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Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage

Titel: Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sie dich am besten vernichten können. Ich soll dich solange ablenken – keine besonders schwere Aufgabe. Würdest du gern mit mir an einen intimen Ort gehen? Ich könnte endlich all deine Sehnsüchte stillen.“
    Aus Striders Kehle stieg ein tiefes Knurren, und das Geräusch erinnerte sie an eine Uhr, die den Countdown zählte. Tick, tack, tick, tack, gleich wird jemand sterben.
    „Danke“, erwiderte Kaia, „aber ich wäre lieber auf einer Insel und würde mich von einem Millionär jagen und erledigen lassen, damit er meine Haut vor seinem Kamin drapieren kann.“
    „Das Spiel werden wir zwei später spielen, Baby Doll“, sagte Strider. „Du hingegen“, blaffte er Lazarus an, „kannst jetzt mit mir an einen intimen Ort gehen.“
    Kaia spürte die kalten Finger der Angst auf ihrer Wirbelsäule. Bitte, bitte, bitte fordere ihn nicht heraus.
    „Danke“, entgegnete Lazarus, „aber du bist nicht mein Typ.
    Wenn du nicht mit mir weggehen willst, süße Kaia, dann lass uns doch hier ein bisschen plaudern.“
    Auf seine Worte folgte abermals ein wildes Knurren von Strider.
    Oh Götter. Die beiden würden sich jeden Moment prügeln, und nichts würde sie aufhalten.
    Sie wusste, wie mächtig der Unsterbliche vor ihr war. Er hatte ein ganzes Camp voller Harpyien zerfleischt, war unversehrt entkommen und jahrelang untergetaucht. Nun ja, im Grunde wusste sie gar nicht, wie lange er sich versteckt hatte, sondern nur, dass er sich versteckt hatte. Strider war ebenfalls mächtig, aber er hatte ein Handicap. Seinen Dämon.
    Als ob ihn das beeinträchtigen würde.
    Auf diesen Gedanken folgte unmittelbar ein weiterer. Du kannst die Situation zu deinem Vorteil nutzen. Sie musste unbedingt wissen, was ihre Mutter und Juliette vorhatten, und ein Kampf zwischen Strider und Lazarus wäre die perfekte Ablenkung, die es ihr erlauben würde, unbemerkt zu verschwinden und ganz zufällig und aus Versehen irgendwen zu belauschen.
    Anscheinend hatte Strider dasselbe gedacht – und sein Dämon hatte die Herausforderung, es herauszufinden, offenbar angenommen –, denn er warf sich ohne ein weiteres Wort auf den Krieger. Die beiden stürzten zu Boden. Silberne Klingen glänzten im Mondlicht.
    Ja, Strider wollte den Krieger umbringen, aber deshalb hatte er den Kampf nicht initiiert, und sie wusste es. Er hatte ihr die nötige Rückendeckung verschafft, die sie brauchte, um besagte Frauen zu finden, aber verflucht! Es fiel ihr ganz und gar nicht leicht, ihn hier allein zu lassen.
    Als die Krieger vor Schmerzen stöhnten, einander herumschleuderten, sich duckten, Schläge austeilten, um sich traten und aufeinander einstachen, wurden die Harpyien, die rings um das Lagerfeuer standen, auf die Schlägerei aufmerksam. In der nächsten Sekunde fingen sie auch schon an zu jubeln und zu wetten.
    Kaia schlängelte sich durch den Pulk, wobei sie Strider so lange wie möglich im Blick behielt. Er und Lazarus wälzten sich jetzt im Schnee, wobei sie kleine Blutlachen hinterließen. Ihr Magen verkrampfte.
    Keine Sorge. Er kann auf sich selbst aufpassen.
    Trotzdem zitterte sie, als sie sich am Rand der Menge hinhockte und schnupperte. Irgendwo musste sie den vertrauten Geruch ihrer Mutter doch wittern. Aber nein, nichts. Sie bewegte sich ein paar Zentimeter nach vorn. Immer noch nichts. Nach rechts. Nichts. Nach links – da!
    Sie spurtete los und bemühte sich, so weit wie möglich im Schatten zu bleiben. Schon bald hinderte ein steiler Berghang sie am Weiterkommen. Sie blickte nach oben. Eis, zerklüftete Felsen. Ein Felsvorsprung.
    Ein Vorsprung, der höchstwahrscheinlich zu einer Höhle führte.
    Was für ein Klischee. Harpyien konnten höher springen als Menschen und sogar für kurze Zeit in der Luft bleiben. Aber weil ihre Flügel so klein waren, konnten sie nicht fliegen. Sie musste es also auf die anstrengende Art machen und klettern. Präzise platzierte sie Hände und Füße, damit nicht der kleinste Stein oder Eiskristall herunterfiele. Falls die Frauen da oben waren – und davon ging sie aus – konnte schon das kleinste Geräusch sie aufschrecken. Sie bezweifelte auch nicht, dass sie das Chaos hörten, das unter ihnen tobte, aber das war etwas, womit sie gerechnet hatten.
    Der Krampf in ihrem Magen wurde stärker, als eine Frauenstimme, die sie den Eagleshields zuordnete, jubelte und rief: „Genau so, Cowboy. Schlag ihm die Fresse ein!“
    Wer war der Cowboy? Strider oder Lazarus? Bestimmt Lazarus, denn da Juliette eine Eagleshield war,

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