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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sagte Zacharel.
    Seine Engel? „Noch nicht.“ Inmitten des Todes stieg auch ihm ein Duft in die Nase. Kaias Duft, um genau zu sein. Zwar mochte sein Geruchssinn nicht so hoch entwickelt sein wie Lysanders, aber wenn es um Kaia ging, nahm er die kleinsten Dinge wahr.
    Schnüffel. Er folgte dem kupferähnlichen Geruch, und Sabin folgte Strider. Schnüffel. Strider hockte sich hin und hob eine zerbrochene Pfeilspitze hoch. Die Spitze war mit Blut bedeckt. Er führte die Spitze zur Nase und schnüffelte noch mal, diesmal tiefer. Eindeutig erkannte er Kaias Duft. Sie war verletzt, wie Lysander gesagt hatte.
    Nun, da der Beweis unmittelbar vor ihm lag, geschah etwas mit ihm. Ein roter Schleier der Wut legte sich über sein Sichtfeld. Der dünne Schaft zerbrach in seiner Hand. Ich muss sie halten. Muss mich davon überzeugen, dass es ihr gut geht. Und ich muss denjenigen verletzen, der sie verletzt hat.
    „Sie ist in Ordnung“, meinte Sabin. „Sie ist weitergezogen. Der Engel kann nicht lügen.“
    Er vernahm ein ersticktes Wimmern, und jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Irgendwer lebte noch. Er und Sabin teilten sich auf und gingen von beiden Seiten um einen dicken Baumstamm herum. Ein Mann – ein Mensch, ein Jäger, dessen Arme seitlich festgenagelt waren, um sein tätowiertes Handgelenk zu präsentieren – war dort gefangen. Er trug nicht mehr als einen blutverschmierten Bogen um den Hals. Er war mit Fell bedeckt, das aussah wie von Kaias Mantel.
    Ein Geschenk also.
    Als der Jäger die Krieger erblickte, fing er an zu weinen.
    Strider stob auf ihn zu, packte ihn am Kinn und drückte ihm seinen Dolch gegen die Wange. „Dass du noch am Leben bist, hat einen Grund. Welchen?“ Halt. Zuerst eine Vorsichtsmaßnahme. „Falls du es wagen solltest, mich auch nur mit einemWort herauszufordern, werde ich dir die Kehle durchschneiden, bevor du zu Ende sprechen kannst. Kapiert?“ So etwas würde er seiner Harpyie durchaus zutrauen. Sie war ein gerissenes, kleines Ding und fest entschlossen, ihn abzuschütteln.
    Tja, Pech gehabt. Rhea würde ihn in dem Augenblick angreifen, wenn sie ihn erblickte, aber das interessierte ihn nicht. Er durfte ihr nichts antun, weil ihr wehzutun bedeutete, Cronus wehzutun – und zwar buchstäblich –, und Cronus würden ihn anschließend zum Mittagessen verspeisen. Doch auch das interessierte ihn nicht. Er würde für Kaia da sein. Er würde sie um jeden Preis vor der Götterkönigin beschützen.
    Wegen der Zweiadrigen Rute, ja. Wegen seines Dämons, das auch. Aber vor allem, weil er unbedingt zu Ende bringen wollte, womit sie in der Bar angefangen hatten. Wenn er nicht bald diesen geschmeidigen kleinen Körper unter sich spürte, würde er implodieren.
    Was ist denn mit dem Vorsatz, bis nach dem Turnier zu warten?
    Der dämliche Vorsatz wurde fallen gelassen. Ich will sie sofort.
    „B…bist du St…Strider?“, fragte der Mensch.
    Er nickte steif.
    „I…ich soll dir sagen, d…dass du dir keine S…Sorgen machen sollst. Die F…Frauen haben alles im G…Griff.“
    Sabin stellte sich neben Strider. „Ist das alles?“
    Der Mensch zuckte zusammen. „N…nein. W…wenn ihr ihnen f…folgt, wenn sie euch s…sehen, lassen sie sich d…disqualifizieren.“
    Strider und Sabin tauschten wieder einen Blick, der weit über „So ein Mist“ hinausging und eher nach „Verdammte Scheiße“ aussah. Wenn irgendwer gewillt war, sich ins eigene Fleisch zu schneiden, waren das die Zwillinge.
    „Danke, dass du die Nachricht überbracht hast“, sagte er zu dem Jäger – kurz bevor er ihn tötete.
    Er rechnete damit, dass die Engel ihn rügten, aber sie schwiegen,als der Kopf des Menschen, dessen wertloses Leben nun ausgelöscht war, nach vorn fiel.
    Manchmal ließ Strider seine Feinde davonkommen, in der Hoffnung, sie hätten ihre Lektion über die Grauabstufungen zwischen Gut und Böse gelernt. Aber diesmal nicht. Der Mann hatte Kaia angegriffen. Sein Schicksal war bereits besiegelt gewesen.
    Der Sieg war winzig, und Niederlage reagierte kaum.
    „Kommt“, sagte Strider, während er die Klinge seines Dolches an seiner Jeans abwischte und die Waffe zurück in die Scheide steckte. „Wir sind schon viel zu weit hinter ihnen zurückgefallen.“
    Zacharel neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Du willst wirklich das Risiko eingehen, dass …“
    Strider brachte ihn mit einem wütenden Blick zum Schweigen. „Wir gehen. Wir müssen nur dafür sorgen, dass uns niemand sieht.“

21.

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