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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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daran, daß es ihr nicht erlaubt ist, im Lager herumzulaufen. Ich liebe es nicht, wenn die Disziplin gestört wird. Gut, Sie können jetzt gehen.«
    Die beiden Soldaten schwenkten herum, und Corson machte es ihnen nach. Er gab Antonella einen Stoß, um den Schein zu wahren. Dann gingen sie davon.
    »Captain!«
    Die rauhe Stimme Verans hielt sie auf. Sie war leicht ironisch. »Ich muß schon sagen, ich hätte nie erwartet, einen Soldaten anzutreffen, der so … sentimental ist! Ich sehe Sie morgen!«
    Sie gingen weiter. Die beiden Soldaten marschierten wie Roboter. Unbewußt fiel auch Corson in den Marschschritt ein. Er machte sich über die wahre Situation keine Illusionen. Trotz seiner Waffe war er ein Gefangener.
    Die Soldaten führten sie zu den Zelten, die gerade von einigen Männern mit gekonnten Griffen aufgestellt wurden. Der Boden der Lichtung war sorgfältig gesäubert und mit einer dünnen Aschenschicht bestreut. Wo die Truppen des Ptar von Murphy gehaust hatten, wuchs offenbar kein Gras mehr.
    Einer der Soldaten hob die Klappe eines Zeltes, das für sie bestimmt war. Die Einrichtung war dürftig. Zwei aufblasbare Stühle umgaben eine Metallplatte, die in der Luft schwebte und als Tisch diente. Zwei Kojen vervollständigten das Mobiliar. Aber Corson fühlte sich in dieser einfachen Umgebung wohler, als im Luxus von Dyoto.
    Er dachte kurz nach. Wie würden die Bewohner von Uria auf diese Invasion reagieren? Obwohl Verans Truppen zahlenmäßig sehr schwach waren, war er sicher, daß sie keinen ernsthaften Widerstand zu erwarten hatten. Natürlich würde der Rat, der in der Zukunft residierte, auf irgendeine Weise davon erfahren, aber er besaß keine Armee. Vielleicht existierte der Rat schon gar nicht mehr. Er fragte sich, wie eine Institution in der Zukunft existieren konnte, wenn die Vergangenheit, auf der sie basierte, völlig ausgelöscht wurde. Diese unmittelbare Bedrohung überschattete sogar die Gefahr, die von den Monstern ausging, die zu Verans Zeit offensichtlich gezähmt worden waren.
    Da war noch etwas, was kein Zufall sein konnte. Veran war aus dem Nichts gekommen. Er behauptete, ihn zu kennen und zweihunderttausend Pegasone zu benötigen. In weniger als sechs Monaten würde er achtzehntausend davon haben, wenn es ihm gelang, die Nachkommenschaft des Monsters zu fangen, das Corson nach Uria gebracht hatte. In weniger als einem Jahr konnte Veran mehr Monster haben, als er jemals brauchen konnte, denn unter guten Bedingungen vermehrten sich die Biester sehr schnell und brauchten nur einige Monate, um voll auszuwachsen.
    Nein, die Chance stand eins zu einer Million, daß Veran zufällig hier gelandet war. Aber warum brauchte er ein wildes Pegason?
    Vielleicht konnten sich die gezähmten Pegasone nicht mehr vermehren? Vor langer Zeit benutzte man auf der Erde Ochsen, um Wagen und Pflüge zu ziehen. Durch eine kleine Operation wurden sie ruhiger und friedlicher als normale Stiere, die oft sehr wild waren. Es war gut möglich, daß Verans Pegasone eine ähnliche Behandlung erfahren hatten. Das wäre eine Erklärung dafür, warum Veran ein wildes, ungezähmtes Monster benötigte.
    Corson wandte nun seine Aufmerksamkeit Antonella zu. Sie saß auf einem der aufblasbaren Stühle und starrte auf ihre Hände, die flach auf der Metallplatte lagen. Sie zitterten leicht. Er setzte sich ihr gegenüber nieder. Ihr Gesichtsausdruck war gespannt, aber sie zeigte kein Zeichen von Panikstimmung.
    »Es ist gut möglich, daß wir belauscht werden«, sagte er plötzlich. »Ich sage dir trotzdem, was ich denke. Colonel Veran scheint mir sehr vernünftig zu sein. Ich bin sicher, dir wird nichts geschehen, solange du seine und meine Autorität respektierst. Darüberhinaus kann deine Anwesenheit für sein Vorhaben sehr nützlich sein.«
    Er hoffte, sie würde begreifen, daß er alles daransetzen würde, sie mit heiler Haut aus dieser Sache herauszubringen. Sie mußte verstehen, daß er im Augenblick nicht mehr sagen konnte. Wenn Corson sich an Verans Stelle befunden hätte, hätte er sicher alle Gespräche im Zelt abgehört.
    Ein Soldat hob die Klappe des Zeltes und schaute sich mißtrauisch um. Ein anderer brachte wortlos zwei Platten herein und stellte sie auf den Tisch. Die Militärverpflegung hatte sich seit Corsons Tagen nicht viel verändert. Nach einer Reihe von Fehlversuchen zeigte er Antonella, wie man die Nahrung erwärmte, indem man eine Sicherung zerbrach. Er zeigte ihr auch, wie man die Packungen öffnete, ohne

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