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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sprang. Ihre Flügel flatterten unter ihrem weißen Kunstpelzmantel.Dann würde Strider verlieren, und sie konnte den Gedanken, dass er sich tagelang vor Schmerzen krümmte und immer schwächer würde, nicht ertragen. So wäre er ein äußerst leichtes Ziel für Juliette. „Die Pforte schließt morgen früh um 08:01 Uhr. Wir schlüpfen hinein, kurz bevor sie zugeht. Dann werden sie uns nicht weiter folgen können.“
    „Ziemlich riskant“, meinte Bianka, die sich direkt hinter ihr befand. Der Ast wippte unter dem Gewicht der Zwillinge. Zwar nur leicht, aber er bewegte sich. „Am Ende kommen wir noch so spät, dass wir selbst nicht mehr reinkommen, und wir können es uns nicht leisten, von noch einem Wettkampf disqualifiziert zu werden. Sonst sind wir endgültig raus aus dem Rennen und haben keine Chance mehr, den dritten Platz zu ergattern, geschweige denn den Hauptpreis.“
    Verdammt. Gemahle sollten einem das Leben doch leichter machen und es nicht verkomplizieren. Kaia machte eine Pause und rieb sich mit der Hand übers Gesicht. Auf einmal war sie so erschöpft, dass sie sich am liebsten hingelegt hätte. Sie hatte seit Tagen nicht richtig geschlafen. Zuerst war sie zu beschäftigt damit gewesen zu heilen, und dann war sie zu beschäftigt damit gewesen, sich den Kopf über mögliche Überraschungsangriffe zu zerbrechen. „Hast du denn einen anderen Vorschlag, das hier durchzuziehen, ohne unsere Männer zu verletzen?“
    Ein unnatürliches Pfeifen ertönte in der Luft, und ihre Ohren zuckten. Dieses Geräusch kannte Kaia nur zu gut. Angst überkam sie.
    Sie wurden aus dem Hinterhalt angegriffen.
    „Runter!“, rief sie, während sie Bianka mit sich riss. Der Ast wackelte, und direkt über ihren Köpfen versank ein Pfeil im Baumstamm. Der Geruch von Avocado und Salz stieg ihr in die Nase, und sie krümmte sich.
    „So ein Mist, ich habe mir einen Nagel abgebrochen!“, schrie Gwen wütender, als Kaia sie seit ihren Tagen als Brautmonster gehört hatte.
    Kaia schnüffelte und machte Überbleibsel von Schweiß undAngst aus. Harpyien hatten diesen Pfeil nicht abgefeuert, sondern Menschen. Allerdings hätte sie große Summen darauf gewettet, dass Harpyien die Menschen dafür bezahlt hatten. Wie sonst hätten sie wissen sollen, dass sie eine aus einem Avocadokern geschnitzte und in Salz getunkte Pfeilspitze benutzen sollten und keine Pistolenkugeln? Woher hätten sie wissen sollen, dass die Substanzen in der Kombination das Herz einer Harpyie wochenlang schwächten, ganz gleich, wo sie getroffen wurde?
    Und wenn sie nicht von anderen Harpyien angeheuert worden waren, hatte Rhea persönlich sie angestiftet, weil Kaia und ihre Gefolgschaft mit den Herren befreundet waren. Als einer der Menschen seinen Bogen spannte, erhaschte Kaia einen Blick auf die Tätowierung an seinem Handgelenk: eine liegende Acht. Das Symbol der Unendlichkeit. Das Symbol der Jäger.
    Und das, wo Strider, Sabin und Lysander in der Nähe waren … Verflucht. Sie wollte nicht, dass Strider sich in der Nähe dieser kranken Scheißkerle aufhielt. Und vielleicht waren die Jäger genau deshalb geschickt worden. Entweder, um den Jungs den Garaus zu machen oder um die Mädels außer Gefecht zu setzen, die mit ihnen zusammen waren.
    Doch es würde ihnen nicht gelingen.
    „Sie haben auf uns gewartet, und ihr wisst alle, wie sehr ich es hasse, wenn jemand auf sein Opfer wartet“, knurrte Bianka, während sie ihren Rucksack mit Kleidung und Proviant fallen ließ. Man hörte ein dumpfes Geräusch, als der schwere Nylonbeutel im Schnee aufkam. „Zeit für eine kleine Bestrafung.“
    „Ja.“ In dichter Folge landeten sechs weitere Pfeile in ihrem Baum, einer näher am Ziel als der andere. Sie zog zwei Dolche hervor, visierte ihre Ziele an, warf den ersten Dolch, dann den zweiten. Es ertönte ein Grunzen, ein Schrei. „Lass mir einen übrig, ja?“, bat Kaia, als sie ihre Tasche neben die ihrer Zwillingsschwester warf.
    „Nein, verdammt. Du musst mir einen übrig lassen.“
    „Wenn du es trotzdem machst, nenne ich dich auch nichtmehr Hure der Himmlischen Hügel.“ Kaia warf ihr einen Luftkuss zu, ehe sie sprang … fiel … und mit einem kaum zu vernehmenden Geräusch in Hockstellung landete. Kleine Schneeflocken flogen um sie herum, während sie blitzschnell ihre Umgebung scannte. Sie zählte dreiundfünfzig Jäger. Die meisten von ihnen befanden sich am Boden, die gespannten Bögen im Anschlag.
    „Du kämpfst mit miesen Tricks, Kye“, rief Bianka

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