Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
Vom Netzwerk:
zum ersten Mal auf Uria landete, oder kurz danach. Dann sitzt das Monster noch irgendwo im Dschungel und brütet seine achtzehntausend Nachkommen aus. In diesem Fall betrug die Zeitspanne, innerhalb der er erneut angekommen war, weniger als sechs Monate.
    »Sehr gut«, meinte Corson. »Sie haben mich überzeugt. Ich werde auf Ihrer Seite stehen. Das heißt, falls Sie eine Armee haben.«
    »Eine Armee ist ein schlechtes Mittel, um einen Krieg zu führen.«
    »Welche Mittel haben Sie dann?«
    »Erpressung, Mord, Propaganda.«
    »Das ist wirklich klug ausgedacht!« sagte Corson ironisch. »Trotzdem brauchen Sie eine Armee.«
    »Wir haben Waffen, die nicht von Soldaten bedient werden müssen«, meinte der Urianer. »Ich kann von hier aus alles vernichten, was sich auf dem Planeten befindet, egal ob es sich um eine Stadt oder einen winzigen Zweig handelt. Ich kann auch jeden Menschen töten, wo er auch sei … Sie mit eingeschlossen.«
    »Wozu brauchen Sie mich dann?«
    »Sie müssen uns sagen, welche Ziele wir angreifen sollen und in welcher Zahl und Reihenfolge. Wir werden Ihre Vorschläge sorgfältig prüfen, bevor wir angreifen. Sie werden auch mit den Menschen verhandeln. Sie werden gehaßt werden und dadurch nicht in Versuchung kommen, uns zu betrügen.«
    »Welche Bedingungen stellen Sie den Menschen?«
    »Zunächst werden neun von zehn Frauen getötet. Man muß die Geburtenrate der Menschen senken und unter Kontrolle halten. Männer zu töten, wäre sinnlos, denn ein Mann könnte viele Frauen befruchten. Dagegen sind die Frauen das schwächste Glied Ihrer Rasse.«
    »Damit werden die Menschen nicht einverstanden sein«, sagte Corson. »Sie werden sich wie die Teufel dagegen wehren. Menschen können furchtbar werden, wenn man sie zu sehr reizt.«
    »Sie werden keine andere Wahl haben«, entgegnete der Urianer. »Entweder sie sind einverstanden, oder sie werden völlig ausgerottet.«
    Corson runzelte die Stirn.
    »Ich bin müde und hungrig«, sagte er dann. »Wollen Sie sofort mit dem Krieg beginnen, oder kann ich vorher noch etwas ausruhen und mich erfrischen … und ein wenig nachdenken?«
    »Oh, wir haben Zeit«, sagte der Urianer.
    Er gab den Wachen ein Zeichen. Diese senkten die Waffen und nahmen Corson in ihre Mitte.
    »Bringt ihn weg«, befahl der alte Urianer. »Behandelt ihn gut. Er ist für uns sehr wertvoll.«

 
24.
     
    Corson wurde von einem Urianer höflich geweckt. Er trug eine gelbe Tunika, und sein Kamm war geschoren. Es handelte sich um einen Diener.
    »Mensch Corson«, sagte der Eingeborene, »Sie müssen sich auf die Feierlichkeiten vorbereiten.«
    Er war noch zu schläfrig, um zu fragen, was für Feierlichkeiten gemeint seien. Er wurde in einen Waschraum geführt, dessen Ausstattung provisorisch für einen Menschen verändert war. Das Wasser stank nach Chlor, und er machte nur sparsam Gebrauch davon. Trotzdem gelang es ihm, sich zu waschen und zu rasieren. Dann reichte ihm der Urianer eine gelbe Tunika, wie er selbst eine trug. Obwohl sie extra für ihn geändert worden war, waren die Arme zu kurz, und der Saum schleifte über den Boden.
    Dann wurde Corson in einen Erfrischungsraum gebracht. Der Stoffwechsel der Urianer unterschied sich so gravierend von dem der Menschen, daß die Nahrung der einen für die andern reines Gift war. Darum schaute Corson mißtrauisch auf das Tablett, aber der riesige Vogel beruhigte ihn.
    Nachdem er probiert hatte, fand Corson das Essen besser, als es aussah, und er fragte, was das für eine Feierlichkeit sei, zu der er eingeladen war.
    »Es handelt sich um die Vorstellung des Eies, Mensch Corson«, antwortete der Eingeborene in ehrfürchtigem Ton.
    »Welches Ei?« fragte Corson kauend.
    Es schien, als ob es dem Urianer plötzlich schlecht geworden wäre. Er stieß schrille Geräusche aus, und Corson dachte, es könnten entweder Flüche oder rituelle Formeln sein.
    »Das allerehrwürdigste Blaue Ei seiner Majestät, des Prinzen!« schrie der Diener schließlich.
    »Was Sie nicht sagen!« rief Corson überrascht aus.
    »Noch kein menschliches Wesen war jemals bei der Vorstellung des Eies zugegen. Sie dürfen sich äußerst glücklich schätzen, es ist eine große Ehre, die der Prinz Ihnen gewährt.«
    Corson nickte. »Ich glaube es.«
    »Und nun«, sagte der Urianer, »ist es Zeit, daß wir gehen.«
    Er führte Corson in einen großen, eiförmigen Raum, der außer dem Eingang keinerlei Öffnungen hatte. Seit er in die Klauen der Urianer gefallen war, hatte Corson

Weitere Kostenlose Bücher