Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
hinauf, von der einige Türen abzweigten. Tengal öffnete jede einze l ne, nur eine ließ er verschlossen.
Baako und Spiffi hatten sich de r weil ein Stück weiter oben in ein kleines Zimmer geflüchtet. Als sie wieder alle beisammen waren, gebot ihnen der Aonarier, hier zu wa r ten. Unter heftigem Protest fügten sich die anderen schließlich und Tengal konnte seinen Plan erklären. Das Ungeheuer hatte wohl für kurze Zeit ihre Spur verl o ren (oder war irgendwo steckengebli e ben, denn für wenige Minuten verstummten die schweren Schritte).
„Sicherlich fragt ihr euch, warum ich jede Tür bis hier her zug e macht, diese hier aber offen gelassen habe.“ Er deutete auf den kle i nen Durchgang, durch den sie soeben in diesen Raum g e langten. „Ich denke, das Wesen besitzt wenig Intelligenz, wie auch die Trolle und Growaths. Bisher brauchte es nur den ve r schlossenen Türen zu folgen, um uns zu finden. Wenn er seine Taktik beibehält, wird er auf diesen Trick hereinfallen.“
Spiffi musste zugeben, dass ihm Tengals Idee gar nicht schlecht schien. Hoffentlich klappte sie auch. Gespannt warteten die Drei, bis das Wesen kam. Weiterzugehen hätte keinen Sinn, d a für waren sie viel zu erschöpft und sich zu verstecken wäre der größte Fehler, den sie machen könnten, da die Kreatur in di e sem Fall womöglich den richtigen Weg weitergehen und ihn den Dreien so versperren würde.
Der Gigant kam nun endlich herangepoltert und stampfte die Stufen hi n auf, die unter seinen Schritten zum Teil große Risse bekamen.
Spiffi konnte sein Glück kaum fassen, als das Ung e heuer tatsächlich durch die verschlossene Tür preschte. Mehrere Stunden hatte es sie gejagt, wobei die Gefährten zwischendurch immer mal wieder kurz durchatmen konnten, wenn sich sein tonnenförmiger Körper i r gendwo einklemmte. Nun konnten sie sich endlich ein wenig von den Strapazen erholen. Die Sonne stand bereits im Zenit (auch wenn sie die Drei von dem Zimmer aus nicht sehen konnten, da es zie m lich genau in der Mitte der Festung lag). So beschlossen sie, eine kleine Mahlzeit zu sich zu nehmen, um wieder zu Kräften zu ko m men. Baako hatte unte r wegs eine Fackel aufgegabelt, mit der sie sich nun das fettige Fleisch von Ralindora brieten. Momentan befanden sich die Drei in einem Raum, an dessen rechter Seite ein zie m lich alter Kamin stand. Des Weiteren bildeten ein verstaubter Tisch mit zwei Stühlen und einer fast vollkommen herunter gebrannten Ke r ze eine, früher sicherlich einmal gemütliche, Sitzecke.
„Werden wir noch heute das Leuchtfeuer entzünden können?“, fra g te Spiffi plötzlich.
Baako überlegte kurz. „Ich denke schon. Wir sind gut vorangeko m men, bald sollten wir das erste Dach erreichen. Von dort aus wieder hinein in das Hauptgebäude, hinauf auf den Weh r gang, und dann sind wir fast da.“
Die Worte wirkten auf den ehemaligen Waldtreiber zwar nicht so ermutigend, aber er beließ es bei einem Kopfnicken.
Wenige Minuten später setzten sie sich wieder in Bewegung. Ab und zu mussten sie sich vor einem Growath verstecken oder e i nen von einem Troll besetzten Raum weitläufig umgehen. Schließlich gelan g ten sie in ein Zimmer mit zahlreichen Glasgefäßen, in denen sich verschiedenfarbige, zum großen Teil aber bereits verdunstete Flü s sigkeiten befanden.
„Dieser Raum hier gehörte unserem Alchemisten. Auch er mus s te alles stehen und liegen lassen, um zu fliehen“, meinte Tengal. An Spiffi gewandt, der gerade an einem der Gefäße roch, fügte er hinzu: „Übrigens würde ich an deiner Stelle nichts von all e dem berühren. Es könnte unerwünschte Ereignisse hervorr u fen.“
Der ehemalige Waldtreiber entfernte sich hastig von den Su b stanzen und folgte den Aonariern, die eine sanft ansteigende Treppe hi n aufmarschierten.
Zehn Minuten später standen sie auf einem flachen, riesigen und schneebedeckten Dach. Wie Baako angekündigt hatte, glich es j e doch eher einer kleinen Stadt. Leider bekam Spiffi keine Gel e genheit dazu, sich den sonderbaren Ort genauer anzusehen, denn die Aon a rier steuerten bereits eine Tür an, die zurück in das Gebäude führte. Das Dach, auf dem sie sich befanden, deckte gerade einmal die Häl f te der gesamten Festung.
Spiffi verspürte gar keine besondere Lust mehr dazu, den Ort zu erkunden, als er zwischen den gut hundert Häusern einige schwarze Schatten u m herhuschen sah.
Die Gefährten betraten erneut die Festung, diesmal den Teil obe r halb des Daches. Bis
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