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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Stimme schwang Wahrheit mit, so wie in Olivias. War das ein Engel? „Danke.“
    Spar dir deinen Dank, Dämon.
    Solche Wut von einem Engel? Unwahrscheinlich. Oder war es vielleicht ein Gott, der seine Gebete erhört hatte? Nein, unmöglich, entschied Aeron. Die Götter liebten den großen Auftritt und hätten die Gelegenheit genutzt, um sich zu zeigen und Dankbarkeit einzufordern. Und wenn es sich um Olivias Gottheit gehandelt hätte, wäre zumindest die Anwesenheit einer großen Macht spürbar gewesen. Doch da war … nichts. Aeron spürte, roch und sah nichts.
    Ich glaube fest daran, dass sie kurz nach dem Aufwachen anfangen wird, dich so zu sehen, wie du in Wahrheit bist.
    Weil sich das Wesen so sicher war, dass sie aufwachen würde, kümmerte Aeron sich nicht weiter um die versuchte Beleidigung. Er war viel zu erleichtert. „Und wie bin ich?“ Nicht, dass es ihn interessierte … Doch anhand der Antwort könnte er womöglich den unsichtbaren Sprecher identifizieren.
    Wertlos, bösartig, hinterhältig, dämlich, starrsinnig, verdorben, unwürdig und verdammt.
    „Warum so zurückhaltend?“, fragte er trocken. Er hoffte, seine Ironie würde davon ablenken, dass er langsam näher zu Olivia rückte, um ihren Körper durch seinen abzuschirmen. Bösartig und hinterhältig – das waren die Lieblingsadjektive der Jäger. Doch ein Jäger hätte Aeron angegriffen, bevor er irgendwer]! half. Selbst wenn es einer ihrer Köder war.
    Er fragte sich erneut, ob die Stimme in seinem Kopf einem Engel gehörte. Trotz der Wut und des offensichtlichen Hasses.
    Wieder ertönte ein Grollen. Deine Dreistigkeit untermauert meinen Standpunkt nur noch. Weshalb ich ihr erlauben werde, dich kennenzulernen, wie sie es sich gewünscht hat. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ihr das, was sie erfahren wird, nicht gefallen wird. Aber sieh bloß zu, dass du sie nicht… beschmutzt. Falls du es doch tust, werde ich dich und alle, die du liebst, unter die Erde bringen.
    „Sie beschmutzen? Das würde ich niemals …“
    Ruhe. Sie wacht jetzt auf.
    Und tatsächlich, Olivia stöhnte. Die Erleichterung, die ihn in diesem Moment durchflutete, war mehr als unvernünftig. Dafür, dass er diese Frau weder kannte noch betrauern würde, war das Gefühl viel zu stark. Eines wusste er genau: Wer auch immer der Sprecher war, er war mächtig. Sonst hätte er Olivia niemals so schnell aus diesem todesähnlichen Schlaf wecken können.
    „Danke“, wiederholte er. „Sie hat zu Unrecht gelitten, und …“
    Ich habe dir doch gesagt, du sollst still sein! Wenn du es wagst, ihren Heilungsprozess zu stören, Dämon … Ach, weißt du was? Für heute habe ich wirklich genug von dir. Schlaf.
    Obwohl er sich dagegen wehrte, schien sein Körper unfähig zu sein, dem Befehl zu widerstehen, und nur wenige Zentimeter neben Olivia sank er auf die Matratze. Bleischwer fielen seine Lider zu, und eine unbezwingbare Lethargie ergriff von ihm Besitz und zerrte ihn wild um sich tretend und schreiend in eine Dunkelheit, die er noch kurz zuvor dankend begrüßt hätte. Doch die Dunkelheit konnte ihn nicht davon abhalten, einen Arm nach Olivia auszustrecken und sie eng an seine Seite zu ziehen. Wohin sie gehörte.
    Ihre Lider waren noch viel zu schwer, um sie zu öffnen. Olivia streckte die Arme über den Kopf und drückte ihren Rücken durch, wobei sich die Verspannungen in ihren Muskeln lösten. Ahhh, tat das gut. Lächelnd tat sie einen tiefen Atemzug, der eine Mischung aus exotischen Gewürzen und verbotenen Fantasien mit sich brachte. Ihre Wolke hatte noch nie so … sexy gerochen. Und sie war auch nie so warm gewesen. Fast schon unverschämt warm.
    Am liebsten wäre sie für immer so liegen geblieben, aber Trägheit war nichts für Engel. Heute werde ich Lysander besuchen, beschloss sie. Falls er nicht mal wieder für irgendeine geheime Mission unterwegs war und falls er sich nicht mit Bianka zurückgezogen hatte. Danach würde sie sich in die Burg nach Budapest begeben. Was Aeron heute wohl vorhatte? Ob seine Gegensätze sie wieder so faszinieren würden? Würde er wieder ihre Anwesenheit spüren, wozu er eigentlich gar nicht in der Lage sein sollte, und dann von ihr verlangen, sich zu zeigen, damit er sie umbringen könnte?
    Auch wenn sie ihm seine Wut nicht übel nehmen konnte, verletzte diese Forderung ihre Gefühle jedes Mal wieder. Weder wusste er, wer sie war, noch, was sie für Absichten hatte. Ich will, dass er mich kennt, dachte sie. Sie war liebenswert; ja,

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