Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
Vom Netzwerk:
Wieviele Männer konnten sie gleichzeitig tragen? Aus Verans Forderung konnte man eine ungefähre Schätzung ableiten. Eine Million Männer und zweihunderttausend Pegasone … also konnte eines dieser Biester mindestens fünf Männer mit Ausrüstung tragen. Aber welche Rolle spielten sie beim Kampf? Ihre Beweglichkeit und primitive Wildheit machten sie zu idealen Kriegswerkzeugen. Ihre Gabe, in die Zukunft zu sehen und sich einige Sekunden in Vergangenheit oder Zukunft bewegen zu können, machten sie fast unverletzlich. Aber diese Pegasone, die Corson hier sah, schienen nicht besonders wild zu sein. Er hätte geschworen, daß sie keinerlei Intelligenz besaßen, im Gegensatz zu dem wilden Artgenossen, der den Dschungel des Planeten durchsuchte, um einen idealen Platz zu finden, wo er seine Nachkommen zur Welt bringen konnte.
    Der Gebrauch von Reittieren zu Kriegszwecken war Corson nicht unbekannt. Während des Krieges mit Uria war Corson oft mit Verbündeten zusammengetroffen, die Reptilien, Flügelrösser oder gar riesige Spinnen zum Reiten benutzt hatten. Er selbst war mehr an eine mechanisierte Armee gewöhnt. Was ihn hier erstaunte, war die Verbindung von höherer Technologie mit Reittieren. Wie war das Gelände auf Aergistal beschaffen?
    Er konnte es sich nicht vorstellen. Vielleicht war diese rätselhafte Welt felsig, mit Klippen und Abgründen, die in ein stahlhartes Licht getaucht waren. Aber es konnte sich ebenso um einen Planeten mit grünen, lieblichen Tälern handeln. Einen kurzen Moment fragte er sich, ob Aergistal nur einen bestimmten Teil von Uria bezeichnete, aber sowohl Antonella als auch Floria hatten behauptet, daß auf Uria seit Jahrtausenden kein Krieg mehr stattgefunden hatte.
    Nein. Die Schlacht, in der Veran den größten Teil seiner Männer verloren hatte, mußte auf einem anderen Planeten stattgefunden haben. Er hatte dann wohl seine Soldaten auf ein Schiff gebracht und eine Welt gesucht, wo er seine Truppen auffrischen konnte. Dabei hatte er Uria entdeckt, war gelandet und hatte das Schiff in den Raum zurückgeschickt, damit es nicht in Gefahr geriet.
    Aber nein … das konnte nicht sein!
    Veran mußte direkt aus der Schlacht gekommen sein. Seine Männer waren noch in voller Kampfausrüstung, als sie Corson abfingen. Sie waren schmutzig und völlig erschöpft. Egal wie nahe Aergistal war und wie schnell Verans Schiff, es hätte mindestens Stunden oder Tage gedauert, um eine Entfernung zwischen zwei Planeten zurückzulegen. Er versuchte sich an die Karte des Systems von Uria zu erinnern. Es gab hier nur noch zwei Planeten, die aber nur aus Gaswolken bestanden. Für ein Schlachtfeld waren sie ungeeignet. Was war mit den Monden? Die kamen auch nicht in Frage, da Antonella von einer ständigen Verbindung mit den Monden gesprochen hatte. Also mußte Aergistal mindestens sechs Lichtjahre von Uria entfernt sein. Der Gedanke, daß es ein Raumschiff gab, das einige Lichtjahre in Minuten überbrücken konnte, war reichlich lächerlich. Andererseits …
    Corson war der einzig Überlebende einer Welt, die sechstausend Jahre in der Vergangenheit lag. In sechzig Jahrhunderten mußten viele neue Erfindungen gemacht worden sein. Selbst was er in Dyoto gesehen hatte, überstieg seine Vorstellungskraft.
    Während Corson die Tätigkeiten im Lager beobachtete, überkam ihn eine leichte Sehnsucht. Obwohl er selbst nicht besonders kriegslüstern war, fühlte er sich in dieser kriegerischen und disziplinierten Umgebung sehr heimisch. Er folgte mit seinen Blicken dem Wachtposten, der vor den Pegasonen hin und her marschierte, das Gewehr leicht angehoben. Sein Leibwächter zeigte mit keiner Miene, was er dachte. Noch vor zwei Tagen war Corson wie dieser Mann gewesen. Seltsam, was zwei Tage aus einem Menschen machen konnten. Nein, Corson verbesserte sich mit einem Gefühl der Bitterkeit. Zwei Tage, sechstausend Jahre … und zwei Frauen.
    Er wandte sich an seinen Leibwächter.
    »War es schlimm auf Aergistal?«
    Der Soldat rührte sich nicht. Er schaute stur an ihm vorbei, auf irgendeinen imaginären Punkt. Corson fragte in schärferem Ton: »Wollen Sie mir nicht antworten?«
    Jetzt sagte der Soldat mit klarer Stimme: »Darüber wird Colonel Veran selbst berichten. So lautet sein Befehl.«
    Corson drängte ihn nicht weiter. Der Soldat hätte auch seine nächste Frage nicht beantwortet. Wo lag Aergistal? Auch auf die dritte Frage würde er keine Antwort bekommen. Wann war die Schlacht von Aergistal?
    Corson kam zu dem

Weitere Kostenlose Bücher