Die Herren von Telkor - Die Trollhöhle (German Edition)
des Lords des Feuers sein. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit.
Der Drache flog nicht sehr schnell, wahrscheinlich hatte er Angst, die Gefährten könnten herunterfallen. Viele Vögel b e gegneten ihnen auf dem Weg. Einmal sahen sie sogar eine Lizgon aus dem Tal des Frostes. Sie gewannen schnell an Höhe, wo niedr i gere Temperaturen herrschten. Von dort aus konnten sie etliche hundert Kilometer weit über Gordonien blicken, doch da sie sich nach Norden bewegten, sahen sie nichts als das endlose tiefblaue Meer.
Die Riesenechse flog relativ lange über den Finsteren Wald , ehe sie in einen Sinkflug überging und eine kleine Lichtung a n steuerte.
Der Drache begann, etwas stärker mit den Flügeln zu schlagen und schließlich berührten seine Füße den Boden. Tado sah, wie ein Me r tufeel hastig zwischen den Bäumen verschwand. Vielleicht g e hörte es zum Spe i seplan der Echse.
Die Gefährten stiegen ab. Whomb und Regan hatten den Flug zwar genossen, freuten sich aber genau wie die anderen darüber, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
„Hier soll die Trollhöhle sein?“, fragte der Mausoläus zweifelnd.
„Nein“, entgegnete der Drache. „Aber sie ist hier in der Nähe. Ich konnte nicht noch weiter fliegen, da es dann nirgendwo mehr einen Landeplatz gegeben hätte. Außerdem möchte ich euch noch etwas geben. Seht ihr diesen großen Stein dort?“ Die Echse deutete auf einen etwa mannshohen Felsblock am Rand der Lichtung.
„Es sind Runen auf der Oberfläche eingraviert, und in einer dieser Runen ist ein Holzstück eingearbeitet. Nehmt es heraus.“
Tado ging zu der besagten Stelle und entdeckte tatsächlich besagtes Kleinod. Vorsichtig löste er es aus dem Steinblock. Ein Mond war darauf eingraviert.
„Wenn ihr dieses Objekt in die Strahlen der Sonne oder den Schein des Mondes haltet, we r de ich auf schnellstem Weg zu euch kommen, egal wo ihr seid, denn ein Lichtstrahl wird entstehen, und mir den Weg zu euch weisen. Ich habe den Felsen aus Telkor mitgebracht, und als ich für kurze Zeit die Kontrolle über meinen Körper zurüc k erhielt, nämlich, als der Lord des Feuers im Tal des Frostes ankam und seine magischen Kräfte zu verschwinden bega n nen, ehe er die Trollhöhle aufsuchte, konnte ich ihn hier im Wald verst e cken.“
Die Gefährten bedankten sich für dieses Geschenk und Tado ve r staute es in seinem Rucksack.
Der Drache wies ihnen daraufhin den Weg, den sie einschlagen mussten, um zur Trollhöhle zu gelangen. Danach wollte er sich wi e der in die Lüfte erheben, doch Spiffi hielt ihn zurück: „Wie heißt du eigentlich?“
Die Riesenechse schien erstaunt über diese Frage zu sein.
„Früher nannte man mich Raigwar, doch dieser Name ist seit vielen Jahrhunderten nicht mehr ausgesprochen worden.“ Mit diesen Wo r ten breitete er seine Flügel aus und rauschte von dannen.
Tödliche Dunkelheit und giftige Delikatessen
Die Gefährten standen nun wieder allein im Wald. Sie befanden sich in dem Gebiet, das zur Zeit der Troks von Dunkelheit befallen war, doch inzwischen hatten sich wieder einige Tiere bis hierher vorg e wagt. Die Vier hielten sich an den Weg, den ihnen der Drache wies. Bald darauf kamen sie an einen kleinen Teich, der von einem Flüs s chen gespeist wurde. Sie verzichteten jedoch darauf, ihre Wasservo r räte aufzufüllen, aus Angst, der Lord könnte es mit einem Zauber vers e hen haben. Schließlich konnten sie sich ab jetzt keinen Fehler mehr erlauben, dafür befanden sie sich zu nahe am Feind.
Je weiter sie nach Norden vordrangen, desto weniger Tiere begegn e ten ihnen. Die zahlreichen Eichen und Buchen, aus denen der Wald hauptsächlich bestand, wichen nun nach und nach Ta n nen, Fichten und Lärchen.
Nach einer weiteren halben Stunde standen sie schließlich vor einer weitläufigen, riesigen und unübersichtlichen Felsformation.
„In oder unter diesem Gebirge muss sich die Trollhöhle befinden“, stellte Whomb fest.
„Ich glaube nicht, dass es ein Gebirge ist“, meinte Tado zweifelnd.
„Wie auch immer“, sagte Regan schließlich. „Raigwar sagte, dass wir die Felsen nach einem Eingang absuchen müssen, denn er sei sehr gut versteckt.“
Den Vieren blieb nichts anderes übrig, als sich aufz u teilen, und die teilweise komplett von Bäumen und Gebüsch ve r deckten Felswände abzusuchen. Schließlich war es Spiffi, der sich in den Dornen eines Brombeerbusches verfing und bei dem Versuch, sich zu befreien, rüc k lings in eine Öffnung
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