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Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)

Titel: Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Sigmanek
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jedoch sehr zuverlässig, denn er zielte seelenruhig mit seiner Waffe auf die Troks. Waldzwerge galten als äußerst treffs i cher. Dennoch hatten sie nur einen Schuss. Wenn sie nicht tr a fen, würde das Einhorn vermutlich sterben. Spiffi ließ das G e schoss als erster fliegen. Es segelte nur knapp über den Rumpf des Tieres hi n weg und traf tatsächlich einen der Troks. Der andere schien völlig überrascht zu sein, und verzog im letzten Moment seinen abg e schossenen Pfeil, sodass er das Einhorn nicht traf. Dieses war b e reits nach dem ersten Schuss erschr o cken aufgesprungen, sodass Tinon nun freie Bahn hatte und zielsicher den zweiten der Jäger ausschaltete. Er meinte jedoch, dass es besser sei, so schnell wie möglich zu verschwinden, falls das weiße Tier, das sie soeben rett e ten, ihre Aktion missinte r pretieren würde und sie angriff.
    Es geschah zwar nichts dergleichen, dennoch war Tado froh, als sie die geheimnisvolle Lichtung hinter sich ließen, da er die Schnelligkeit des Einhorns bei dessen Ausweichbewegung zu Gesicht bekommen hatte.
    Aufgrund der bereits fortgeschrittenen Zeit schlug Tinon schließlich vor, einen geeigneten Platz zum Schlafen zu suchen.
    „Es ist schon spät und die Stadt der Waldzwerge liegt sehr weit en t fernt“, meinte er als Begründung. „Wir haben heute viel durchg e macht und sind deshalb ziemlich erschöpft, und wenn wir mitten im Wald zusammenbrechen, ohne Wachen aufzuste l len, wäre das unser Todesurteil.“
    Bald darauf fanden sie einen Baum mit einer recht stattlichen Krone, auf dessen breitesten Ast eine große Eule saß. Dieser Ort schien ihnen als Schlafplatz geeignet zu sein. Da sie zu sechst waren und es bis zum Sonnenaufgang nicht mehr lang sein würde, beschlossen sie, immer zu zweit Wache zu halten, falls einer der Wächter einschlafen sollte. Tado erinnerte sich an die kleine Sanduhr, die ihm vor etl i chen Tagen Etos gab, um die Zeiten der Nachtwache besser zu b e stimmen. Er fragte sich, ob der König der Aonarier noch lebte, und beschloss, sie en d lich einmal wieder zu benutzen. Doch dazu kam es nicht mehr. Spiffi und Whomb übernahmen die erste Peri o de. Sie saßen vor der ersterbenden Glut eines kleinen Feuers, das sie hatten entzünden können und betast e ten mit müden Augen die Finsternis des Waldes, denn kein Mondlicht vermochte die dichte Krone der sie umgebenden Bäume zu durchdringen, als plötzlich einige schwarze Vögel, vermutlich Raben, laut flatternd in den Nachthi m mel davonflogen. Regentropfen benetzten den Boden. Durch ein entferntes Donnergrollen erwachten die Schlafenden. Aus der Du n kelheit vor ihnen trat eine Gestalt. Sie war groß und in schwarze Gewänder gehüllt, eine Kapuze bedeckte ihr G e sicht. Eine weiße, nur von wenig Haut bedeckte Hand u m schloss den hölzernen Griff einer Sense. Auch wenn es nicht sein konnte, dachte Tado im ersten Moment, der leibhaftige Tod stünde vor ihm. Unfähig, i r gendetwas zu tun, saß er einfach nur unter Schock stehend da und starrte den Fremden an. Er wusste, dass di e se Person, wer immer sie auch sein mochte, nichts Gutes im Schilde führen konnte. Tinon schien ihre E r scheinung jedoch als einzigen kalt zu lassen.
    „Was willst du?“, fragte er in forderndem Ton. Tado fragte sich, woher er die Kraft nahm, in dieser Situation etwas zu sagen. Die Gestalt schien ebenso überrascht zu sein, offenbar war sie es nicht gewohnt, dass man ihr Fragen stellte.
    „Warum so unfreundlich? Ich habe euch doch noch gar nichts g e tan.“ Die Stimme war eine der boshaftesten, die er je gehört hatte und übe r traf sogar die eisigen Worte Nagoradras.
    „Was willst du?“, fragte Tinon noch einmal, diesmal jedoch weitaus unsicherer. Die anderen starrten noch immer wie g e lähmt auf den Fremden.
    „Mein Name ist Ixator. Ich bin der oberste Befehlshaber der Strei t macht des erhabenen Lords. Eigentlich wollte ich nur den Troks die Botschaft übermitteln, dass eine Armee von zweita u send Trollen auf dem Weg in die Ebene von Tairû ist und sie sich bereit zum Kampf machen sollten. Doch als ich dort a n kam, waren sie alle bewusstlos und ich konnte sie nicht wieder aufwecken. Die Waldzwerge wären zu so etwas nicht in der Lage und auch kein anderes hier im Finst e ren Wald lebendes Volk. Es konnte sich also nur um Fremde ha n deln, und ich wusste nun, dass der verdammte Kolkrabe, der seit einiger Zeit zum B e rater des Lords aufgestiegen ist, in Wirklichkeit ein Verräter war und dass die drei

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