Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
Vom Netzwerk:
Colonel glaubte, er stände in Corsons Schuld, so war es besser, ihn in diesem Glauben zu lassen.
    Er sprang aus dem Gleiter. Erst jetzt bemerkte er, daß die Uniform der Soldaten zerrissen und verschmutzt waren. Die schwarzen Schutzmasken über ihren Gesichtern waren verbeult. Seltsamerweise schien aber niemand verwundet zu sein. Sofort wußte Corson aus eigener Erfahrung, was das bedeutete. Verwundete wurden getötet …
    Der Name »Aergistal« sagte ihm nichts, und auch die Uniformen waren ihm unbekannt. Der Dienstgrad »Colonel« war seit mindestens fünfzehntausend Jahren üblich. Dieser Colonel Veran konnte also aus jeder Schlacht kommen, die seit Corsons Zeit und der Jetztzeit geschlagen worden war. Allein die Tatsache, daß diese Männer gezähmte Monster besaßen, wies drauf hin, daß sie aus einer Zeit stammten, die weit hinter Corsons Zeit lag. Wie lange hatte es wohl gedauert, bis man sich mit diesen Monstern hatte verständigen können, sie zähmte und im Kampf einsetzte? Zehn, hundert oder tausend Jahre seit den ersten Versuchen der Solar-Mächte?
    »Welchen Dienstgrad hatten Sie?« fragte Colonel Veran.
    Instinktiv stand Corson stramm. Dann wurde er sich über die groteske Situation klar. Er trug eine völlig unmilitärische Kleidung und war, ebenso wie Veran nur ein Geist in diesem Moment. Was Antonella betraf, so war sie eigentlich noch gar nicht geboren.
    »Lieutenant«, sagte er.
    »Ich befördere Sie zum Captain«, sagte Veran feierlich. »Die Vollmacht wurde mir von seiner Hoheit, dem Ptar von Murphy, verliehen.«
    Seine Stimme wurde fast herzlich, als er fortfuhr: »Natürlich werden Sie Feldmarschall, wenn wir den Krieg gewonnen haben. Im Augenblick kann ich Sie nur zum Captain ernennen, da Sie in einer fremden Armee gedient haben. Ich denke, Sie sind sehr froh, wieder in einer guten Truppe zu dienen. Ich habe harte und zuverlässige Männer. Sicher haben Sie in der kurzen Zeit, die Sie in dieser Welt verbracht haben, wenig Erfreuliches erlebt.«
    Er trat dicht zu Corson und sagte leise: »Glauben Sie, ich könnte auf diesem Planeten Rekruten anwerben? Ich könnte etwa eine Million Mann gebrauchen. Außerdem brauche ich zweihunderttausend Pegasone. Wir können Aergistal noch retten!«
    »Ich zweifle nicht daran«, sagte Corson, »aber was sind Pegasone?«
    »Unsere Reittiere, Captain Corson!« Mit einer weiten Geste zeigte Veran auf die acht Monster.
    »Oh, ich habe einige große Pläne im Sinn, Captain«, fuhr er fort. »Ich bin sicher, Sie schließen sich mir an. Wenn ich Aergistal zurückerobert habe, werde ich auf Naphur landen. Ich werde die dortigen Nachschublager besetzen und dann die lausige Küchenschabe, den Ptar von Murphy, entthronen!«
    »Um offen mit Ihnen zu reden«, sagte Corson. »Ich glaube nicht, daß Sie auf diesem Planeten viele Rekruten anwerben können. Was die Pegasone betrifft … Nun, in diesem Dschungel streift eines herum, aber es ist völlig wild.«
    »Sehr gut!« sagte Veran. Er nahm seinen Helm ab, und Corson sah, daß sein Kopf glattrasiert war. Das Haar hatte wieder zu wachsen begonnen, und nun sah sein Schädel aus wie ein Nadelkissen. Seine tiefliegenden grauen Augen erinnerten Corson an harte Steine. Verans Gesicht war wettergebräunt und von alten Narben übersät. An den Händen trug er Handschuhe aus einem glänzenden, elastischen Metall.
    »Geben Sie mir bitte Ihre Waffe, Captain Corson«, sagte er.
    Corson zögerte einen Moment lang. Dann gab er Veran seine Waffe, der sie mit einem Ruck an sich nahm. Er untersuchte sie, wog sie in der Hand und lächelte dann.
    »Das ist kaum mehr als ein Spielzeug!«
    Er schien eine Weile nachzudenken. Dann gab er die Waffe zurück.
    »Im Hinblick auf Ihren Rang und den Dienst, den Sie uns erwiesen haben, glaube ich, daß ich Ihnen die Waffe lassen kann. Ich brauche nicht zu sagen, daß sie nutzlos ist, außer gegen unsere Feinde. Aber ich fürchte, sie bietet Ihnen nicht genügend Schutz. Darum werde ich Ihnen zwei meiner Männer zur Verfügung stellen.«
    Er nickte, und zwei seiner Soldaten, die leichte Metallhalsbänder trugen, traten vor und nahmen Haltung an.
    »Von jetzt an steht ihr unter dem Befehl von Captain Corson. Achtet darauf, daß ihm nichts geschieht, wenn er die Schutzzone des Lagers verläßt. Und seine Geisel …«
    »Die Geisel untersteht meiner Verantwortung, Colonel«, unterbrach Corson.
    Veran schaute ihn kurz mit seinen harten Augen an.
    »Im Augenblick ist es wohl besser so. Aber denken Sie

Weitere Kostenlose Bücher