Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
ehemalige Waldtreiber focht mit einer Schne e spinne. Es sah nicht wirklich gut für ihn aus. Ein Schatte n eiswolf hatte ihm eine heftig blutende Wunde am Arm zugefügt, die die Geschwindigkeit seiner Bewegungen erheblich einschränkte. So schnell er konnte, eilte Tado ihm zu Hilfe. Gerade noch rechtzeitig, bevor die Spinne ihr gi f tiges Sekret absondern konnte, durchtrennte er ihren Körper in zwei Hälften. Spiffi bedankte sich hastig, da sie bereits ein Gr o wath ins Visier genommen zu haben schien. Aus dem Augenwinkel realisierte Tado, wie ein Troll gerade einen Eiskre i scher erschlug und ein Bewohner des Baumreichs zwei Schattenei s wölfen unterlag. Sie würden diesen Kampf verlieren, ohne jeden Zweifel.
Der Growath hatte sie inzwischen erreicht, und holte bereits zum Schlag aus. Spiffi feuerte einen Pfeil ab, der die linke Schu l ter des Ungetüms durchbohrte, was es aber nicht weiter zu st ö ren schien. Stattdessen griff es nun seinerseits an. Es hatte sich mit zwei Lan g schwertern bewaffnet und führte einen gezielten Schlag in Tados Richtung aus. Dieser versuchte gar nicht erst, die Attacke zu pari e ren, sondern wich ihr geschickt aus und stach nach dem Bein des Growath, verfehlte es aber. Spiffi hatte jedoch weniger Glück. Von der Breitseite der Klinge getroffen, taumelte er einige Schritte nach hinten und fiel rücklings in den Schnee. Der Angreifer, dessen Inte l ligenz die der meisten seiner Kameraden um ein Vielfaches zu übe r treffen schien, ließ überraschenderweise von dem am Boden Li e genden ab und wandte sich wieder Tado zu. Offensichtlich wusste er, dass von dem ehemaligen Waldtreiber keine gefährlichen Akti o nen mehr zu erwarten waren. Sein neues Ziel geriet nun in ernste Bedrängnis, da der Growath über mehr Waffen verfügte und Tado zudem um fast einen Meter überragte. Das Ungetüm deckte sein Opfer regelrecht mit Schlägen ein, wodurch ein Ausweichen immer schwerer wurde. Schließlich sah sich der Angegriffene dazu gezwu n gen, einen Schwerthieb zu parieren. Dies erwies sich nicht unbedingt als schlaues Vorhaben. Tados Klinge schmetterte, obwohl beidhä n dig geführt, mit einer solchen Wucht zu Boden, dass sie den fest getrampelten Schnee durchbohrte und in der gefrorenen Erde st e ckenblieb. Dennoch gab er nicht auf und tauchte unter zwei weit e ren Schwerthieben hindurch. Den Growath schien dies nicht zu beeindrucken. Er trat seinem Gegner gegen den Brustkorb, worau f hin dieser einige Schritte nach hinten k a tapultiert wurde. Tado blieb die Luft weg. Das Monster hatte ihm mit Sicherheit eine Rippe g e brochen. Dank der beißenden Kälte des Schnees, in dem er gela n det war, spürte er kaum noch Schmerz.
Der Growath kam nun langsam auf ihn zu. Offenbar zog er es vor, ihn zuerst zu töten, da Spiffi in seinen Augen die geringere Gefahr darstellte. Tado konnte sich kaum bewegen, geschweige denn au s weichen. Vermutlich würde sein Leben in wenigen A u genblicken enden. Er hoffte nur, dass es schnell ginge. Das Monster holte zum Schlag aus. Er schloss die Augen. Doch der erwartete Schmerz blieb aus. Stattdessen vernahm er einen lauten, tiefen Schrei, dem ein m e tall e ner Klang vorausging. Der Growath stand noch immer an der gle i chen Stelle, allerdings richtete sich sein Blick auf etwas hinter Tado. Ein Bärenmensch hatte mit seiner gewaltigen Axt dem Ung e heuer eine seiner Waffen aus der Hand geschlagen. Er identifizie r te ihn als Ghamgob. Die beiden neuen Kontrahenten gingen aufeina n der los. Es war ein ausgewogener Kampf, in dem keiner so recht die Oberhand gewinnen konnte. Tados Bewegungsfähigkeit kehrte lan g sam z u rück. Er richtete sich auf und suchte nach seinem Schwert, um dem Bärenmenschen zu Hilfe zu kommen. Mit einiger Mühe zog er es aus dem gefrorenen Boden und drehte sich um. Gerade rech t zeitig, um mit anzusehen, wie der Growath den Körper seines L e bensretters durchbohrte. Tado stockte der Atem. Das Monster zog die Klinge aus dem schlaffen Körper des Bäre n menschen. Der linke Arm des Ungetüms fehlte und in seinem Bauch klaffte eine große Wunde. Offenbar hatte ihm Ghamgob schwer zugesetzt. Tado fra g te sich jedoch, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, wenn er selbst sich geopfert hätte, damit der Bärenmensch den Growath hätte t ö ten können. In diesem Moment kam er sich nut z los vor. Was konnte er schon gegen solche Kreaturen ausrichten? In Situationen wie di e sen schien ihm sein Leben unbedeutend im Vergleich zu dem Ghamgobs, der
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