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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gerettet und getröstet? Die Tränen begannen zu laufen, und da sie mit Gift versetzt waren, fingen ihre Schuppen an zu brennen.
    Als sie eine versteckt im Schatten liegende Steinnische erreichte, blieb sie stehen und presste ihren Rücken an die zerklüftete, blutbespritzte Wand. Sie hatte Schwierigkeiten zu atmen, und ihr Herz – das nun wegen dieses verfluchten Aeron in zwei Hälften zerbrochen war – pochte heftig.
    Sie ließ ihre lange gespaltene Zunge herausfahren und leckte sich die Tränen ab. Während das beißende Gift jeden anderen schluchzend in die Knie gezwungen und um Gnade hätte betteln lassen, verursachte es bei ihr lediglich etwas mehr der stechenden Schmerzen. So sehr hatte sie sich gewünscht, der Engel würde an ihrem Gift sterben, doch es war anders gekommen. Aeron war zu entschlossen gewesen, ihn zu retten, und was Aeron wollte, schaffte er auch. Immer.
    Was sollte sie nun machen? Als sie Aeron zum ersten Mal gesehen hatte – damals war er angekettet und blutdurstig gewesen –, hatte sie sich sofort in ihn verliebt. Er hatte sein tödliches Verlangen bekämpft, hatte sich gehasst für diesen inneren Drang, und noch nie zuvor war sie jemandem begegnet, der lieber rettete, statt zu vernichten. Sie hatte gedacht: Er kann mich retten.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte sie beschlossen, mit Aeron zu leben. Ihn zu heiraten. Jede Nacht in seinem Bett zu schlafen und jeden Morgen neben ihm aufzuwachen. Leider hatte Aeron seinen Freund Maddox beauftragt, ihr ein eigenes Bett zu bauen. Aber trotzdem hatte sie sein Ein und Alles sein wollen. Und immer war sie sich sicher gewesen, dass sie nur ein bisschen Zeit brauchte.
    Doch Zeit war ein Luxus, den sie sich nun nicht mehr leisten konnte. Sie konnte nicht in ihr Zuhause zurückkehren, weil er den Engel zum Bleiben eingeladen hatte. Diese dumme, hässliche Engelsfrau mit ihren langen Locken und ihrer wolkenblassen Haut. Legion konnte es – genau wie alle anderen Dämonen – nicht lange aushalten in Gegenwart solcher Güte. Es tat weh. Furchtbar weh. Es höhlte sie aus und zerstörte sie Stück für Stück.
    Aeron tut nichts weh, dachte sie finster. Wie hätte es auch? Er hatte die Schlampe mit offenen Armen empfangen. Vielleicht lebte Zorn schon zu lange unter Menschen, sodass er nicht mehr so auf den Engel reagieren konnte, wie es sich für einen Dämon eigentlich gehörte. Vielleicht war Zorn auch zu tief in Aeron vergraben.
    So oder so – Aeron hätte sich für Legions Schmerz interessieren sollen. Doch das hatte er nicht. Genauso wie er sich nicht länger für sie interessierte. Er hatte sie fortgeschickt.
    „Was ist los, liebes Kind?“
    Als plötzlich eine Stimme in ihre Gedanken eindrang, holte Legion erschrocken Luft und starrte den Ankömmling mit weit aufgerissenen Augen an. Sie hatte ihn nicht kommen hören, und doch stand er direkt vor ihr, als wäre er aus dem Nichts aufgetaucht. Oder als hätte er die ganze Zeit unsichtbar dort gewartet.
    Ein Zittern durchlief sie von Kopf bis Fuß. Am liebsten wäre sie davongelaufen, doch der Fels in ihrem Rücken hinderte sie daran. Schlimm, schlimm, schlimm. Das war ganz schlimm. Sie konnte kaum hoffen, diesen Besuch zu überleben.
    „Lass mich in Ruhe!“, presste sie irgendwie hervor, obwohl ihr ein dicker Kloß in der Kehle saß. Ein Knoten aus Abertausenden Schluchzern.
    „Weißt du, wer ich bin?“, fragte er sanft und anscheinend kein bisschen beleidigt.
    Oh ja. Das wusste sie. Daher auch die Schluchzer. Vor ihr stand Luzifer, Bruder des Hades und Prinz der meisten Dämonen. Er war das Böse. Das wahre, pure Böse.
    „Liebes Kind“ hatte er sie genannt. Ha! Sobald sie ihm den Rücken zukehrte, würde er ihr lachend einen Dolch hineinstoßen. Nur als „kleines Späßchen“, wie Anya sagen würde. Sie schluckte.
    „Nun?“ Er schnippte mit den Fingern, und im nächsten Augenblick standen sie beide in der Mitte seines Thronsaals. Statt aus Stein und Mörtel bestanden die Wände von Luzifers Palast aus knisternden Flammen. „Das ist doch eine einfache Frage. Weißt … du … wer … ich … bin?“
    „Ja … Ich weisss esss.“ Legion war erst zweimal hier gewesen, doch schon das erste Mal, nämlich als sie in dieses Reich hineingeboren worden war, hatte gereicht, sie davon zu überzeugen, dass sie niemals zurückkehren wollte. Beim zweiten Mal war sie hergebracht worden, um bestraft zu werden, weil sie sich geweigert hatte, eine Menschenseele zu quälen.
    „Konzentrier

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