Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft
Glücksbotin sein. Ihnen ist klar geworden, dass du ohne mich nicht glücklich sein könntest und dass ich ohne dich keine Freude hätte.“
Die Details wollten einfach nicht in seinen Kopf. „Warum sollte sie das interessieren? Sie selbst waren doch diejenigen, die mich überhaupt erst tot sehen wollten.“
„Du hast alles geopfert. Für mich. Meine Gottheit hat dein Opfer anerkannt und beschlossen, dich zu belohnen. Er wird dich zurück in deinen Körper bringen und ihn heilen. Und du darfst in die Burg zurückkehren. Wir können zusammen sein.“
„Zusammen.“ Am liebsten wäre er vor Dankbarkeit auf die Knie gefallen. Am liebsten hätte er laut geschrien und getanzt. Es war ein Wunder. Olivia gehörte ihm.
In ihren Blick schlich sich Unsicherheit. „Bist du glücklich darüber?“
„Ich bin glücklicher als je zuvor, mein Herz. Du bist alles, was ich will und brauche.“
Wieder erblühte ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „Mir geht es genauso.“ Das Lächeln wurde eine Nuance matter. „Zorn … dein Dämon kann leider nicht zu dir zurückkehren. Ich habe wirklich alles versucht, aber er wurde bereits jemand anderem gegeben.“
„Wem?“
„Einer Frau namens Sienna Blackstone. Sie war früher eine Sterbliche und wurde durch einen Schuss getötet. Aber Cronus hat ihre Seele gerettet und bei sich behalten.“
Paris’ Sienna. Ausgerechnet. Was bedeutete das für den armen Paris? Wie es aussah, könnte er endlich seine Frau wiederhaben. Allerdings würde Zorn sie über viele Jahre hinweg in den Wahnsinn treiben. Sie würde nur existieren, um Rache an jenen zu üben, die gesündigt hatten.
Aeron täte alles in seiner Macht Stehende, um ihr die Veränderung so leicht wie möglich zu machen. Er konnte nur hoffen, dass der Dämon ihn erkannte. Schließlich hatten sie immer noch eine Mission zu erfüllen: Stefano bestrafen, genau wie die Dämonen, die Olivia gequält hatten.
„Werde ich sterblich sein?“, fragte er. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Er wäre mit Olivia zusammen. Was machte da schon ein alternder Körper?
„Nein. Du wirst unsterblich sein, wie vorher. Aber dein Körper wird wieder so aussehen wie zum Zeitpunkt deiner Erschaffung: ohne Tätowierungen, ohne deine Schmetterlinge. Ohne Flügel.“ Abermals wirkte sie unsicher. „Ist das okay?“
„Okay? Das ist fantastisch.“ Lachend wirbelte er sie ein zweites Mal durch die Luft. Konnte das Leben noch schöner werden? Offenbar nicht. Denn sie sah nicht so glücklich aus, wie er erwartet hätte. „Was ist los?“, fragte er, als er stehen blieb.
„Legion. Sie ist wieder in der Hölle und an das Inferno gebunden, nachdem das Band zu dir zerrissen ist.“
Ihm gefror das Blut in den Adern – und im selben Moment traf ihn die Erkenntnis. Das hatte Lysander also mit den Worten „Sie wird nach Hause zurückkehren“ gemeint. Er hätte es wissen oder zumindest ahnen müssen.
„Luzifer ist so wütend auf sie, dass er ihr ihren menschlichen Körper gelassen hat, und nun quälen die Dämonen sie unaufhörlich. Galen sucht nach ihr, und ich denke … ich denke, er wird sich ihretwegen sogar in die Hölle wagen. Er will sie umbringen, weil sie offenbar versucht hat, ihn umzubringen.“
Aeron riss die Augen auf. Legion hatte versucht, Galen umzubringen? Seit seinem Ableben war wirklich eine Menge passiert. „Ich kann sie unmöglich dort lassen“, sagte er. Trotz allem, was geschehen war, liebte er die kleine Dämonin.
„Ich weiß. Deshalb habe ich mit dem Rat auch über meine neuen Pflichten gesprochen. In meiner Funktion als deine Glücksbotin habe ich ihnen erklärt, dass du die Dämonin in deinem Leben brauchst, weil es sonst nicht vollständig ist. Sie haben zugestimmt, dass, wenn du dich entschließt, sie eigenhändig zu holen, sie bei dir bleiben darf. Denn das, was sie momentan erleidet, ist eine Hölle, die für tausend Leben reicht. Allerdings bekommt sie vom Augenblick ihrer Rettung an einen Engel als Wächter zur Seite gestellt, der dafür sorgen wird, dass sie den Menschen nicht schadet.“
„Ja, ja, ich nehme die Bedingung in ihrem Namen an.“ Legion hasste Engel, aber sie würde lernen, damit zurechtzukommen. Außerdem müsste sie sich ja auch an seine Olivia gewöhnen. „Ja“, wiederholte er. Er brauchte nicht einmal darüber nachzudenken. „Olivia, du bist noch unglaublicher, als ich dachte. Für das, was du getan hast, werde ich dir nie genug danken können.“ Er pflanzte lauter kleine Küsse auf ihr
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