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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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dann ihre Ankunft bei diesem Mausoleum und nun der Beutel und die Botschaft? Wenn der Unbekannte ein Verbündeter war, warum zeigte er sich dann nicht? Wenn er aber ein Feind war, warum hatte er sie dann nicht getötet?
    Er wog den Beutel in der Hand und öffnete ihn dann. Er enthielt eine Menge Militärverpflegung. Mechanisch warf er den Beutel über die Schulter und betrat das Mausoleum.
    Antonella stand da, mit schlaff herabhängenden Armen. Ihre Wangen waren hohl, und die Augen lagen tief in den Höhlen. Sie hatte offensichtlich einen Schock. Aber sie weinte nicht mehr.
    »Wir werden nicht verhungern«, sagte Corson und gab ihr den Beutel. »Irgend jemand hat sich unserer erbarmt und etwas zum Futtern gebracht.«
    Bevor er sich selbst bediente, beobachtete er sie, wie sie ein Paket öffnete. Sie hatte sich offensichtlich wieder unter Kontrolle. Sie erwies sich als sehr geschickt und tat alles so, wie sie es von ihm gelernt hatte.
    Schließlich tranken und aßen sie beide.
    Als sie mit Essen fertig waren, sammelte er die Abfälle und suchte nach einer Möglichkeit, sie verschwinden zu lassen. Schließlich fand er eine kleine Falltür, hob sie auf und entdeckte darunter ein schwarzes Loch, aus dem das Rauschen eines Flusses zu vernehmen war. Er warf die Abfälle hinein, denn er wollte keine Spuren seiner Anwesenheit hinterlassen.
    Dann sagte er: »Wir gehen nach Aergistal«, und zeigte Antonella die Botschaft. »Ich weiß nicht, was uns dort erwartet. Ich weiß nicht einmal, ob wir gut dort ankommen.«
    Er hatte erwartet, daß sie ängstlich reagieren würde, aber sie blieb ruhig. Anscheinend hatte sie volles Vertrauen zu ihm.
    Er küßte sie sanft und führte sie aus dem Gebäude zum Pegason. Als er sie festgeschnallt hatte, saß er selbst auf. Er zögerte einen Moment, weil es ihm absurd schien, einfach »Aergistal« zu rufen, so wie man einem Computer einer Stadtdroschke eine Adresse mitteilt. Dann tat er es doch.
    Um sie herum wurde die Welt wieder in verrückte Farben und Formen getaucht.

 
17.
     
    Sie tauchten über einer weiten Ebene auf, über der Rauchwolken hingen. Der Himmel war rosa, durchsetzt mit pulsierenden Adern. Corson, der noch nie so etwas gesehen hatte, schauderte. Am Horizont, jenseits der niedrigen, aber deutlich sichtbaren Gebirgskette, erhoben sich drei Säulen aus Asche und Feuer.
    Sie näherten sich rasch dem Erdboden. Unter ihnen wimmelte es wie in einem Ameisenhaufen. Beim Näherkommen bemerkte Corson erstaunt eine Schar von bewaffneten Rittern auf prächtig aufgeputzten Pferden, die ihre Lanzen bereithielten. Plötzlich brachen Indianer aus einem Hinterhalt hervor, wild schreiend und mit Bogen bewaffnet. Auf Befehl ihres federgeschmückten Häuptlings schossen sie eine Wolke von Pfeilen ab. Die Pferde scheuten, und es entstand ein furchtbares Getümmel, aber schon hatte sich das Pegason abgewendet und trug sie weiter.
    Plötzlich durchschnitt der Strahl einer Energiewaffe die Luft. Das Pegason schreckte zurück und sprang erneut durch Raum und Zeit. Nun waren die Berge weiter entfernt, und die Ebene hatte ein neues Gesicht. Sie war nun öde und mit Kratern übersät. Man hörte dumpfe Geräusche.
    Eine Bewegung zog Corsons Aufmerksamkeit an. In der Entfernung von einigen hundert Metern bewegte sich eine gewaltige Masse langsam vorwärts. Nur an der gleichmäßigen Form konnte man erkennen, daß sie künstlich hergestellt war. Ein Panzer? Wenn es einer war, so war es der größte, den Corso jemals gesehen hatte. Einer der Krater schien sich in der Mitte zu öffnen. Corson dachte, der Tank steuerte auf einen Hügel zu, unter dem sich vielleicht eine Festung verbarg. Vielleicht war es aber auch ein noch größerer Panzer. An der Seite des Pegasons hängend, kam sich Corson reichlich schutzlos vor. Er wäre lieber rasch gelandet und hätte im Gelände nach einer Deckung gesucht.
    Ein schwarzer, linsenförmiger Gegenstand mit einem sensenförmigen Rand zischte von dem Hügel durch die Luft. Er durchschnitt eine Seite des Panzers wie eine Säge. Riesige Trümmer flogen umher. Trotzdem rumpelte das Fahrzeug weiter.
    Nun hatte der Tank die Öffnung des Kraters erreicht. Sie wurde noch größer und gab unter dem Gewicht des Panzers nach wie eine Fallgrube. Der Panzer fuhr lange Hebel oder Greifarme aus, um das andere Ende der Grube zu erfassen. Aber es war vergeblich. Er schlitterte unerbittlich in die Grube. Einige Männer sprangen heraus. Sie trugen Tarnanzüge und warfen Granaten in die

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