Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
dem sich zahlre i che graue Stäbe befanden.
„Dieses Material entsendet ein extrem grelles Licht, wenn es ve r brennt. Ein einziges Stäbchen würde ausreichen, um dich blind zu machen“, sagte Tengal. Spiffi wich erschrocken zurück, ve r fehlte mit einem Fuß den Rand des Plateaus und konnte sich g e rade noch an einem der Stützpfeiler festhalten.
„Spiffi, es ist jetzt nicht mehr nötig, dich umzubringen“, meinte Baako spöttisch. Der ehemalige Waldtreiber beließ es bei einem t a delnden Blick. Vermutlich hätte er im Moment auch gar nichts sagen können, da er sich bei seinem Beinahe-Sturz so sehr e r schrocken hatte und seitdem sein Herz rasend schnell schlug, dass jedes Wort wahrscheinlich in einem Schlucken enden wü r de.
Währenddessen hatte Tengal eine neue Fackel entzündet, da die alte schon längst heruntergebrannt war, und hielt sie über die Öf f nung des Glasbehältnisses.
„Wir sollen uns alle wegdrehen und die Augen vorerst schließen, und vielleicht noch die Hand davor halten“, sagte er dann.
Spiffi folgte seinen Anweisungen, er wollte schließlich nicht erbli n den, und bedeckte deshalb, übervorsichtig wie er war, die geschlo s senen Augenlider sogar mit beiden Händen. Allerdings lehnt er sich dabei gegen einen der Holzpfeiler, um das Gleic h gewicht nicht zu verlieren.
Tengal zögerte noch kurz und ließ die Fackel dann einfach los. Z u nächst passierte gar nichts. Erst Sekunden später konnte man ein leises Zischen vernehmen, bis plötzlich eine riesige Lichtwe l le zu explodieren schien. Die Gefährten wurden regelrecht durchleuchtet. Wenige Augenblicke später flachte die Helligkeit ein bisschen ab. Spiffi nahm nun die erste Hand von den Augen. Dann die zweite. Trotz der immer noch geschlossenen Lider blendete ihn das Licht. Er zögerte noch ein paar Sekunden, dann öffnete er sie. Was er sah, raubte ihm nahezu den Atem. Vor ihm lag das gesamte Tal des Fro s tes, trotz der fortgeschrittenen Zeit war es taghell erleuchtet. Ni r gendwo waberte mehr Nebel, und er konnte im Norden sogar die Wurzel der Baumk ö nigin ausmachen. Ein gleißender Lichtschein brach sich millionenfach im Schnee, ließ die Schatten der Nacht ersterben und den Mond in seiner matten Helligkeit am Himmel verschwinden.
Einige Minuten später erlosch das Licht, und Spiffi sah erst einmal gar nichts, obwohl die Fackel immer noch brannte. Nur langsam konnte er wieder Umrisse erkennen. Die Stäbchen hatten sich schwarz verfärbt und würden wohl nicht mehr brennen. Baako e r zählte ihm, dass sie der Alchemist anfertigte, der nun alle r dings im Versteck der Aonarier lebte. Als Spiffi die atemberaubenden Eindr ü cke jedoch nach und nach verarbeitete, tat sich ihm ein ganz anderes Problem auf: „Wie sollen wir jetzt eigentlich wieder aus der Festung herauskommen? Wenn wir den gle i chen Weg zurückgehen, kommen wir erst übermorgen zum Schlachtfeld, was viel zu spät wäre, da wir nur vi e rundzwanzig Stunden Zeit haben.“
Tengal beruhigte ihn: „Es gibt hier sogenannte Notschleusen, das sind Eistunnel, die einen, egal, wo man sich befindet, unmi t telbar in die Eingangshalle der Festung befördern. Das Gebäude besitzt hu n derte d a von, sie befinden sich in jedem Stockwerk. Einige werden wohl noch intakt sein. In einer halben Stunde sollten wir spätesten hier he r aus sein.“
* * *
Tado, Regan und Etos betraten den Raum, in dem die Ve r sammlung der Stammesoberhäupter abgehalten wurde.
An dem langen Tisch saßen nun einundzwanzig Bärenmenschen ve r schiedensten Alters. Einige hatten Bärte, andere waren besonders musk u lös. Trohsos stellte alle vor. Tado bezweifelte jedoch, dass er sich jeden der Namen merken könnte. Die versammelten Leute s a hen die G e fährten misstrauisch an.
„Leider ist es mir nicht gelungen, sie zu überzeugen. Nur einige, denen das Wohl des Tals genauso am Herzen liegt wie mir, haben zugesagt“, schilderte Trohsos den Dreien die bisherigen E r gebnisse der Versammlung. Danach wies er sie an, sich auf die einzigen noch fre i en Plätze zu setzen.
„Kommen wir gleich zur Sache“, begann ein älterer Bäre n mensch, der den Gefährten als Vagostho vorgestellt worden war. „Wir haben ehrlich gesagt kein Vertrauen in euch, da ihr alle bis auf Etos nicht in diesem Tal lebt. Warum also seid ihr so stark daran intere s siert, den Lord, oder Fürsten, wie ihr ihn nennt, zu vernic h ten?“
Tado wartete einige Sekunden vergeblich, dass der König der Aon a rier das
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