Die Herren der Unterwelt Bd. 8 - Schwarze Niederlage
erkaufen.“ Mit Küssen. Oder Orgasmen. Egal. Okay, er hatte ihr bereits angeboten, ihre Artefakt-Stehldienste mit Sex zu bezahlen und, okay, das hatte sie stinkwütend gemacht. Aber zu dem Zeitpunkt hatte er sie auch nicht wirklich gewollt. Jetzt wollte er sie womöglich, und das änderte alles. Natürlich nicht im Hinblick auf die Zweiadrige Rute, aber im Hinblick auf sie beide.
Er verzog den Mund zu einem frechen Grinsen. „Wer hat denn gesagt, dass ich die Wahrheit hören will?“ Er unterbrach sein Streicheln kurz, um ihr in die Nase zu zwicken. „Du bist süß, wenn du lügst.“
Sie knackte mit dem Kiefer. Welpen und Goldfische waren süß. Ich bin heiß, verdammt. „Ich lüge einwandfrei. Du kannst jeden fragen, den ich kenne! Mich hat noch nie jemand entlarvt.“
„Wie es aussieht, bin ich der Einzige, der weiß, dass du eine Menge Blödsinn erzählst. Muss an meiner unglaublichen Aufmerksamkeit liegen.“
„Und an deiner Armseligkeit. Du musst dringend daran arbeiten, das Luder in dir besser zu kontrollieren.“ Sie rollte die Schultern, wodurch sie unwillkürlich ihre Unterarme anhob,was wiederum seine Hände hob und dazu führte, dass er mit den Fingerknöcheln die Seite ihrer Brüste streifte. Gütige Götter, fühlte sich das gut an! In ihr wurde ein prickelndes Feuer entfacht.
Er bleckte die Zähne, als durchzuckte ihn ein heftiger Schmerz, und sein kräftiges Ein- und Ausatmen ließ seine Nasenflügel beben. „Und wie genau werden wir an diesem Luder arbeiten, hm? Im Bett?“
Tatsächlich, dachte sie verträumt. Er begehrt mich. Warum sonst hätte er vom Bett sprechen sollen, wenn sie andeutete, dass er zu verludert war? „Deine Art zu denken gefällt mir. Wir sollten …“
„Kye?“, schnitt Bianka ihr das Wort ab. „Bist du da drin? Ich weiß, dass du da drin bist. Komm schon. “
„Ja, Bee. Ich bin hier, aber ich brauche noch einen Moment“, rief sie, ohne den Blick von Strider zu nehmen. „Wir machen später weiter. Okay?“ Bitte. Sie brauchte seine Berührung, seine Nähe. Brauchte alles von ihm.
„Äh, nein, machen wir nicht.“ Er trat einen Schritt von ihr weg, dann noch einen, dann ließ er seine Arme sinken, sodass der Körperkontakt gänzlich abriss. „Wir werden es beim Platonischen belassen.“
Sie kniff die Augen zu zwei schmalen Schlitzen zusammen, bis sie durch ihre Wimpern nur noch sein schönes Gesicht sah. „Platonisch? Obwohl du mir die Zunge in den Hals gesteckt hast?“
Auch er kniff die Augen zusammen. „Na schön. Wir machen später weiter.“
„Wirklich?“ In ihr machte sich Freude breit – dicht gefolgt von Angst. „Ich soll dir also glauben, dass du deine Meinung geändert hast?“ Sie schnippte mit den Fingern. „Einfach so? Was für ein Spiel spielst du?“
„Kein Spiel. Dein Argument war überzeugend.“
Die Freude kehrte zurück. Und, Götter, wie wunderschön die Sonne auf einmal war – so groß und strahlend über ihrerWolke. „Alles klar. Dann also später.“ Sie versuchte nicht zu lächeln, als sie zur Tür hinausging und ihre Schwester begrüßte.
Strider hatte nicht recht gewusst, was er von dem ersten Wettkampf erwarten sollte, und war nach der Sache in der Grundschule für alles gewappnet. Jedenfalls hatte er das gedacht. Denn im Augenblick war er dabei, im Schock und dem endlosen, aufgeregten Summen seines Dämons zu ertrinken. Der kleine Scheißer war noch nie einer so derart feurig aufgeladenen Atmosphäre voller Kampfgeist und Siegeswillen ausgesetzt gewesen und flippte momentan herum wie ein Kind, das zu viele koffeinhaltige Getränke zu sich genommen hatte.
Strider saß auf der Tribüne eines Highschool-Basketballfeldes, umgeben von rund hundert anderen Männern. Sie alle waren Fremde – abgesehen von Sabin, der links neben ihm saß, und Lysander auf dem Platz rechts von ihm. Die meisten waren Menschen und nur einige wenige eindeutig Unsterbliche. Er erspähte die verräterisch blasse Haut eines Vampirs, die dunkle Aura eines Zauberers und die Reptiliengrazie eines Schlangengestaltwandlers. Leider entdeckte er nicht den „Ihn“, mit dem Kaia angeblich geschlafen hatte.
Auf der anderen Seite saßen die Harpyien. Während die Männer still und zurückhaltend waren, benahmen sich die Frauen wie Hooligans. Sie hüpften auf den Stufen auf und ab, warfen Popcorn und sogar volle Becher mit Erfrischungsgetränken aufs Feld. Sie trugen winzige, enge T-Shirts, die knapp unter dem BH endeten – sofern sie überhaupt BHs
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