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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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übers Gesicht, und als sie die Strähnen wegstrich, sah sie, dass sie Aeron geweckt hatte.
    Er setzte sich auf und blickte scharf zu ihr hinunter.
    Olivia schluckte und winkte ihm schüchtern zu. „Ah, guten Morgen.“
    Er ließ seinen Blick über sie schweifen und kniff leicht die Augen zusammen. „Du siehst besser aus. Viel besser.“ Seine Stimme klang rau. Vermutlich vom Schlafen und nicht von dem Verlangen, nach dem sich ihr ganzer Körper sehnte. „Bist du geheilt?“
    „Ja, danke.“ Zumindest glaubte sie, geheilt zu sein. Nur ihr Herz musste sich noch beruhigen – dieser ungleichmäßige Schlag war ihr vollkommen fremd. Und sie spürte einen Schmerz in der Brust. Zwar nicht zu vergleichen mit dem Schmerz, den sie im Rücken verspürt hatte, aber dennoch seltsam. Sogar ihr Bauch schien zu zittern.
    „Du hast drei Tage lang gelitten. Ist wirklich alles wieder gut? Oder hast du noch irgendwo Schmerzen?“
    „Drei Tage?“ Sie hatte gar nicht bemerkt, dass so viel Zeit vergangen war. Doch zugleich schienen drei Tage kaum genug zu sein, um sich von solch schweren Verletzungen zu erholen. „Wie kommt es, dass ich mich heute so gut fühle?“
    Er blickte finster drein. „Wir hatten letzte Nacht Besuch. Der Besucher wollte mir zwar nicht seinen Namen verraten, aber er sagte, er würde dich heilen, und ich schätze, er hat sein Wort gehalten. Er mochte mich übrigens nicht.“
    „Mein Mentor.“ Natürlich. Sie zu heilen bedeutete zwar, die Regeln zu beugen, aber Lysander hatte schließlich dabei geholfen, diese Regeln überhaupt erst aufzustellen. Wenn also jemand wusste, wie er sie umgehen konnte, dann er. Und ein Engel, der Aeron nicht mochte? Das konnte eigentlich nur Lysander sein.
    Wieder musterte Aeron sie eindringlich, als suchte er trotz der unwiderlegbaren Wahrheit in ihrer Stimme immer noch nach Verletzungen. Seine Pupillen weiteten sich und löschten das fantastische Violett seiner Iris aus. Allerdings nicht vor Freude, sondern vor … Wut? Schon wieder? Sie hatte nichts getan, das seine vorherige Zärtlichkeit hätte zunichtemachen können. Hatte also Lysander etwas gesagt, das ihn verärgerte?
    „Deine Robe …“, krächzte er und wandte ihr dann blitzschnell den Rücken zu. Sein zweites Schmetterlingstattoo leuchtete ihr entgegen, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Wie diese scharfkantigen Flügel wohl schmeckten? „Richte sie.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch und sah an sich herunter. Ihre Beine waren entblößt, und die Robe bauschte sich um ihre Taille und enthüllte den knappen weißen Slip, den sie trug. Das konnte ihn unmöglich so verärgern. Anya, die Frau von Lucien und niedere Göttin der Anarchie, trug an manchen Tagen wesentlich weniger. Dennoch zog Olivia den weichen, fließenden Stoff bis zu ihren Knöcheln herunter. Sie hätte aufstehen und sich wieder zu ihm ins Bett legen können, aber sie beschloss, weder einen Sturz noch Zurückweisung zu riskieren.
    „Ich bin jetzt bedeckt“, sagte sie.
    Als er sich wieder umgedreht hatte und sie mit immer noch geweiteten Pupillen ansah, neigte er den Kopf zur Seite, als ginge er ihr Gespräch noch einmal durch. „Warum hast du einen Mentor?“
    Diese Frage war leicht zu beantworten. „Genau wie die Menschen müssen auch Engel zu überleben lernen. Sie müssen lernen, wie man den Bedürftigen hilft und wie man Dämonen bekämpft. Mein Mentor war – ist – unter seinesgleichen der großartigste, und ich hatte großes Glück, dass ich mit ihm arbeiten durfte.“
    „Sein Name.“ Die zwei Worte knallten wie Peitschenhiebe.
    Warum reagierte er so wütend? „Ich glaube, er ist ein Bekannter von dir. Du kennst doch Lysander, nicht wahr?“
    Endlich schrumpften Aerons Pupillen und gaben die violetten Iris wieder frei, die Olivia sogleich in ihre unwiderstehlichen Tiefen zogen. „Biankas Lysander?“
    Bei der Beschreibung musste sie lächeln. „Ja. Er hat mich übrigens auch besucht.“
    „In der Nacht, als ich dachte, du würdest Selbstgespräche führen“, sinnierte er nickend.
    „Ja.“ Und er hatte vor wiederzukommen. Das erwähnte sie jedoch lieber nicht. Lysander liebte sie und würde Aeron – noch – nicht verletzen, weil das auch sie verletzen würde. Wenigstens war das die Hoffnung, an die sie sich klammerte.
    Aeron starrte sie düster an. „Die Engelsbesuche müssen aufhören, Olivia. Mit den Jägern und unseren Dämonen gibt es schon genug, worum wir uns kümmern müssen. Auch wenn Lysander dir geholfen hat und

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