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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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dich“, schnappte Luzifer.
    Sie blinzelte und zwang sich, sich zusammenzureißen. Vom Boden, von den Wänden, ja selbst von dem erhöht stehenden Thron stiegen dunkle Rauchwolken auf und wanden sich um ihren Körper wie die Finger der Verdammten. Aus diesen Schwaden tönten Schreie, die sie verhöhnten.
    Wie hässlich, sagten sie.
    Wie dumm.
    Wie unnütz.
    Ungewollt. Unerwünscht.
    „Ich habe dir noch eine Frage gestellt, Legion. Und du wirst sie beantworten.“
    Obwohl sie überall hinsehen wollte außer zu ihm, zwang sie sich, ihm in die Augen zu blicken. Luzifer war groß und hatte glänzendes schwarzes Haar und orange-goldene Augen. Er war muskulös, wie Aeron, und trotz des Infernos, das in seinem Gesicht lauerte, attraktiv – wenn auch nicht so attraktiv wie Aeron.
    Was hatte er gefragt? Ach ja: Was mit ihr los war. „Ich …“ Was sollte sie ihm erzählen? Auf jeden Fall eine Lüge, aber eine, die er ihr abkaufte. „Ich wollte nur ein Spiel spielen.“
    „Ein Spiel, hm?“ Er verzog den Mund zu einem boshaften Grinsen, während er sie umkreiste, näher kam, sie von oben bis unten musterte und eindeutig für mangelhaft befand. „Ich habe eine bessere Idee.“
    Sein heißer Atem streifte ihren Nacken, und sie erschauderte. Wenigstens jagte er ihr nicht wie befürchtet ein Messer in den Rücken. „Ja?“
    „Wir werden ein Geschäft machen, du und ich.“
    Ihr drehte sich der Magen um. Seine Geschäfte waren berüchtigt, denn sie verliefen immer zu seinem Vorteil. Auf diese Weise war er für ein Jahr der Hölle entkommen und hatte unbehelligt auf der Erde gelebt. Damals hatte er mit der Göttin der Unterdrückung gefeilscht, die dafür verantwortlich gewesen war, die Wände, die dieses unterirdische Gefängnis umgaben, fest und undurchdringlich zu halten. Derjenigen, der viele dämonische hohe Herren entflohen waren. Derjenigen, die dann gestorben war und aus deren Knochen man die Büchse der Pandora gefertigt hatte.
    „Nein?“, sagte sie, und obwohl es als Aussage gemeint war, kam das Wort als Frage aus ihrem Mund.
    Luzifer stand nun wieder vor ihr. „Tz“, machte er. „Sei doch nicht so voreilig. Du hast dir mein Angebot ja noch nicht mal angehört.“
    Es wäre nicht gut für sie, so viel konnte sie jetzt schon sagen. „Ich … sssollte jetzzzt gehen.“
    „Noch nicht.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und glitt zu seinem Thron, auf dem er vollkommen entspannt und selbstsicher Platz nahm. Rauch erreichte ihn, hüllte ihn ein, und kurz darauf folgten Flammen, die um ihn herumtänzelten, als wären sie glücklich, in seiner Nähe zu sein.
    Als Legion versuchte, ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern, bemerkte sie, dass ihre Füße wie festgeschweißt waren. Sie würde nicht gehen können. Nicht ehe er mit ihr fertig wäre. Trotzdem geriet sie nicht in Panik. Schließlich hatte sie schon zuvor Schläge eingesteckt – und überlebt. Sie hatte grausame Beleidigungen über sich ergehen lassen müssen – und darüber gelacht. Man hatte sie in scheinbar bodenlose Gruben geworfen und auf Eisfelder gestellt, und sie war unfähig gewesen zu fliehen.
    „Ich kann dir helfen, zu bekommen, was du willst“, sagte Luzifer. „Etwas, für dessen Besitz du alles tun würdest.“
    Ha! Er könnte ihr nichts anbieten, das sie …
    „Ich kann dir helfen, Aerons Herz zu erobern.“
    Einen Moment lang vergaß sie zu atmen. Erst als Lunge und Kehle zu brennen begannen, zwang sie sich, den Mund zu öffnen und Luft zu holen. Er konnte … was?
    „Genau wie du hier gerne für die Herren der Unterwelt herumspionierst“, ein bitterer Beiklang mischte sich in seine Stimme, als er die Herren erwähnte, „spioniere ich gern auf der Erdoberfläche herum. Ich weiß, dass du in Aeron verliebt bist, in den Hüter meines Schätzchens Zorn.“
    Als sie seinen Hohn wahrnahm, reckte sie das Kinn. „Er liebt mich auch. Dasss hat er mir ssselbssst gesssagt.“
    Luzifer zog eine Augenbraue hoch. „Bist du dir da ganz sicher? Er war ja ziemlich wütend, als du seinen wertvollen Engel verletzt hast.“
    Als er das Wort „wertvoll“ benutzte, um diese Engelsschlampe zu beschreiben, begannen rote Punkte ihre Sicht zu trüben. Sie war Aerons wertvoller Schatz. Sie. Und sonst niemand.
    Luzifer winkte majestätisch mit der Hand, woraufhin die Luft vor Legion dicker wurde und Staubkörnchen aufwirbelten. Farben wurden lebendig. Dann war Aeron da, beugte sich hinab und führte sanft das Handgelenk des Engels an

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