Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
suchen.
„Was soll ich jetzt machen?“, rief Spiffi verzweifelt. „Mégotark hat gesagt, der Stein kann kein Leben nehmen!“
Daran, gestand sich Tado ein, hatte er nicht gedacht.
„Denk dir irgendetwas aus“, antwortete er. Die Hitze wurde i m mer schlimmer. Glücklicherweise erwiesen sich die Sachen, die sie von Mégotark bekamen, als sehr feuerresistent. Spiffi ko n zentrierte sich derweil auf seinen Wunsch. Im nächsten Auge n blick erstrahlte der Stein in einem hellen Licht und alle Troks und Dunkelkröten fielen auf der Stelle um. Damit war zumindest ein Problem gelöst. De n noch hingen sie noch immer über einer lichterloh brennenden Fe u erstelle, deren Flammen sie jederzeit in Brand setzen konnten. Talla wagte es nicht, sich dem Lage r feuer zu nähern, um nicht selbst zu verbrennen. Diesmal erwies sich Whomb als Retter. Der Mausoläus, der aufgrund seiner g e ringen Größe an einem Speer mit Tinon hing, hatte es geschafft, seine Fesseln zu zerbeißen und durchtrennte nun bereits die Se i le, mit denen der Waldzwerg gefesselt war. Innerhalb kurzer Zeit standen alle wieder sicher auf dem Boden. Tados Kle i dung brannte an einigen Stellen, ließ sich jedoch leicht löschen.
„Was hast du dir gewünscht?“, fragte er schließlich neugierig an Spi f fi gewandt, nachdem sie sich einige Schritte von der Feuerstelle en t fernt hatten. „Ich dachte, der Stein kann kein Leben auslöschen.“
„Sie sind auch nicht tot“, antwortete der ehemalige Waldtreiber. „Ich habe sie in einen ewigen Schlaf geschickt, aus dem sie nie wi e der erwachen werden.“
Regan lobte Spiffis Einfallsreichtum, wies aber auch gleich da r auf hin, dass es besser wäre, den Ort hier schnell zu verlassen.
„Wir wissen nicht, ob die Kraft des Steins wirklich alle Troks im Wald erwischt hat. Wir sollten also schleunigst das Buch Zenons finden und das Versteck des Einhorns aufsuchen. Vielleicht h a ben sie nämlich Jäger dorthin entsandt, um es zu töten, und dann wäre unser ganzes Vorhaben gescheitert.“
„Wir sind ohnehin in Gefahr“, gab Tado zu denken. „Wenn der Lord merkt, dass etliche seiner Krieger einfach so ausgeschaltet wurden, dann muss sich Mégotark eine sehr gute Ausrede einfa l len lassen. Darauf können wir uns aber nicht verlassen, darum sollten wir uns von nun an beeilen.“
Glücklicherweise wusste Talla, wo sich das Buch des Königs der Waldzwerge befand, sodass sie nicht sehr viel Zeit benötigten, um den Aufenthaltsort des Einhorns zu finden. Tinon führte sie mithilfe der Wegbeschreibung wieder hinaus aus dem von Finsternis durc h drungenen Gebiet des Waldes und gegen Mitte r nacht kamen sie an eine von sonderbarem Licht erfüllt Lichtung, in deren Mitte sich ein breitstämmiger Baum mit einer weit au s ladenden Krone befand. Darunter stand ein pferdeähnliches Wesen mit einem langen und äußerst spitzen Horn. Es bot einen solch atemberaubenden Anblick, dass die Gefährten für einen Moment den Grund vergaßen, aus dem sie überhaupt hierher gekommen waren. Nur Whomb und Talla b e hielten ihre Fassung. Die Pflanze ließ gerade wieder ihre Wurzeln mit dem Boden verwachsen.
„Ich glaube, ich spüre die Anwesenheit des Feindes“, sagte sie leise.
„Dort hinten!“, rief der Mausoläus aufgeregt und deutete auf zwei unförmige, sich bewegende Schatten zwischen den B ü schen auf der gegenüberliegenden Seite. Das Einhorn stand mit dem Rücken zu den beiden Troks, die vorsichtig und ohne irgendeinen Laut zu ve r ursachen mit mehreren Bögen auf das Tier zielten. Derweil fanden die Gefährten wieder in die Realität z u rück.
„Jetzt wird es sich zeigen, wie erfolgreich dein Training bei Mégotark war“, sagte Tado zu Spiffi, der mit Tinon als einziger e i nen Bogen besaß und es somit an ihm hängen blieb, die feindlichen Jäger ausz u schalten. Allerdings barg dieses Unterfangen einige Schwierigkeiten. Zum einen befanden sich die Troks gute fünfzig Meter weit weg, verborgen hinter dichten Büschen, s o dass nur ein kleiner Teil ihres Körpers sichtbar war. Zum and e ren stand zwischen ihnen und den Gefährten das Einhorn, das sie um keinen Preis treffen durften. Se i ne derzeitige Deckung hinter einem Dornenstrauch durfte Spiffi auch nicht verlassen, da das Tier sonst möglicherweise auf ihn au f merksam würde und ihn für einen Feind hielt.
Trotz dieser Schwierigkeiten legte der ehemalige Waldtreiber zi t ternd, aber eilig einen Pfeil auf die Sehne und spannte sie. Tinon zeigte sich
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