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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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von hinten. „Aber der Deal steht.“
    Sie kicherte und freute sich, dass sie sich nicht würde beherrschen müssen. Weitere Pfeile perforierten die Bäume. Noch immer schlugen sie viel zu dicht ein, als dass man sich hätte wohlfühlen können. Ihre Harpyie bettelte kreischend, herausgelassen zu werden. Kaia versuchte nicht mal, den kleinen Liebling zurückzuhalten. Ihre Schwestern wussten, was sie zu tun hatten, wie sie sich aus der Schusslinie hielten. Augenblicklich verwandelte sich ihr Sichtfeld in einen schwarzen Tunnel, in dem kleine rote Punkte tanzten. Körperwärme.
    Ihr Appetit auf Blut wurde so stark, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief.
    Wenn diese Männer die Gelegenheit bekämen, würden sie Strider etwas antun, und deshalb würden diese Männer sterben. Qualvoll. Grinsend stand sie auf.
    „Da, sie ist da drüben!“, rief jemand.
    „Ich sehe sie!“
    In der nächsten Sekunde rauschten Pfeile auf sie zu. Sie sah sie. Es waren sechs an der Zahl, und sie bewegten sich ganz langsam. Einen nach dem anderen fing sie sie auf, betrachtete sie und warf sie zu Boden.
    „Habt ihr das gesehen? Unmöglich!“
    Mit einem Sprung setzte Kaia sich in Bewegung. Binnen eines Augenblicks befand sie sich inmitten der Menschen. Mit reißenden Klauen und Zähnen tänzelte sie durch die Menge. Süßes Blut rann ihre Kehle hinunter. Schon bald erklangen rings um sie Schmerzensschreie und verzweifelte Gnadengesuche.
    Gnade? Was war das? Dieses Wort kannte sie nicht. Das einzige Wort, das sie kannte, war „mehr“. Sie brauchte mehr. Mehr Schreie, mehr Blut. Sie riss noch inbrünstiger, biss noch enthusiastischer. La, la, la, das machte ja so viel Spaß. Oho! Sie kannte doch noch andere Wörter: so viel Spaß. Brechende Knochen machten das schönste Geräusch. Und wenn Haut zerriss, entstand das bezauberndste Schlaflied. Schrei, Schrei, Flehen. Schrei, Schrei, Flehen. La, la, la.
    Viel zu schnell hörten die Körper auf, sich zu bewegen. Die Schreie und das Flehen erstarben. Keine Knochen mehr zu brechen. Keine Haut mehr zu zerreißen. Keine Schlaflieder mehr. Kaia hielt inne. Ihr Blick war finster. Aber … aber … sie wollte noch mehr. Warum konnte sie nicht noch mehr haben?
    Sie atmete ein und aus – und der Duft von Zimt stieg ihr in die Nase. Und Zimt war gleich Strider.
    Strider.
    Ihr Strider.
    Ihr unwiderstehlicher, sexy Gemahl, der sie Baby Doll nannte.
    Die Harpyie kreischte und zog sich, gesättigt und auf Strider konzentriert, zurück.
    Kaia blinzelte mehrmals, bis sich ihre Sicht klärte. Sie atmete schwer und merkte, dass ihre Haut von Schweiß bedeckt war. Nein, das war kein Schweiß. Das war Blut. Blut und … andere Sachen.
    „Schön, dich wiederzuhaben, Schwesterchen“, sagte Bianka und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. „Wie versprochen habe ich einen beiseitegenommen und ihn für dich aufgehoben.“
    Kaia schaute sich um. Sie sah roten Schnee und reglose Körper – oder vielmehr das, was davon übrig war. Die Menschen hatten ein Sprichwort: Wer sich mit einer Kugel anlegt, zieht den Kürzeren. Tja, die Harpyien hatten ebenfalls ein Sprichwort: Wer sich mit einer Harpyie anlegt, stirbt.
    Der einzige noch lebende Mensch war an einen Baum genagelt.Pfeile ragten aus seinen Schultern und Fußgelenken hervor, und er zitterte, als Kaia auf ihn zuging. Jeder Schritt tat weh, sodass sie auf halber Strecke stehen blieb, um sich zu begutachten. Als sie nichts Ungewöhnliches sah, abgesehen von dem vielen Blut, zog sie den nun roten Mantel aus. Sie hatte Schnittwunden an Armen, Beinen und am Bauch – und eine Pfeilspitze in der Seite stecken. Mist.
    „Mist“, sagte Bianka laut, als sie den Pfeil bemerkte. „Wir müssen das Ding rausholen, ehe es noch mehr Schaden anrichtet.“ Ihre Zwillingsschwester schnappte sich ihre Tasche, holte eine Zange heraus, drückte Kaia in Sitzposition hinunter und machte sich an die Arbeit. Jeden noch so kleinen Splitter zog sie heraus.
    Wie das brannte … Am liebsten hätte Kaia geschrien und die Hand ihrer Schwester weggeschlagen, aber sie riss sich zusammen. Sie zwang sich, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Auf ihr Team. Sie musterte Gwen, die zwar blass war, aber unversehrt. Neben ihr standen zwei weitere Teammitglieder: Juno und Tedra. Eine hatte ein paar Kratzer, aber die andere war mit Einstichstellen übersät und schwankte stark. Sie würde definitiv nicht am nächsten Wettkampf teilnehmen. Verflucht noch mal!
    Und hatte Kaia vor Kurzem nicht den

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