Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Titel: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Sigmanek
Vom Netzwerk:
beeilte sich nicht, um rechtzeitig beim nächsten Dorf anzukommen, so n dern weil er einen Regen erwartete. Dieser Grund schien Tado z u nächst nicht schlüssig zu sein. Er verzichtete aber auf eine entsprechende Beme r kung.
    Erst kurz vor der Mittagszeit fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Der Magier hielt an.
    „Das ist nicht gut“, sagte er schließlich.
    „Warum? Es ist doch nur ein kleiner Regen, der bestimmt bald vo r beigeht“, meinte Spiffi.
    „Der Regen hier in der Ebene von Tairû ist um einiges stärker als ihr ihn vielleicht kennt.“
    „Aber selbst wenn“, sagte Regan, sich suchend umblickend. „Hier gibt es nichts als Gras und gelegentlich einen Baum. Wo sollen wir uns unterstellen?“
    Mégotark schenkte seinen Worten wenig Beac h tung, er wandte sich stattdessen Ara zu: „Hast du etwas finden kö n nen“, fragte er, an den Papageien gewandt. Tado hatte gar nicht mi t bekommen, dass dieser bis eben noch nach einem Unterschlupf gesucht hatte.
    „Dort hinter dem Hügel gibt es eine kleine Höhle, die aus den Wu r zeln der dortigen Bäume gebildet wird“, sagte der Vogel, nach We s ten deutend. Der Regen nahm indes zu. Die Gefährten liefen im Laufschritt zu besagtem Unterschlupf, der sich tatsäc h lich nur als kleine Überdachung herausstellte, in die sie gerade so hineinpassten. Wurzelwerk und größere Steine, wie es sie hier nur wenig gab, bild e ten ein niedriges, natürliches Dach über i h rem Köpfen. In diesem Moment ergoss sich ein solcher Wasse r schwall vom Himmel in die Ebene hinab, dass Tado im ersten Augenblick dachte, jemand hätte einen Eimer vor dem Eingang ihrer Höhle ausgekippt. Zum Glück lag ihr Unterschlupf oben an dem Hang eines kleinen Hügels, sodass das Wasser nicht hineinla u fen konnte.
    „Und ihr wolltet bei diesem Wetter, wo man nicht einmal seine Hand vor Augen sehen kann, wirklich noch weitergehen?“, fra g te Mégotark spöttisch. Die Gefährten waren fassungslos. Bei diesem Starkregen müsste sich die Ebene in wenigen Minuten in eine See n landschaft verwandeln.
    Das Wetter hielt noch einige Zeit an. Tado starrte nahezu u n entwegt auf die scheinbare Wasserwand, die vor ihm vom Hi m mel fiel. Nicht einmal der Wind vermochte die Richtung der Tropfen in irgendeiner Weise zu verändern. Er fragte sich, wie lange wohl ihr provisorisches Dach diesen Naturgewalten noch standzuhalten vermochte. Die Wurzeln über ihnen ächzten hin und wieder verdächtig.
    Nach drei Stunden verschwand der Regen ebenso schnell, wie er gekommen war. Vor ihnen tat sich jedoch kein See auf, sondern nach wie vor die sattgrüne Wiesenlandschaft der Ebene von Tairû. Mégotark sagte, dass der Boden all die Flüssigkeit aufnahm und d a durch schlammig wurde. Aber auf diese Weise lief der Daroi bei einem solchen Unwetter auch nicht über.
    Die Fünf verließen die kleine Höhle und begaben sich wieder zurück auf ihren ursprünglichen Weg. Der Magier trieb sie nun nicht mehr zur Eile, einerseits, weil ihre Füße mit jedem Schritt ein Stück tiefer in den nassem Boden zu sinken schienen, andererseits, weil die So n ne ihre Strahlen bereits wieder durch die dichte Wolkenfront schob und die Temperaturen in eine une r trägliche Höhe steigen ließ.
    Am späten Nachmittag, als ein sanfter Wind unregelmäßige Muster in das sich wiegende Gras zeichnete, hielt Mégotark a b rupt an. Vor ihnen spannte sich in etwa dreißig Zentimetern Höhe ein sehr dü n nes, grünes Seil, welches in den langen Halmen der Wiesenfläche n a hezu unsichtbar war. Tado würde es nie im Leben bemerkt haben, ehe er nicht darüber gestolpert wäre.
    „Wir hätten beinahe eine Falle ausgelöst“, sagte der Magier schlie ß lich. „Wären wir über dieses Seil gestolpert, würden wir es damit gegen zwei Klingen etwa zwanzig Meter weit entfernt von hier zu beiden Seiten drücken, die es durchtrennten. Dadurch ließ die Spa n nung in mehreren geladenen Armbrüsten, die am Boden befe s tigt sind, nach, und wir würden in einem Hagel aus Bolzen sterben.“
    Die Gefährten blickten ihn entsetzt an.
    „Wer baut denn solche Fallen?“, fragte Spiffi erschrocken. Der M a gier stieg vorsichtig über das straff gespannt Seil.
    „Die Bewohner des Dorfes, das wir bald erreichen. Sie tun es zum Schutz vor der Bestie. Da sie sich natürlich nicht s i cher sein können, dass sie sich genau durch diese vierzig Meter, über die die Falle sich erstreckt, ihrem Dorf nähert, befinden sich hier überall solche Vo r richtungen.

Weitere Kostenlose Bücher