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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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Anziehen.
    »Nicht so schnell«, sagte Corson, »wir haben keinen Grund, diesem Kerl zu trauen!«
    »Er bringt uns hier ’raus«, antwortete sie.
    »Wie?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Er wird eine Methode benutzen, die ich nicht begreife.«
    Corson beruhigte sich. Er legte seine festliche Tunika ab und schlüpfte in den Raumanzug. Er setzte den Helm auf und war überrascht, daß er noch genausogut hören konnte wie zuvor. Er wechselte einige Worte mit Antonella. Es gab nun eigentlich keinen technischen Grund mehr für den Fremden, stumm zu bleiben. Aber warum brauchten sie Raumanzüge? Hatte dieser dunkle Nebel eine toxische Wirkung?
    Der Fremde prüfte den Verschluß an Antonellas Helm und wandte sich dann an Corson. Er winkte mit dem Kopf und nahm Antonella bei der Hand. Antonella nahm ihrerseits Corsons Hand, und so tauchten sie in die totale Dunkelheit.
    Der Fremde führte sie sicher. Sorgfältig vermied er Hindernisse und achtete darauf, daß seine Begleiter hinter ihm blieben. Manchmal spürte Corson den Stoß von Soldaten, die völlig verwirrt im Lager herumliefen.
    Es wurde dann ruhiger. Es schien, daß die verwirrten Soldaten die Hoffnung aufgegeben hatten, in der Dunkelheit noch etwas erreichen zu können. Nur die Pegasone wimmerten noch.
    Das Seufzen wurde nun lauter. Der Fremde führte sie zum Ruheplatz der Pegasone. Corson zögerte, aber Antonella zog ihn weiter.
    Endlich blieben sie stehen. In der Nähe machte sich der Fremde mit seltsamen Dingen zu schaffen. Corson vermutete, daß er ein Pegason sattelte. Ein kompliziertes Geschirr hing an der Seite der Bestie. Das war also die Fluchtmöglichkeit, die der Fremde sich ausgedacht hatte.
    Nun stieg Corson in eine Art Steigbügel und band sich mit herabhängenden Riemen fest. Schon fühlte er die fürchterlichen Tentakel, die sich um seine Handgelenke schlangen. Er erwartete das Schlimmste. Aber der Druck der Fühler blieb sanft. Die stahlharten Fäden behinderten nicht einmal seine Bewegungsfreiheit. Er nahm an, daß sie als Zügel dienten, aber er hatte nicht die geringste Ahnung, wie man ein Pegason führte und lenkte.
    Das Monster zitterte vor Freude. Es hatte aufgehört zu jammern und stieß nun unregelmäßige Pfiffe aus.
    Corson hörte, wie der Fremde einen seltsamen Schrei ausstieß, und erwartete einen Schlag. Aber gegen alle Erwartung fühlte er nur Schwerelosigkeit. Wenn er nicht die Riemen gefühlt hätte und den festen Körper des Monsters an seiner Seite, hätte er glauben können, daß sich eine Fallgrube unter seinen Füßen geöffnet hatte. Antonella keuchte überrascht. Er wollte sie trösten, aber bevor er etwas sagen konnte, kamen sie aus der Dunkelheit heraus.
    Über ihnen schienen friedlich die Sterne. Corson reckte seinen Hals, aber die riesige Masse dieses Pegasons entzog Antonella, die auf der anderen Seite hing, seinen Blicken.
    Dann sah er etwas, was ihm fast den Atem raubte. Ein anderes Pegason drehte sich wie ein riesiger Pilz in der Luft. Es verdunkelte ein großes Stück des Sternenhimmels, und die Augen leuchteten wie die Lichter eines verrückt gewordenen Computers. An seiner Seite hing der Fremde wie eine Warze. Er winkte aufmunternd mit den Armen.
    Jetzt wagte es Corson, abwärts zu blicken. Er erwartete, ein dunkles Loch zu sehen, aber im Schein der Sterne konnte er nur die Lichtung sehen. Zu einer leichten Brise schaukelten zahlreiche hohe Pflanzen an der Stelle, wo er vor kurzem noch die Asche des Lagers gesehen hatte. Es schien, als ob das Lager Verans nie existiert hatte.
    So hatten sie also einen Zeitsprung gemacht. Das Pegason konnte sich weiter durch Raum und Zeit bewegen als das wilde Monster, das Corson gekannt hatte. Wie weit, daß wußte er allerdings nicht und konnte es auch nicht raten.
    Es fiel ihm ein, Antonellas Talent zu bemühen. Er rief: »Was geschieht nun als nächstes?«
    Sie antwortete unsicher: »Ich weiß es nicht. Ich kann überhaupt nichts voraussehen.«
    Plötzlich schossen sie hoch wie eine Rakete. Die Lichtung verschwand im Dunkel des Waldes. Nun erkannte Corson den Sinn der Raumanzüge. Bei dieser Geschwindigkeit würden sie in wenigen Minuten die Atmosphäre des Planeten verlassen.
    Ein Fleck schoß über den Himmel, dann ein anderer. Dann waren die beiden Pegasone hoch genug, daß Uria nur noch wie ein riesiger dunkler Ball erschien, dessen eine Seite mit einem hellen Schein gekrönt war. Der Himmel wurde schwärzer und schwärzer.
    Wieder sah man einen schwarzen

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