Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
hier her schienen es die Belagerer noch nicht geschafft zu haben und die Drei kamen unbehelligt durch ein wahres Labyrinth von Gängen und Zimmern. Mehr als einmal realisierte Spiffi, dass er sich ohne die beiden Aonarier wahrscheinlich hof f nungslos verirren würde.
Mit der Dämmerung erreichten sie schließlich den Wehrgang, von dem Baako sprach. Sie mussten sich in etlichen hundert Metern H ö he befinden. Von hier aus könnte man sich höchstens einer Belag e rung erwehren, die auf dem Dach von vorhin stattfand, denn au f grund des Nebels vermochte Spiffi nicht einmal den Boden des Tals zu erke n nen.
Ohne Pause steuerten die Aonarier einen Turm an.
„Wir sind so gut wie da“, sagte Baako schließlich. „Es trennen uns jetzt nur noch wenige Meter vom Leuchtfeuer.“
Sie traten durch eine kleine Tür und gelangten in ein rundes Zi m mer, von dem aus eine Wendeltreppe in die Höhe führte. An ihrem Ende befand sich der höchste Punkt der gesamten Festung. Über ihnen war nur noch das spitze Dach des Turmes. Eine kleine Stei n brücke ohne Geländer führte von hier zu einem kleinen, durch ein i ge schräge Stützbalken an der Stadtfestung gehaltene Plattform, auf der in einem großen, kristallinen Gefäß jede Menge kurze Stäbe e i nes Spiffi unbekannten Materials lagen. Natürlich konnte man das Behältnis nur über die Brücke erre i chen, wenn sie also einstürzte, würde zwar die Ebene durch die Stützbalken gehalten werden, alle r dings gäbe es dann keine Möglichkeit mehr, hinüberzugelangen. Leider wurde der Übergang derzeit von drei gigantischen, tonne n förmigen Geschöpfen in Pla t tenrüstung versperrt. Der Anblick ließ die Gefährten e r starren. Sie konnten nichts, absolut nichts gegen diese Giganten au s richten.
Plötzlich fingen diese jedoch an, sich grotesk zu verformen, verä n derten ihre Farbe ins Schwarze und begannen, miteinander zu ve r schmelzen. Das Schauspiel brachte eine neue Gestalt he r vor, die doch tatsächlich wie ein Mensch aussah, und es wahrschei n lich auch war.
„Das ist euer Plan? Ihr wollt also das Leuchtfeuer entzünden?“, e r tönte eine tiefe Stimme. Das Wesen trug einen schwarzen Umhang, der an einigen Bereichen dunkelblau leuchtete. Aus der rechten Hand schoss ein gleißendes Schwert, welches ebenfalls blau, jedoch sehr viel he l ler als die Kleidung, glomm.
„Mein Name ist Uldar. Der erhabene Lord des Frostes schickt mich, um euch zu vernichten.“
Angst stieg in Spiffi hoch, als er diese Worte vernahm. Er wollte nicht von einem dieser Giganten zerquetscht werden, in die sich Uldar vermutlich wieder verwandeln würde, um sie zu töten.
Baako reagierte jedoch weit gefasster: „Und wie willst du das anste l len? Etwa mit deinen gepanzerten Kolossen?“
Die dunkle Gestalt blickte ihn an, zumindest drehte sie den Kopf in seine Richtung. „Nein. Das würde doch keinen Spaß machen“, sagte Uldar mit einem amüsierten Unterton. „Ich b e nutzte die Stahlkörper nur, um mich an mehreren Stellen gleic h zeitig aufhalten zu können. Ich kann mein Bewusstsein leider nur in einen von ihnen übertragen, sodass die anderen derweil über kaum Intelligenz verfügen. Deshalb konntet ihr ihn auch mit einem solch einfallslosen Trick überlisten. Das hat euch a l lerdings nicht viel genützt. Ich hatte mir überlegt, was ihr wohl vorhabt. Die Growaths halfen mir dabei, e u ren Weg anhand des Fackelscheins zu rekonstruieren. Dabei stellte ich fest, dass ihr das Dach anstrebt. Kurzerhand gab ich all meinen Stahlg i ganten zu verstehen, sich am Fuße dieses Turmes zu sammeln. D a nach ließ ich sie an dem Gebäude einfach hochklettern. Und tatsäc h lich habe ich es vor euch geschafft, hierher zu gelangen. Die Trolle und Growaths sind übrigens gerade auf dem Weg hierher. Ihr könnt also nicht entkommen. Es ist aus.“
Bei diesen Worten hob er sein Schwert in die Höhe. Plötzlich stür m te Tengal auf Uldar zu und ließ seine Waffe mit aller Macht auf den Kopf des Wesens ni e derfahren. Dieses parierte den Schlag jedoch ohne Probleme. Das war alle r dings noch nicht alles, die hellblaue Klinge glitt durch das Schwert des Aonariers einfach hindurch und durchtrennte es.
Uldar ergriff den Angreifer an der Schulter und hob ihn in die Höhe. Seine körperlichen Kräfte mussten gewaltig sein. Dann schlug er die Kapuze seines Umhanges zurück. Er hatte eine Glatze und sein Hals war mit sonderbaren und kompliziert au s sehenden Symbolen und Zeichen b e deckt. Seine
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