Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
„Zur Odynia . Besser bekannt als Heras Garten des Abschieds. Sie hat den Ort einst genutzt, um sich ihrer Gegner zu entledigen, ohne selbst eine Hand gegen sie erheben zu müssen. Natürlich hat Rhea dort heute das Sagen, weshalb ich davon ausgehe, dass sie unsere Gastgeberin sein wird.“
Rhea, die Götterkönigin der Titanen und wahre Anführerin der Jäger. Weitaus gefährlicher und weitaus mächtiger, als Galen jemals zu sein hoffen konnte. Wenn Strider zu diesem Teil der Spiele erschiene, würde er höchstwahrscheinlich schnurstracks in eine Falle tappen. Wenn er zurückbliebe, könnte Kaia verletzt werden, und er wäre nicht in der Lage, zu ihr zu gelangen und ihr beim Heilen zu helfen.
So oder so würden sie einander Lebewohl sagen.
20. KAPITEL
D ieser dumme Mann hörte einfach nicht auf, ihr zu folgen!
Strider zu entkommen, war einfach gewesen. Seinen Dämon „gewinnen“ zu lassen nicht. Nachdem Kaia die Rhea-Bombe hatte platzen lassen, hatte sie ihn um ein Gespräch unter vier Augen gebeten. Und sie hatte es so gesagt, dass er annehmen musste, mit „Gespräch“ meine sie, ihn bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen.
Sie waren in die kühle Luft hinausgegangen, in der ihr ohnehin schon kaltes Blut gefror. Noch ehe Strider ein Wort sagen konnte, hatte sie ihm einen sanften Kuss auf die sinnlichen Lippen gedrückt – der ihn leider nicht besinnungslos gemacht hatte – und ihn herausgefordert, eine Stunde hierzubleiben. Ach ja, und er musste Sabin und Lysander an seiner Seite halten.
Die wahnsinnige Wut, die er ausgestrahlt hatte, als sie sich Bianka und Gwen geschnappt hatte und mit ihnen losgezogen war … die Art, wie er Sabin und Lysander überwältigt hatte, als sie versucht hatten, ihnen zu folgen … die wilde Art, wie er gegen sie gekämpft hatte …
Das würde sie nie vergessen. Tausendmal wäre sie um ein Haar umgekehrt, sosehr wollte sie ihn um Vergebung bitten und ihn anflehen, sie zu begleiten. Sie hatte seinen Dämon gegen ihn benutzt. Etwas, was sie nie hatte tun wollen. Und das auch noch nach diesem spektakulären Kuss, nach dem sie sich endlich auf dem richtigen Weg befanden. Götter … Allein der Gedanke an Rhea und ihre boshafte Natur hielt sie zurück. Kaia konnte sich nicht auf den ersten Preis konzentrieren und gleichzeitig Strider beschützen. Und selbst wenn sie es könnte, lagen die Jäger vielleicht schon in der Odynia auf der Lauer – bereit, ihm den Kopf abzuschlagen.
Sie musste Strider um jeden Preis beschützen. Sie brauchte ihn mehr als die Luft zum Atmen. Und er war ihr gegenüber weicher geworden. Wollte mehr von ihr. Er hatte sie vor denAugen aller anderen geküsst. Und zwar so leidenschaftlich und schmutzig, als ob er jeden Moment mit ihr schlafen wollte. Als ob er nicht genug von ihr bekommen könnte. Als ob sie eine Droge wäre, die man ihm viel zu lange vorenthalten hatte. Dann hatte er sie Baby Doll genannt und wie einen geschätzten Gefährten gestreichelt.
Kaia hatte alles zerstört, indem sie ihn herausgefordert hatte, statt mit ihm zu reden, und dieses Wissen führte dazu, dass sich ihr Magen schmerzhaft verkrampfte. Doch sie hatte weder Zeit gehabt, ihm irgendetwas zu erklären, noch ihn von den Vorzügen ihres Plans zu überzeugen. Team Kaia blieben nur vierundzwanzig Stunden – mittlerweile nur noch neunzehn –, um Rheas Garten im Himmel zu erreichen. Doch dazu mussten sie zuerst die Pforte erreichen, welche die Götterkönigin geöffnet hatte.
Taliyah und Neeka gingen voraus, und Kaia und die restlichen Ladys folgten ihnen, während sie sich den Weg durch das winterliche Wunderland Alaskas bahnten. Alaska, das Heimatland der Skyhawks und der Ort, an dem sich vorübergehend die Himmelspforte befand – ein Ort, der zu Ehren der Gewinnerin des ersten Wettkampfs gewählt worden war.
Ihr Ziel? Ein vergessener Landstrich zwischen zwei bestimmten Bergen. Sie hinterließen keine Fußspuren, versteckten ihre Düfte und bewegten sich im Verborgenen. Nur für den Fall, dass ein anderes Team auf die Idee käme, ihr Vorankommen zu behindern.
Allerdings konnte nichts die entschlossenen Männer hindern, die ihnen folgten.
„Wir müssen sie irgendwie aufhalten“, sagte Gwen, wobei sich vor ihrem Gesicht kleine Dunstwölkchen bildeten. Sie hüpfte von einem eisbedeckten Baumwipfel zum nächsten, und die erdbeerblonden Haare wehten hinter ihr her.
Ein Vorschlag von Gwennie der Netten. „Nein“, widersprach Kaia, während sie ebenfalls zum nächsten Baum
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