Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
wirklich. Na ja, jedenfalls für die anderen Engel. Sie war sich nicht sicher, was ein dämonenbessener Krieger von ihrem wahren Ich halten würde, das vermutlich sein genaues Gegenteil war.
    Nur dass Aeron ihr nicht wie ein Dämon vorkam. In keiner Weise. Er nannte Legion sein „geliebtes Baby“, kaufte ihr Diademe und dekorierte sein Zimmer nach ihrem Geschmack. Er hatte sogar seinen Freund Maddox damit beauftragt, ein Sofa für sie zu bauen. Ein Sofa, das neben seinem Bett stand und auf dem pinkfarbene Spitze drapiert war.
    Olivia wollte auch einen eigenen Platz in seinem Schlafzimmer.
    Neid steht dir nicht besonders gut, erinnerte sie sich selbst. Du hast vielleicht kein spitzengeschmücktes Sofa, aber dafür hast du unzähligen Menschen dabei geholfen, zu lachen, sich zu freuen und ihr Leben zu lieben. Ja, daraus zog sie viel Befriedigung. Aber … jetzt wollte sie mehr. Vielleicht hatte sie schon immer mehr gewollt und es bis zu ihrer „Beförderung“ nur nicht erkannt.
    Ich bin ja so gierig, dachte sie seufzend.
    Die granitharte und zugleich samtige Matratze unter ihr bewegte sich und stöhnte.
    Moment. Granithart? Bewegte sich? Stöhnte? Plötzlich hatte Olivia keine Probleme mehr, ihre Augen zu öffnen. Bei dem Anblick, der sich ihr bot – oder nicht bot –, setzte sie sich ruckartig auf. Der indigoblaue Schimmer kurz vor der aufgehenden Sonne und ihre dicke, weiche Wolke waren nirgendwo in Sicht. Stattdessen sah sie ein Zimmer mit rauen Steinwänden, einem Holzfußboden und polierten Kirschholzmöbeln.
    Außerdem ein Miniatursofa mit pinkfarbener Spitze.
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Gefallen. Ich bin gefallen. Sie war in die Hölle hinabgestoßen worden, und die Dämonen … Denk nicht an sie. Selbst bei dieser kurzen Erinnerung hatte sie angefangen zu zittern. Ich bin jetzt bei Aeron. Ich bin in Sicherheit. Doch wenn sie wirklich sterblich war, warum fühlte sie sich dann so … fit?
    Die nächste Erkenntnis: weil sie kein richtiger Mensch war.
    Ihr blieben vierzehn Tage, rief sie sich Lysanders Worte ins Gedächtnis, bevor sie ihre engelhaften Eigenschaften allesamt und endgültig verlöre. Bedeutete das … War es möglich, dass ihre Flügel …
    Sie biss sich auf die Lippe und wagte kaum zu hoffen, als sie nach hinten fasste und ihren Rücken befühlte. Bei dem, was sie ertastete, sackten ihre Schultern sowohl aus Erleichterung als auch aus Enttäuschung nach unten. Keine Verletzungen mehr, aber ihre Flügel waren auch nicht nachgewachsen.
    Deine Wahl, deine Konsequenzen. Ja. Sie akzeptierte es. Aber es war trotzdem seltsam. Dieser flügellose Körper gehörte ihr? Ein Körper, der nicht für immer und ewig leben würde? Ein Körper, der neben dem Guten auch das Schlechte spürte?
    Ja, und das ist auch in Ordnung, versicherte sie sich schnell. Sie war in der Burg der Herren, und sie war bei Aeron. Bei Aeron, der unter ihr lag. Wie lustig. Bislang hatte dieser Körper nur Schlechtes erfahren, und sie war mehr als bereit für das Gute.
    Olivia rutschte von ihm herunter und drehte sich auf die Seite, um ihn zu mustern. Er schlief immer noch, seine Gesichtszüge waren entspannt, ein Arm lag hinter seinem Kopf und der andere an seiner Seite, wo bis eben gerade sie gelegen hatte. Er hatte sie festgehalten. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem verträumten Lächeln, und ihr Herz flatterte wild.
    Er trug kein T-Shirt, und das beschleunigte das wilde Flattern ihres Herzens nur noch. Sie war auf seiner bunten, breiten Brust ausgestreckt gewesen und auf diesen kleinen braunen Brustwarzen, hatte auf diesen definierten Muskeln und dem faszinierenden Nabel gelegen.
    Leider trug er Jeans. Aber dafür waren seine Füße nackt, und sie sah, dass sogar seine Zehen tätowiert waren. Sie sahen einfach hinreißend aus.
    Hinreißend? Wirklich? Wer bist du? Auf diesen Zehen wurden Menschen ermordet. Und trotzdem hätte sie sie am liebsten berührt. Stattdessen fuhr sie mit der Fingerkuppe über den Schmetterling auf seinen Rippen. Die Flügel bogen sich am Ende zu scharfen Spitzen und machten dadurch jegliche Illusion von Romantik zunichte.
    Bei ihrer Berührung atmete er kräftiger aus als zuvor, und sie zuckte zurück. Auf keinen Fall wollte sie dabei erwischt werden, wie sie ihn betatschte. Zumindest nicht ohne seine Erlaubnis. Da die Bewegung heftiger ausfiel als geplant, verlor sie das Gleichgewicht, fiel aus dem Bett und plumpste mit einem schmerzhaften Klonk auf den Boden. Die Haare fielen ihr

Weitere Kostenlose Bücher