“ Er hasste es, ihre Illusionen von ihm zu zerstören, aber es musste sein. Einer von ihnen musste in dieser Sache der Klügere sein.
    Sie verlagerte ihr Gewicht von einem aufs andere Bein und wandte abermals den Blick ab. „Das ist nichts Neues für mich. Ich habe die Gerüchte über dich gehört.“
    „Von wem?“ Wer auch immer über ihn tratschte, musste …
    „Von Anya.“
    Ein harter Schlag. „Egal, was sie dir erzählt hat, denk daran, dass sie eine Lügnerin ist.“
    „Sie meinte, du kannst eine Frau ihre Sorgen vergessen machen, sodass sie glücklicher ist als vorher, wenn du gehst – selbst wenn du sie mit gebrochenem Herzen zurücklässt.“
    Ach so. „Tja, da hat sie ausnahmsweise mal die Wahrheit gesagt.“ Seine Berührungen waren in der Tat magisch. „Aber hör zu: In ein paar Jahren wird dir der Richtige begegnen und dich viel glücklicher machen.“ Sicher, der Mann musste Williams Anforderungen erfüllen und sich sein Einverständnis verdienen, aber darüber würde er sich erst dann Gedanken machen, wenn es so weit war. „Und was mich angeht – ich bin nicht dieser Mann. Ich bin nicht der Richtige für jemanden, der etwas Dauerhaftes will.“
    Wieder spiegelte sich auf ihrem Gesicht der Schmerz. „Aber…“
    „Nein. Aus uns wird nichts werden, Gilly. Weder jetzt noch irgendwann.“
    Sie schluckte und rang merklich um Fassung. „Also schön“, sagte sie schließlich. „Ich werde dich in Ruhe lassen. So wie du willst.“ Im nächsten Augenblick ging sie aus seinem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Leider ließ sie ihren süßen Vanilleduft zurück, der seine verfluchte Nase höhnisch umspielte.
    William sprang auf. Da seine Wunden noch nicht abgeheilt waren, verspürte er stechende Schmerzen in der Seite, doch er musste hier raus, bevor er ihr noch folgte. Je mehr Abstand zwischen ihm und Gilly lag, desto besser. Außerdem musste er sich Zigaretten kaufen.
    Vielleicht würde er Aeron bei der Suche nach seinem Engel unterstützen – wen interessierte es schon, ob sie auffindbar war oder nicht –, und dann, wenn er wieder voll belastbar wäre, würde er Gillys Familie aufspüren und umbringen.
    Ein guter Plan, sagte er sich. Nur … warum fühlte er sich auf einmal so unvollständig?
    Eine Frau, dachte Gideon benommen. Er hatte eine Frau gehabt. Eine Frau, an die er sich nicht erinnerte. Wie war das möglich?
    Nach Scarlets Enthüllung war er regelrecht aus dem Kerker geflohen. Er hatte nicht gewusst, was er sagen sollte. Hatte nicht gewusst, ob er ihr glauben konnte, weil Lügen ihm verdammt noch mal nicht half. Alles, was er gewusst hatte, war, dass er sie nicht verlassen wollte. Aber er hatte es ihr versprochen, also musste er gehen.
    Allerdings blieb er in ihrer Nähe, auf der Treppe. Er wartete, dachte nach, zappelte unruhig herum und hoffte, dass sie nach ihm rufen würde. Doch das hatte sie nicht. Jetzt, Stunden später, schlief sie, und er ging … irgendwo hin. Gerade hob er den Kopf, um sich zu orientieren, als er in einen ebenso abgelenkten Strider lief.
    „Pass doch auf, wo du hinläufst, Mann“, sagte sein Freund mit einem Grinsen. „Solltest du nicht eigentlich in deinem Zimmer sein?“
    Er lehnte sich gegen die Wand, um nicht umzufallen, schwer atmend und schwitzend. Seit Ewigkeiten hatte er nichts gegessen und wurde von Sekunde zu Sekunde schwächer.

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