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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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Fleck am Himmel. Obwohl er nur für einen Sekundenbruchteil zu sehen war erkannte Corson diesmal ein Pegason. Zweifellos eines von Veran. Da die Pegasone durch die Zeit springen konnten, konnte Veran in Ruhe seine Verfolgung vorbereiten. Vielleicht hatte er einen Hinterhalt gelegt. Diese vorbeihuschenden Pegasone waren nur Späher, die Vergangenheit und Zukunft auf der Suche nach der Beute durchstreiften.
    Plötzlich gab es ein Getümmel. Sie waren mitten in einer Gruppe von Pegasonen. Die Sonne schien Corson ins Gesicht, und er schloß die Augen. Sie hatte den Himmel in einem gewaltigen Sprung überquert, und Corson wußte warum. Um der Falle Verans zu entgehen, war der Fremde in eine andere Zeit ausgewichen.
    Im Augenblick spielten sie mit Verans Kavallerie ein unheimliches Spiel. Das Spielbrett bestand aus Metern und Sekunden. Jedesmal wurde der Spielraum enger. Trotz des Vakuums glaubte Corson die triumphierenden Schreie der Soldaten zu hören. Die Sonne tanzte wie verrückt am Himmel. Der Planet Uria flackerte rasch im Licht der Tage, die sich mit der Nacht abwechselten.
    Corson sah, wie die anderen Pegasone dem des Fremden bedrohlich nahe kamen. Er rief eine Warnung, und Antonella folgte seinem Beispiel. Der Fremde lehnte sich herüber und griff einige Fühler ihres Reittiers. Nun änderte das ganze Universum Form und Farbe. Alles was ihnen bekannt vorkam, verschwand.

 
14.
     
    Der Raum um sie herum, war mit farbigen Flammen erfüllt. Die Sterne waren verschwunden und Uria ebenso. Der Körper des Pegasons leuchtete blutrot. Der Raum, in dem sie schwebten, hatte keine Dimension. Corson konnte nicht sagen, ob die farbigen Flammen einige Millimeter oder Lichtjahre von ihm entfernt waren.
    Vielleicht war dies das wahre Gesicht des Universums.
    Zumindest war es eine andere Erscheinungsform. Die Pegasone rasten mit hoher Geschwindigkeit durch die Zeit, das war sicher. Dies drehte jede Perspektive um. Das Bild, daß sich die Menschen vom Kosmos machten, war statisch. Für sie bewegten sich die Sterne nur langsam am Himmel entlang. Der Prozeß, der sie entstehen und vergehen ließ, konnte von Menschen unter normalen Bedingungen nicht verfolgt werden. Sie konnten nur einen kleinen Bruchteil des Geschehens wahrnehmen. So konnten sie mit der Illusion leben, daß das Weltall vor allem ein leerer Raum ist.
    Aber in Wirklichkeit war das All nicht leer. Da die Pegasone so schnell durch die Zeit rasten, kam ihren Reitern das Weltall völlig dicht vor. So wie ein Reiter, der auf einem Pferd mit vollem Galopp dahinsaust, kaum noch Einzelheiten am Boden erkennen kann, so konnten sie nur noch die wichtigsten Einzelheiten des Alls erkennen.
    Nun wurde es Corson klar, daß seine Annahme, Veran habe ein Raumschiff, falsch gewesen war. Er und seine Männer hatten das Schlachtfeld auf Pegasonen verlassen.
    Die Flammen verschwanden allmählich. Sie verlangsamten offensichtlich die Geschwindigkeit. Der helle Raum löste sich in einzelne Punkte auf, die verschwanden, als habe sie eine leere Schwärze aufgefressen. Bald waren sie nur noch von hellen Lichtern umgeben. Sterne? Über ihnen blieb eine helle Scheibe. Eine Sonne! Sie wirbelten umher, und als die Drehung nachließ, fanden sie sich wieder über einem in Wolken eingehüllten Planeten.
    Jetzt erst merkte Corson, daß das zweite Pegason verschwunden war. Sie waren den Verfolgern entkommen, aber sie hatten ihren Führer verloren. Sie waren allein über der unbekannten Welt, abhängig von einem Reittier, das sie nicht lenken konnten.

 
15.
     
    Antonella holte tief Luft und fragte: »Uria?«
    »Nein«, gab Corson zur Antwort. »Dieser Planet ist von seiner Sonne viel weiter entfernt. Auch der Sternhimmel ist anders. Wir sind nicht nur durch die Zeit, sondern auch durch den Raum gesprungen.«
    Das Pegason schwebte zu Boden. Es zögerte keinen Moment, so als ob es den Weg schon kenne. Bald waren sie in den Wolken und durchquerten einen Regenschauer.
    Als der Regen aufhörte, hatten sie den Wolkengürtel über sich und sahen nun eine Ebene, bedeckt mit gemähtem Gras, die sich erstreckte, so weit sie sehen konnten. Sie wurde von einer Straße durchschnitten. Sie begann jenseits des Horizonts und führte zu einem riesigen Gebäude. Es bestand aus Steinen oder einem anderen festen Material, und seine Spitze verschwand in den Wolken. Fenster waren keine zu sehen. Corson schätzte, daß der nächstgelegene Teil breiter als ein Kilometer war. Das Gebäude war kahl, glatt und grau.
    Das

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