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Die Herren des Krieges

Die Herren des Krieges

Titel: Die Herren des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard Klein
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ungeborene Kinder herrscht!«
    »Vielleicht haben die eine andere Vorstellung vom Regieren, als Sie«, meinte Corson sanft.
    »Ja, es sind Demokraten, nicht wahr? Vielleicht sogar Anarchisten! Ich weiß, was die wollen. Sie reduzieren die Verwaltung auf ein Minimum, denn die meisten Verwaltungen haben keine lange Dauer und werden bei der ersten Invasion hinweggefegt.«
    »Aber hier hat seit Jahrhunderten keine Invasion mehr stattgefunden«, gab Corson zu Bedenken.
    »Dann werden sie jetzt eine böse Überraschung erleben. Übrigens, Corson, da gibt es noch etwas sehr Seltsames, was ich bisher noch nicht erwähnt habe. Ein Mitglied dieses Rates ist ein Mann.«
    »Was ist daran so seltsam?«
    »Er sieht Ihnen sehr ähnlich. Ist er vielleicht mit Ihnen verwandt?«
    »Ich habe keine Verwandten in so wichtigen Positionen«, sagte Corson.
    »Mein Spion hat diesen Mann nicht selbst gesehen, aber er ist auf dem Gebiet der Physiognomik ein Experte. Außerdem ist er ein guter Künstler. Er hat ein Porträt von Ihnen gezeichnet und es seinem Informanten gezeigt. Er hat Sie klar erkannt, Corson. Was halten Sie davon?«
    »Nichts«, antwortete Corson freundlich.
    Veran sah ihn stirnrunzelnd an. »Vielleicht sagen Sie die Wahrheit. Ich könnte Sie zu einem Test mit dem Lügendetektor zwingen, aber das würde bedeuten, daß Sie nachher ein Idiot wären. Und es war kein Idiot, der mir die Nachricht geschickt hat. Also brauche ich Sie leider noch. Als ich von der Sache mit dem Rat und Ihnen hörte, versuchte ich zwei und zwei zusammenzuzählen. Aber es kam nie vier heraus. Zuerst dachte ich, Sie seien eine Maschine oder ein Android. Aber wir haben Sie heimlich getestet, und ich mußte diesen Gedanken wieder aufgeben. Ich weiß alles über Sie, nur nicht, was in Ihrem Kopf vorgeht. Sie sind ein Mensch, Sie denken so und verhalten sich so. Sie sind vielleicht ein wenig zurückgeblieben, als kämen Sie aus einer vergangenen Zeit, aber wenn Sie eine Aufgabe zu erledigen haben, dann haben Sie Mut und Verstand, sie auszuführen. Natürlich sichern Sie sich ab, wie zum Beispiel mit dieser verdammten Nachricht. Corson, warum legen Sie Ihre Karten nicht offen auf den Tisch?«
    »Ich habe ein schlechtes Blatt«, antwortete Corson.
    »Was?«
    »Ich habe nicht die richtigen Karten.«
    »Vielleicht nicht. Aber Sie sind ein Trumpf in irgendeinem Spiel. Und Sie handeln so, als ob Sie es nicht wüßten.«
    Veran warf den Zigarrenstummel weg und drückte ihn mit dem Fuß aus.
    »Fassen wir zusammen«, sagte er dann. »Dieser Rat hat Mittel, durch die Zeit zu reisen. Er versteckt sich in der Zukunft und muß schon darum die Zeit beherrschen, um die Gegenwart überwachen zu können. Sie wissen bereits, was ich vorhabe und was geschehen wird, wenn es nicht noch eine Zeitschwankung gibt. Und sie haben sich nicht gerührt. Sie unternehmen weder gegen mich noch gegen Ngal R’nda irgend etwas. Das bedeutet, daß die Zeit noch nicht reif ist. Der Rat wartet auf etwas, aber auf was?«
    Er atmete tief ein.
    »Oder sie haben bereits etwas getan. Vielleicht sind Sie ein Mitglied des Rates mit einem Sonderauftrag.«
    »So etwas Dummes habe ich noch nie gehört«, bemerkte Corson trocken.
    Veran sprang zurück und zog seine Waffe. »Ich könnte Sie töten, Corson. Vielleicht ist es Selbstmord, aber Sie gehen zuerst drauf. Dann gibt es keine Nachricht, und ich komme nie auf diesen Planeten. Dann kann ich Sie auch nicht gefangennehmen und töten, aber die Zeitschwankung, die dann eintreten würde, wäre so fürchterlich, daß Sie darin untergehen würden. Sie wären nicht mehr Sie selbst, sondern jemand anders.«
    Sie schauten sich fest in die Augen. Schließlich steckte Veran die Waffe zurück.
    »Ich hatte gehofft, ich könnte Sie erschrecken. Ich muß zugeben, daß ich mich geirrt habe. Es ist schwer, einen Mann zu erschrecken, der Aergistal erlebt hat.«
    Er grinste.
    »Letzten Endes glaube ich Ihnen, Corson. Vielleicht sind Sie wirklich der Mann, der im Rat sitzt, irgendwo in der Zukunft, aber Sie wissen es nicht. Sie sind noch nicht dieser Mann. Zur Zeit sind Sie nur seine Trumpfkarte. Er konnte nicht selbst herkommen, weil er wußte, was geschehen würde. Er hätte das Gesetz der Nicht-rückgängigen-Information verletzt. Aber er konnte niemandem trauen. Also beschloß er, ein Ich aus einer früheren Zeitperiode herzuschicken. Dieses Ich verändert den Gang der Ereignisse nur so geringfügig, daß die Schwelle der Zeitschwankung nicht überschritten wird.

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