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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gefunden.
    Aeron rieb sich übers Gesicht. Weil er nicht von Olivias Seite weichen wollte, hatte Lucien sich weiter um Paris kümmern und dafür sorgen müssen, dass der Krieger seinen Dämon anständig befriedigte. Torin wiederum hatte sich um Mahlzeiten für Aeron kümmern und ihm den lieben langen Tag Tabletts mit Essen bringen müssen, ohne jedoch auf ein Schwätzchen bleiben zu dürfen. Falls Olivia aufwachte und den Mann sähe … Er war nicht unbedingt wild darauf, sie noch einmal so entsetzt schreien zu hören.
    Zu allem Überfluss hatten die Frauen in der Burg von der Anwesenheit des Engels Wind bekommen und waren alle zusammen vor seiner Tür aufgetaucht, um Olivia willkommen zu heißen. Natürlich hatte er nicht eine von ihnen hereingelassen. Schließlich wusste er nicht, wie Olivia auf sie reagieren würde. Außerdem hatte keine der Frauen gewusst, wie man dem Engel helfen konnte. Er hatte gefragt. Na ja, gut, er hatte sie angeknurrt.
    Doch mittlerweile hätte er ohne Murren weitere Angstattacken von ihr ertragen, wenn das bedeutet hätte, dass sie das Bewusstsein wiedererlangte. Warum, zum Teufel, wachte sie nicht auf? Er drehte sich vorsichtig auf die Seite, um sie nicht schmerzhaft anzustoßen, und blickte auf sie hinab. Zum ersten Mal kuschelte sie sich nicht an ihn, sondern blieb reglos liegen. Ihre Haut war geisterhaft blass, und tiefblau schimmerten ihre Venen hindurch. Wie ein verfilztes Nest lagen ihre Haare um ihren Kopf. Ihre Wangen waren eingefallen, und dort, wo sie darauf herumgekaut hatte, waren ihre Lippen verschorft.
    Dennoch war sie unbeschreiblich schön. Sogar entzückend, auf eine Beschütz-mich-auf-ewig-Art. So sehr, dass sich seine Brust bei ihrem Anblick zusammenzog. Aber nicht vor Schuld, sondern in einem besitzergreifenden Drang, selbst derjenige zu sein, der sie beschützte. Ein Drang, der ihn bis ins Mark durchzog.
    Sie musste gesund werden, und er musste sie loswerden. Und zwar schnell.
    „Wenn es so weitergeht, wird sie sterben“, knurrte er die Decke an. Ob er zu ihrer einen wahren Gottheit sprach oder zu seinen Göttern, wusste er nicht genau. „Ist es das, was ihr wollt? Dass eine von euch unvorstellbar leidet, bevor sie elendig zugrunde geht? Ihr könnt sie retten.“
    Sieh dich nur an, dachte er angewidert, wie du um ein Leben bettelst. Das machen nicht mal die Menschen.
    Doch das hielt ihn nicht davon ab. „Warum tut ihr es nicht?“
    Ein kaum hörbares … Grollen? … traf auf seine Ohren. Aeron erstarrte. Während er einen der Dolche ergriff, die er auf den Nachtschrank gelegt hatte, raste sein Blick durchs Zimmer. Er und Olivia waren alleine. Kein göttliches Wesen war erschienen, um ihn für seinen anmaßenden Tonfall zu bestrafen.
    Langsam entspannte er sich wieder. Vermutlich machte sich allmählich der Schlafmangel bemerkbar.
    Die Dunkelheit war schon längst hereingebrochen, und das Mondlicht fiel durch die Glastüren, die auf den Balkon führten. Der Anblick war so friedlich und sein Körper so erschöpft, dass er eigentlich endlich hätte einschlummern sollen. Doch er tat es nicht. Er konnte nicht.
    Was würde er tun, wenn Olivia stürbe? Würde er sie so betrauern wie Paris seine Sienna? Mit Sicherheit nicht. Er kannte sie ja gar nicht. Wahrscheinlich würde er sich schuldig fühlen. Sehr, sehr schuldig. Sie hatte ihn gerettet, und er hätte bei ihrer Rettung versagt.
    Du verdienst sie nicht.
    Als der Gedanke durch seinen Kopf schlich, blinzelte er. Die Stimme gehörte nicht zu Zorn, dazu war die Klangfarbe zu tief und zu rau, und dennoch kam sie ihm bekannt vor. War Sabin, der Hüter von Zweifel, aus Rom zurückgekehrt und griff gerade aus alter Gewohnheit Aerons Selbstvertrauen an?
    „Sabin“, zischte er – sicherheitshalber.
    Keine Antwort.
    Sie ist zu gut für dich.
    Diesmal rumorte Zorn in seinem Kopf. Unruhig pirschte der Dämon durch seinen Schädel, aufgescheucht von dieser Stimme.
    Also nicht Sabin. Erstens hätte Aeron die Ankunft seines Kriegertrupps in der Burg gehört, und zweitens wusste er, dass ihre Rückkehr erst in ein paar Wochen geplant war. Außerdem schwang in diesen Zweifeln kein schadenfroher Unterton mit, und Sabins Dämon hatte immer einen Heidenspaß dabei, sein Gift zu versprühen.
    Wer also trieb seine Spielchen mit ihm? Wer besaß die Macht, in seinem Kopf zu sprechen?
    „Wer ist da?“, fragte er herausfordernd.
    Das spielt keine Rolle. Ich bin hier, um sie zu heilen.
    Sie heilen? Aeron entspannte sich ein wenig. In der

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